Hände in Einmalhandschuhen, die das Bein eines unbekannten Patienten oder einer Patientin bewegen. Eine Angehörige der Pflegeberufe im Krankenhaus, die konzentriert in der Nachtschicht vor dem Bildschirm steht. Die Fotografin Patricia Kühfuss gibt mit ihren Reportagebildern in der Wanderausstellung „IN/VISIBLE CARE“ Einblicke in reale Pflegesituationen und lädt so zur Diskussion über Facetten der Pflegearbeit ein, die zumeist unsichtbar bleiben. Bis zum 19.11.2025 sind die Bilder in der Healthcare-Plattform der Frankfurt UAS an unterschiedlichen Terminen zu sehen. Die Wanderausstellung soll zum Austausch anregen, in Frankfurt auch im Rahmen der Lehre in Pflegewissenschaft und in Bezug auf die Ausbildung in den Pflege- und Gesundheitsberufen.
Für den Besuch der Ausstellung im Rahmen von Lehrveranstaltungen hat die Frankfurt UAS gemeinsam mit der Fotografin eigens didaktische Empfehlungen entworfen und zusätzliches Arbeitsmaterial zusammengestellt. Schulen der Pflege- und Gesundheitsberufe aus Frankfurt und Umgebung sind eingeladen, die Ausstellung im Rahmen des Unterrichts im Zeitraum vom 10. bis 19. November 2025 zu besuchen. Daneben steht die Ausstellung an den Besuchstagen am 4., 5. und 13. November 2025 der interessierten Öffentlichkeit offen.
Begleitende Interviews zu Bildern
Die Fotografin Patricia Kühfuss greift bereits seit mehreren Jahren Themen aus dem Gesundheits- und Pflegebereich in ihren Reportageserien auf. „Angefangen hat alles mit meinen Mitbewohnern auf dem Sofa unserer WG, die alle im Krankenhaus in der Pflege gearbeitet und von ihren Erfahrungen erzählt hatten. Ich habe mich gefragt, warum man so wenig von diesen Themen sieht, die uns im Grunde alle betreffen“, so Kühfuss. Das Besondere bei IN/VISIBLE CARE: Die Bilder werden von Interviewaufnahmen mit Personen aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich begleitet. Kühfuss hat hierfür Master-Studierende aus den Studiengängen Bildungswissenschaften für Pflege- und Gesundheitsberufe und Management für Pflege- und Gesundheitsberufe (MMG) der Hochschule Hannover sowie der TU Dresden beschreiben lassen, was sie auf den Bildern sehen - und woran sie aufgrund ihrer Arbeitserfahrung denken. Für das Projekt hat sie mit Prof. Dr. Michael Wittland, inzwischen Universität Bielefeld, sowie Prof. Dr. Nina Fleischmann, Hochschule Hannover, zusammengearbeitet.
Besonders überrascht habe sie, dass „vieles, was mir unmöglich fotografisch umzusetzen erschien, weil es einfach nicht sichtbar ist, plötzlich in den Interviews zur Sprache kam. Es steckt also trotzdem in den Bildern drin, man muss nur die richtigen Menschen fragen.“
Zitate als Anstoß für vertiefende Auseinandersetzung
Neben Transkripten der Interviews finden sich beim begleitenden Arbeitsmaterial auch ausgewählte Zitate aus verschiedenen Kontexten (Journalismus, Pflegewissenschaft, Philosophie etc.), welche zur vertiefenden Auseinandersetzung anregen sollen. „Selbstverständlich kann die Ausstellung auch auf eigene Weise erschlossen werden“, so Prof. Dr. Jonas Hänel von der Frankfurt UAS. Hänel, Professor für Pädagogik im Gesundheitswesen, hat die Wanderausstellung an die Hochschule geholt. „Die Bilder der Ausstellung In/Visible Care laden uns ein, feiner, sensibler und komplexer auf Pflege zu sehen! Letztendlich mit dem Ziel sich auch konkreter und praxisbezogener über die unsichtbaren Qualitäten der Pflegearbeit verständigen zu können“, so Hänel. Auch er wird mit seinen Bachelor-Studierenden der Berufspädagogik der Pflege- und Gesundheitsberufe die Ausstellung besuchen.
Über denen erfolgreichen Auftakt der Wanderausstellung zeigen sich Kühfuss und Hänel begeistert. Sie hoffen, dass die Wanderausstellung in weiteren Bildungseinrichtungen, Kliniken sowie in öffentlichen Räumen wie Bibliotheken und Volkshochschulen gezeigt wird.
Mehr zur Ausstellung: www.frankfurt-university.de/invisiblecare
