#55 - Mixed Mittagsimpuls
Mit Recht für eine Wirtschaft für ALLE - wir brauchen ein 'Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft'
mit Rechtsanwältin Anke Stelkens vom Deutschen Juristinnenbund (djb)
Der #55 - Mixed Mittagsimpuls ist unser Impuls-Format für die Mittagspause. Sie dürfen Ihren Mittagssnack genießen – und wir bieten Ihnen Inspirationen zu spannenden Themen rund um Diversität und Karriere.
Die 55-Minuten-Mittagspause mit dem Mix aus
- Impulsen aus Theorie & Praxis
- mit anschließender Möglichkeit für Q&A
- plus Erfahrungsaustausch & Vernetzungsmöglichkeit in kurzen Breakout Sessions
#Impulse #Reflexion #Networking – voneinander lernen
Der #55 - Mixed Mittagsimpuls findet bequem über Zoom statt. Gerne auch mit Ihrer interaktiven Beteiligung.
Termin und Ort
22. Juni 2022, 12.00 bis 12.55 Uhr, online über Zoom.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Thema
Gender Pay Gap | Gender Care Gap | Gender Pension Gap | Gender Data Bias | Digital Gender Gap
Gender Pay Gap, Gender Care Gap, Gender Pension Gap seit Jahrzehnten schon und jetzt auch noch der Gender Data Bias und der Digital Gender Gap. Der Erwerbsarbeitsmarkt ist hierzulande stark geschlechtshierarchisch segregiert. Politische Appelle an den Goodwill von Unternehmen, freiwillig für Gleichstellung zu sorgen, verhallen seit über 20 Jahren ohne Erfolg.
Die Bedingungen der Erwerbsarbeit für Frauen haben sich in den letzten 20 Jahren nur marginal verbessert. Ursache für Schneckentempo und Stillstand bei der Gleichstellung sind starre Strukturen in den Unternehmen. Viele leere Versprechungen der Wirtschaft zeigen die Unfähigkeit, solche Strukturen aus eigener Kraft "freiwillig" zu überwinden. Wir brauchen eine Regulierung der Privatwirtschaft, die für Unternehmen einen verbindlichen Rechtsrahmen setzt, in dem sie zwar flexibel aber verpflichtend diskriminierende Strukturen überwinden können. Geschlechtergerechte Unternehmenskulturen sind die Voraussetzung dafür, dass Frauen und nicht-binäre Personen unabhängig von sozialer Herkunft, Alter, Bildung, Ethnie, Gesundheit und Lebenslage ihre Existenz eigenständig sichern und wirtschaftlich unabhängig leben können. Um die breite gesellschaftliche und rechtspolitische Diskussion voranzutreiben, hat der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) unter Leitung von Professorin Dr. Heide Pfarr die Konzeption "Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft" erarbeitet. Anke Stelkens, Mitglied der Arbeitsgruppe, erläutert in diesem #55 Mittagsimpuls die Konzeption und legt dar, wie sich der djb konkrete Regelungsvorschläge, argumentative Grundlagen und Leitfäden für eigenständige, progressive Unternehmenspolitiken mit gleichen Verwirklichungschancen für ALLE vorstellt.
Referentin
Rechtsanwältin Anke Stelkens engagiert sich gleichstellungspolitisch seit fast 30 Jahren im Deutschen Juristinnenbund (djb). Den Mittagsimplus hält sie als Mitglied der djb-Sachverständigenkommission 'Arbeits-, Gleichstellungs- und Wirtschaftsrecht', der sie seit 2009 angehört. Die 'Konzeption für ein Gleichstellungsgesetz in der Privatwirtschaft' hat diese Kommission der Politik 2021 vorgelegt, auch ein Wahlarbeitszeitgesetz wurde zuvor konzipiert. Mit dem Projekt 'Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung' konnte diese Kommission bereits das FüPoG anstoßen. Seit 2016 ist Anke Stelkens beim djb auch als Sachverständige für Digitalisierung berufen, zunächst als Mitglied der djb-Arbeitsstäbe Digitalisierung (u.a. djb Bundeskongress 2019 'Digitaler Wandel - frauen- und rechtspolitische Herausforderungen', Kampagne 'Gleichstellung und Demokratie', djb Policy Papers 'Mit Recht gegen Hass im Netz' und 'Das Netz als antifeministische Radikalisierungsmaschine'). Anfang 2022 hat sie den Vorsitz der djb-Kommission Digitales übernommen.
Anke Stelkens berät in eigener Kanzlei kreative freie Berufe und unterstützt bei Kunst-, Musik-, Medien- und Softwareprojekten mit ihren Kompetenzen im Wirtschafts- und Veranstaltungsrecht, ihrer Expertise im Urheber- und Medienrecht und ihrer Praxiserfahrung aus 10 Jahren Anstellungspositionen im Kulturmanagement. IT-Unternehmen berät sie als Rechtsanwältin bei 'COMP/LEX - Beratung im IT-Recht'. Für Künstlerinnen und Künstler ist sie pro bono als Rechtsexpertin des Paul-Klinger-Künstlersozialwerks engagiert. Bei der IHK München ist sie seit über 10 Jahren als Prüferin und Dozentin für Medienrecht in der beruflichen Weiterbildung tätig. Daneben publiziert und referiert sie regelmäßig zu rechtswissenschaftlichen und rechtspolitischen Themen und ist seit 2014 Redakteurin bei STREIT – Feministische Rechtszeitschrift.