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Fachforum E-Learning 2009

Am 6. Nov. 09 führten die Koordinations- und Beratungsstelle Mediengestütztes Lernen und Lehren und das Fachsprachenzentrum der Fachhochschule Frankfurt im Rahmen des Kompetenznetz e-learning-hessen.de folgendes E-Learning Fachforum durch:

Blended Learning Konzepte

Anwendungsmöglichkeiten für die Fremdsprachenausbildung

Eine didaktisch sinnvolle Verknüpfung von netzbasiertem Lernen und Präsenzunterricht eröffnet neue Gestaltungsspielräume für Lehr- und Lernprozesse. Auf dem gut besuchten Fachforum wurden am Beispiel des Fremdsprachenunterrichts Projekte vorgestellt und diskutiert, die sich durch besondere Praxisnähe und einen innovativen didaktischen Ansatz auszeichnen.
Viele der vorgestellten Anwendungsmöglichkeiten reichten über den Sprachunterricht hinaus und sind auch auf andere Fachgebiete adaptierbar.

Programm

10:00-10:15

Begrüßung

Kirsten Lauer, Zentrale E-Learning Arbeitsstelle, Fachhochschule Frankfurt
Lars Peppel, Mediendidaktiker, Fachsprachenzentrum, Fachhochschule Frankfurt

10:15-11:00

Gesteuertes und ungesteuertes E-Learning im Bereich Deutsch als Fremdsprache –
Ein interkulturelles Kooperationsprojekt der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Hongkong Baptist University.

Csilla Puskás, Justus-Liebig-Universität Gießen

Abstract: In diesem Beitrag soll ein Kooperationsprojekt vorgestellt werden, in Rahmen dessen eine Gruppe von DaF-Studierenden der Universität Gießen und Studenten der European Studies (German Stream) der Hongkong Baptist University ein Semester lang an einem elektronischen Austausch teilnehmen. Für die Studenten aus Hongkong, die sich auf einen einjährigen Deutschlandaufenthalt vorbereiten, ist der zielsprachige Austausch in der virtuellen Umgebung Teil ihres Sprachunterrichts und wird als freie Anwendung ihrer bisherigen Sprachkenntnisse (Niveau B1 des GER) verstanden. Das Ziel des Projektes ist, neben dem interkulturellen Austausch, Erfahrungen im Umgang mit Web 2.0-Anwendungen und Kooperationssoftware, wie Blogs, Wikis, (Voice-)Chats, Audio- und Videoaufnahmen sowie Live Online-Räume zu sammeln. Dabei sollen die Studierenden in Deutschland herauszufinden, inwieweit Web 2.0-Anwendungen für didaktische Zwecke eingesetzt werden können und ob die veränderte Lernumgebung mit einer veränderten Lehrer-/Lernerrolle einhergeht. Für die Studenten in Hongkong hingegen, bietet der Austausch die Gelegenheit, sich in der virtuellen Umgebung in der Zielsprache auszutauschen bzw. Verhandlungen mit ihren Austauschpartnern durchzuführen.

Im Rahmen der Präsentation sollen das Konzept des Projektes anhand der entstandenen Materialien vorgestellt und folgende Fragen diskutiert werden:

Welchen didaktischen Mehrwert bringen Web 2.0-Anwendungen für den FSU? Entstehen dabei neue Arbeits- und Sozialformen, die evtl. das Trainieren neuer Lehr-/ Lernverhaltensmuster erfordern? Wie kann man durch einen längeren Zeitraum die Motivation aufrechterhalten? Und nicht zuletzt: Wie fördert das kooperative Handeln das effiziente Erledigen von Lernaufgaben?

11:00-11:45

Sprachen im Blended-Learning-Verfahren am Sprachenzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg: Theorie - Methodik – Praxis.
Dr. Gunter Lorenz / Dr. Davide Schenetti, Universität Erlangen-Nürnberg

Abstract: Das Sprachenzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) legt seit Jahren sehr viel Augenmerk auf die Entwicklung von webbasierten und -gestützten Kursen, die eine Vielzahl von Sprachen auf unterschiedlichen Niveaus umfassen.
Aus diversen Projekten gingen in den letzten 15 Jahren die verschiedensten Online-Kurse hervor: Italienisch und Spanisch für Anfänger, Kurse für Englisch und Deutsch als Fremdsprache für Fortgeschrittene und Fachsprachenkurse in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.

Diese Kurse bieten gegenüber "normalen" Präsenzkursen einige unbestreitbare Vorteile, bergen aber auch einige Gefahren. Um diesen entgegenzusteuern, wurden die Materialien für den Einsatz in Blended-Learning-Kursen konzipiert und entwickelt. Der Beitrag wird auf die Herausforderungen dieses didaktischen Verfahrens eingehen, mit besonderer Aufmerksamkeit für die neue Rolle der Dozenten/Dozentinnen und Tutoren/Tutorinnen. Beispiele aus den Online-Kursen und der Unterrichtspraxis am Sprachenzentrum der FAU dienen der Veranschaulichung und Anregung für die abschließende Diskussion.

Präsentation

12:30-13:15

E-Learning mit E-Learning Konzept. Die VLC-Lösung für den Bologna Prozess.
Prof. Dr. Jürgen Handke, Philipps-Universität Marburg

Abstract: Zu Beginn des neuen Jahrtausends hatte man zahlreiche Initiativen gestartet, um die Probleme der Hochschullehre im allgemeinen und die neu entstandenen Probleme bei der Umsetzung des Bologna-Prozesses im besonderen zu lösen, bis heute allerdings mit eher bescheidenem Erfolg. So sind die vom BMBF für das Programm "Neue Medien in der Hochschullehre" im Jahre 2000 vorgegebene Ziele (u.a. Überführung von E-Learning in
den Regelbetrieb) bis heute nur ansatzweise realisiert worden.

Woran liegt das? Sind denn nicht E-Learning Szenarien flächendeckend im Einsatz? Definiert man E-Learning als die bloße Nutzung von digitalen Hilfsmitteln, so wie es z.B. das CHE beim Hochschulranking voraussetzt, dann sind E-Learning Szenarien sicherlich der Standard. Allerdings ist der Gewinn solcher Verfahren eher auf der administrativen Seite der Lehre zu finden als bei der Umsetzung der Lehre selbst.

Will man eine echte Verbesserung der Lehre durch E-Learning, muss zunächst der entsprechende Content erstellt werden, so dass die Inhaltsvermittlung nicht mehr durch die Lehrperson sondern über das Internet erfolgen kann. Zusätzlich wird ein klares E-Learning Konzept benötigt, das bei der Durchführung dieses erweiterten E-Learning Szenarios zum einen dem Lerner absolute Planungssicherheit gibt, zum anderen die benötigten E-Learning Elemente in sinnvoller Weise bereitstellt.

Der Vortrag zeigt auf der Basis des E-Learning-Konzepts im Virtual Linguistics Campus, einer seit 2003 an mehreren Universitäten vollständig ins Curriculum integrierten E-Learning
Plattform, wie sich durch die Umsetzung dieser Anforderungen neue Optionen für die Lehre eröffnen: zum einen eine höchst effiziente Lehre mit der Möglichkeit der flexiblen Reduktion von Präsenzphasen, zum anderen die Möglichkeit der zielgruppenorientierten Inhaltsvermittlung sowie der personellen Entlastung vor dem Hintergrund des Bologna-„Dilemmas“.

Präsentation

13:15-14:00

Sprachausbildung "Hebräisch" im Blended-Learning Verfahren als curricularer Bestandteil eines kulturwissenschaftlich ausgerichteten Faches.

Anette Adelmann, Goethe Universität Frankfurt

Präsentation

14:00-14:45

Online- und Präsenzberatung im Online Writing Lab.
Prof. Dr. Britta Hufeisen / Sandra Ballweg, Technische Universität Darmstadt

Abstract: Das mehrsprachige Online Writing Lab (OWL), das an der TU Darmstadt entsteht, hat zum Ziel, Studierenden eine Hilfestellung beim Verfassen von akademischen und nichtakademischen Texten zu geben. Zu diesem Zweck werden Informations‐ und Trainingsmodule zu verschiedenen Themen, beispielsweise zu konkreten Textsorten oder schreibstrategischen Fragen, erstellt. Das Online‐Angebot zum Selbststudium wird verknüpft mit dem bestehenden Kursangebot zum Schreiben, begleitend wird Online‐ und Präsenzschreibberatung angeboten. Während die Präsenzberatung schon seit zwei Semestern erfolgreich durchgeführt wird, befindet sich die Onlineberatung noch in der Phase der Konzeption und Evaluation.

In diesem Vortrag soll das Konzept des Online Writing Labs besonders in Hinblick auf seine Verzahnung von Online‐ und Präsenzelementen vorgestellt werden. Außerdem werden die ersten Ergebnisse der Erprobung der Onlineberatung präsentiert und zur Diskussion gestellt. Im Rahmen eines kurzen Exkurses soll außerdem auf die Möglichkeit der begleitenden Portfolioarbeit in Blended Learning Konzepten eingegangen werden.

Präsentation

14:45-15:30

Kooperatives Schreiben im Fremdsprachenunterricht: Potentiale des Einsatzes von Social-Software-Anwendungen am Beispiel kooperativer Online-Editoren.
Prof. Dr. Nicola Würffel, Pädagogische Hochschule Heidelberg

Abstract: Der technische Fortschritt führt nicht zu einer Aufwertung der Fertigkeit Schreiben insgesamt, er hat auch zur Folge, dass bestimmte Formen des Schreibens wichtiger werden – wie z.B. das kooperative Schreiben. Es erscheint deshalb sinnvoll, diesem auch im Fremdsprachenunterricht (FU) einen stärkeren Platz einzuräumen und digitale Medien zur Unterstützung einzusetzen. In diesem Sinne werden im Vortrag die Potentiale von Social-Software-Anwendungen für die Förderung des kooperativen Schreibens im FU am Beispiel des Einsatzes von kooperativen Online-Editoren (d.h. Programmen, die der gemeinsamen, online durchgeführten Erzeugung und Bearbeitung von Texten dienen, wie Wikis oder Google Text und Tabellen) dargestellt.

Präsentation

14:45-15:30

Lernen duch Moderieren
Podcast im Unterricht - Podcasting als Unterricht

Dr. Davide Schenetti
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Präsentation

15:30-16:00

Gemeinsamer Ausklang

Team DigiTaLID: 5703
letzte Änderung: 23.12.2020