Menü

Jahrestagung 2022 des Arbeitskreises Antisemitismusforschung der Sektionen Wissenssoziologie und Politische Soziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)

Bildung gegen Antisemitismus: Forschungsergebnisse, Forschungsdefizite und Kontroversen

20. Oktober 2022, online, Frankfurt University of Applied Sciences (UAS)

Bildung gegen Antisemitismen steht anhaltend vor Herausforderungen: Welche Angebote wie wirken, welche didaktischen Settings für welche Zielgruppen und welche Formen von Antisemitismen adressiert werden, außerdem die Frage, welche Annahmen in Bildungsmaterialien eingehen – all diese Herausforderungen sind ebenso Gegenstand von Diskussionen wie Forschungsdesiderat. Die Jahreskonferenz des Arbeitskreises Antisemitismusforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) rückt diese und damit verbundene Herausforderungen in den Mittelpunkt.

Entsprechend werden aktuelle Forschungsergebnisse, Forschungsdefizite und Kontroversen diskutiert, die im Feld der Bildung gegen Antisemitismen verortet sind: In der Hochschule, in der Schule, in der außerschulischen Bildung, in der Bildungsarbeit in Gedenkstätten, in der Holocaust Education, in der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik, in den Sozialen Medien, in der Erwachsenenbildung, in den Gewerkschaften, in den Kirchen, in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Behörden (Justiz, Polizei etc.).

Ein Fokus soll auf der Qualität von Bildungsangeboten gegen Antisemitismus liegen, um Fragen wie die folgenden zu adressieren:

  • Welche Bildungsformate werden mit welchen Annahmen und welchen empirisch nachweisbaren Ergebnissen angeboten?
  • Welche Bildungsformate können für welche Zielgruppen (nicht) empfohlen werden?
  • Welche Formen und Erscheinungsweisen des Antisemitismus werden in Bildungsformaten (nicht) thematisiert?
  • Welche Erklärungen der Funktion und der Mechanismen von Antisemitismen werden in Bildungsformaten (nicht) zur Verfügung gestellt?
  • Wie werden in Bildungsformaten historische Kontinuitäten und Brüche dargestellt, inszeniert und/oder verdeckt?
  • Welche Methoden eignen sich, welche didaktische Gestaltung von Lernumgebungen kann (nicht) empfohlen werden?
  • Welche Bedeutung nehmen Emotionen und Affekte für die Gestaltung von Bildungserfahrungen ein?
  • Welche Bedeutung nimmt die Biografie der Bildungsakteure ein?
  • Welche Wirkungen und Effekte können empirisch beobachtet werden (quantitativ, qualitativ, mixed-methods)?
  • Welche Folgerungen ergeben sich aus den bestehenden Bildungsangeboten für die künftige Gestaltung einer Bildung gegen Antisemitismus?

Veranstaltet von

Die Jahrestagung wird organisiert von Prof. Dr. Julia Bernstein und Prof. Dr. Stefan Müller an der Frankfurt University of Applied Sciences (UAS).

Programm und Anmeldung

Uhrzeit

Programmpunkte

9:00-9:15

Begrüßung

Prof. Dr. Barbara Klein, Dekanin des Fachbereichs 4, Soziale Arbeit und Gesundheit, Frankfurt University of Applied Sciences

9:15-10:15

Prof. Dr. Julia Bernstein, Prof. Dr. Stefan Müller, Frankfurt University of Applied Sciences: Bildung gegen Antisemitismus. Aktuelle Herausforderungen 
Moderation: Prof. Dr. Karin Stögner

10:15-10:30

Pause

10:30-12:00

Round Table 1: Antisemitismus im Kontext Schule

  • Dr. Claudia Globisch, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung & Universität Erlangen / Max Hauer, Universität Leipzig: Holocaust- und Antisemitismusvermittlung an Schulen in Deutschland – zwischen Präzedenzlosigkeit, Erfahrbarmachung und historischer Entbettung
  • Kai E. Schubert, Justus-Liebig-Universität Gießen: Bildungskonzepte zum Thema „Antisemitismus und Muslim/-innen“. Merkmale, Lücken und Fallstricke pädagogischer Perspektiven
  • Dr. Christoph Wolf, Leibniz Universität Hannover: Antisemitismus als Thema des Politikunterrichts – Welche Kompetenzen benötigen Lehrkräfte der Politischen Bildung?
  • Prof. Dr. Holger Knothe, IU Internationale Hochschule München: Zwischen Faktenwissen und Betroffenheit. Was meinen Lehrkräfte, wenn sie von gelungenem Unterricht zu NS und Holocaust sprechen?

Moderation: Prof. Dr. Stefan Müller

12:00-12:45

Pause

12:45-14:15

Round Table 2: Erfassung von antisemitischen Straftaten, Bedarfe von Betroffenen und Umgang mit Antisemitismus in Polizei sowie Justiz

  • Dr.  Marc Grimm, Universität Bielefeld / Sarah Jahn & Jana Frommer, HPSV Gelsenkirchen: Antisemitismus als Herausforderung für die polizeiliche Praxis – Wissen über Antisemitismus und jüdisches Leben bei PolizistInnen in NRW
  • Raphael Hoffmann, Bundesverband RIAS: Grundlage für Bildungsarbeit: Betroffenenperspektive, PMK und Monitoring antisemitischer Vorfälle im Schatten der Covid-19 Pandemie
  • Christoph Schuch, Humboldt-Universität zu Berlin: Das Schweigen der Iustitia? Bildung gegen Antisemitismen in der juristischen Ausbildung

Moderation: Dr. Lotta Mayer

14:15-14:30

Pause

14:30-16:00

Round Table 3: Wirkungsforschungen zu Bildung gegen Antisemitismus: Ergebnisse, Desiderate, Chancen und methodologische Schwierigkeiten

  • Elizaveta Firsova, Leibniz Universität Hannover: Emotionen bei der Wahrnehmung Israels und des Nahostkonflikts – Ergebnisse einer Evaluation des Deutsch-Israelischen Jugendaustauschs
  • Saskia Müller, Universität Bielefeld: Evaluation politischer Bildung am Beispiel eines Modellprojekts zur Auseinandersetzung mit antisemitischen Verschwörungsmythen
  • Dr. Olaf Kistenmacher, Hamburg: Zwischen Schuldabwehr und Relativierung der Shoah – neue und alte Probleme der Bildungsarbeit gegen Antisemitismus

Moderation: Dr. Claudia Globisch

16:00-16:15

Pause

16:15-17:15

Deborah Hartmann: Antisemitismus und Shoah in der Bildungsarbeit

Moderation: Dr. Sarah Kleinmann

17:15-17:30 

Verabschiedung

Die Tagung findet online statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte melden Sie sich über unten stehenden Link an. Sie erhalten eine Bestätigung und die Zugangsdaten ein bis zwei Tage vor Tagungsbeginn.

ZUR ANMELDUNG

Eine Anmeldung ist bis einschließlich 17.10.2022 möglich.

Bei Rückfragen erreichen Sie uns per E-Mail über: stefan.mueller(at)fb4.fra-uas.remove-this.de

Webredaktion Fb4ID: 11508
letzte Änderung: 28.09.2022