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Besuch beim Kongress der European Society of Biomechanics

Der jährliche Kongress der European Society of Biomechanics (ESB) fand in diesem Jahr vom 9. bis zum 12. Juli im niederländischen Maastricht statt. Das Labor für Biomechanik des PBE war hierbei mit zwei Beiträgen vertreten.

Die Fulbright-Stipendiatin Kat Kerr von der University of Pittsburgh (USA) hat die Ergebnisse ihrer Arbeit während ihres Aufenthaltes im Labor für Biomechanik in einer Poster-Präsentation mit dem Titel "Evaluation of 4D Ultrasound Data to Determine the Relationship Between 3D Aortic Wall Displacement and Age" ("Auswertung von 4D-Ultraschalldaten zur Bestimmung des Zusammenhangs zwischen 3D-Aortenwandverschiebung und Alter") vorgestellt. Kerr hatte untersucht, ob die Verformung der Bauchaorta unter dem Einfluss des Blutdrucks mit deren Vorspannung in Längsrichtung in Zusammenhang steht: Die zyklische Verformung der Bauchaorta kann nichtinvasiv mit Ultraschall gemessen werden, die Vorspannung dagegen kann am lebenden Menschen gar nicht direkt gemessen werden. Allerdings ist die Vorspannung ein wichtiger Parameter für die Bestimmung der „Gesundheit“ des Gefäßsystems. In der Studie, die in Kooperation mit dem Universitätsklinikum der Frankfurter Goethe-Universität und dem Fulbright-Stipendien-Programm durchgeführt wurde, konnte die Korrelation beider Parameter nachgewiesen werden.

Lucie Hucke, Doktorandin des Biomechanik-Labors, stellte die Ergebnisse einer Kooperation mit dem Institut für Unfallchirurgie und Biomechanik der Universität Ulm in einem mündlichen Vortrag mit dem Titel "Hyperelastic Material Properties of Porcine Growth Plates vary by Anatomical Location" ("Hyperelastische Materialeigenschaften der Schweine-Wachstumsfuge unterscheiden sich je nach anatomischem Ort") vor. Hier wurden Kompressionstests an Wachstumsfugen von 8 verschiedenen Individuen (Schwein) durchgeführt und es konnte gezeigt werden, dass sich die Methode eignet, um die Materialeigenschaften der Wachstumsfuge zu untersuchen. Auch war ein Ergebnis der Studie, dass sich die Materialeigenschaften unterscheiden, je nachdem von welcher Seite im Bein diese entnommen werden. Diese Ergebnisse helfen dabei, den Knochen-Wachstumsfugen-Komplex bei Jugendlichen besser zu verstehen, um so in Kooperation mit der Orthopädischen Klinik Friedrichsheim (Teil des Universitätsklinikums der Goethe-Universität) die Behandlung von Fehlstellungen des Knies zu optimieren. Solche Behandlungen sind eine wichtige vorbeugende Maßnahme gegen Arthrose des Kniegelenkes im Alter.

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Zentrale WebredaktionID: 10841
letzte Änderung: 21.03.2022