Menü

Willkommen afghanischer Frauenrechtsaktivistinnen in Hessen

HMWK-gefördertes Pilotprojekt STEPS-A startet an der Frankfurt UAS

Seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul im August 2021 hat die Frauenrechtsorganisation medica mondiale e.V. die Mitarbeitenden ihrer Partnerorganisation nach Deutschland evakuieren können. Im Zuge des Projekts „STEPS-A: Integration von Geflüchteten aus Afghanistan in sozialen Arbeitsfeldern“ können die Mitarbeiterinnen, die zuvor als rechtliche und psychosoziale Beraterinnen in Afghanistan gearbeitet haben, nun eine akademische Nachqualifizierung an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) im Bereich Soziale Arbeit und Gesundheit erwerben. Im Programm werden Kompetenzfeststellungen sowie sprachliche und fachliche Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt, begleitende Workshops und individuelle Beratungen angeboten, Praxiseinrichtungen erkundet sowie Hospitationen und Praktika im sozialen und pflegerischen Bereich vermittelt. Bei den Intensivsprachkursen arbeitet die Hochschule mit Berami e.V., einem erfahrenen Träger von Integrationsangeboten und Brückenkursen, zusammen. Das Projekt wird im Jahr 2022 mit einer Summe von 116.997 Euro durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) gefördert. Medica mondiale hat zudem das Ziel, das Programm bis 2024 mit 170.000 Euro zu unterstützen.

Gerne stehen die Projektverantwortlichen sowie Teilnehmerinnen (in englischer Sprache) des Programms STEPS-A bei Fragen sowie für Interviews zur Verfügung. Auf Wunsch können wir Ihnen Statements einzelner Teilnehmerinnen in deutscher Übersetzung zukommen lassen. Wenden Sie sich hierzu bitte per E-Mail an/mail to pressestelle(at)fra-uas.remove-this.de.

„Die afghanischen Mitarbeiterinnen der Partnerorganisation des Vereins ‚medica mondiale‘ haben sich unter schwierigsten Bedingungen und unter erheblichen Gefahren in Afghanistan für die Rechte von Frauen und Mädchen sowie für eine offene und freiheitliche Gesellschaft eingesetzt, bis die Weiterarbeit nach der Machtübernahme der Taliban leider unmöglich wurde“, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Hessen und Deutschland tragen daher eine besondere Verantwortung für sie. Ich freue mich, dass sie in Hessen Zuflucht gefunden haben und nun an der Frankfurt UAS am STEPS-A Programm teilnehmen. Durch ihre Arbeit in Afghanistan haben die Teilnehmerinnen besonders wertvolle Erfahrungen sammeln können, welche auch in den sozialen Berufen hier vor Ort dringend benötigt werden, einem Berufsfeld, in dem auch in Hessen ein hoher Bedarf an neuen Fachkräften besteht.“

„Durch die Geschehnisse in Afghanistan hat die Emanzipation von Frauen insbesondere im Bildungssektor einen herben Rückschlag erlitten – die Unterstützung der Teilnehmerinnen im Programm STEPS-A liegt uns daher besonders am Herzen. Gemeinsam wollen wir für die Frauenrechtsaktivistinnen – getreu unseres Mottos ‚Chancen durch Bildung‘ – die besten Voraussetzungen für einen guten Start in Deutschland ermöglichen“, ergänzt Prof. Dr. René Thiele, Vizepräsident für Studium und Lehre der Frankfurt UAS.

„Dank der afghanischen Aktivistinnen ist ihr Land ein anderes als vor 20 Jahren. Sie haben andere Frauen dabei unterstützt, ihren Weg zu gehen und gestärkt zu sein. Sie waren  Inspiration für viele junge Afghaninnen. Dieses Bewusstsein wird als Kraft weiter bestehen. Auch unter einem frauenverachtenden Regime, wie dem der Taliban“, betont Sibylle Fezer, Vorständin von medica mondiale.

Das Projekt STEPS-A ist in die strategische Zielsetzung der Hochschule eingebettet, die unter anderem die Themen Service Learning und gesellschaftliche Verantwortung ins Zentrum stellt. Bereits seit Oktober 2021 werden die ankommenden Familien durch ein studentisches Buddy-Programm begleitet, das bei allen Behördenangelegenheiten sowie bei der Wohnungssuche unterstützt.

Zudem baut das Projekt auf erprobten Komponenten auf, die seit 2015 zur Integration Geflüchteter und Zugewanderter in Hessen und an der Frankfurt UAS umgesetzt werden. Dazu gehören das sogenannte Willkommensjahr für Studieninteressierte mit Fluchterfahrung; die staatliche Anerkennung ausländischer Abschlüsse im Bereich der Sozialen Arbeit, ECTS-zertifizierte Brückenkurse zur Integration in den Arbeitsmarkt und Stipendien aus dem HessenFonds für geflüchtete Wissenschaftler/-innen.

Geplant ist, die Kooperation zwischen der Frankfurt UAS und medica mondiale längerfristig anzulegen, um die Kursteilnehmerinnen auch nach dem ersten Jahr begleiten und ein Modell der Integration für ausgebildete internationale Fachkräfte aufbauen zu können.

Kontakt

Frankfurt University of Applied Sciences
International Office
Andrea Janssen
janssen(at)io.fra-uas.remove-this.de

Weitere Informationen zum International Office der Frankfurt UAS unter www.frankfurt-university.de/international; mehr zu medica mondiale e.V. unter https://medicamondiale.org/.

Zentrale WebredaktionID: 3724
letzte Änderung: 13.09.2022