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Park-and-Bike hat Potenzial

Positives Zwischenergebnis für Pilotprojekt in München: Umstieg vom Auto aufs Fahrrad zum Pendeln in die Innenstadt findet Akzeptanz

Das Modell „Park+Bike“ hat Zukunft. Dies ist ein erstes Zwischenergebnis einer Online-Befragung, die von der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) für das Projekt entwickelt wurde und noch bis Ende Oktober 2020 läuft.* Auf fünf ausgewählten P+R Anlagen in München ist es seit Anfang Juli möglich, neben dem klassischen Park-and-Ride, also dem Umstieg vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel, auch mit dem Fahrrad weiterzufahren. Für dieses Park-and-Bike wurden die Einstellbedingungen geändert: Die weitere Fahrt kann entweder mit dem eigenen Fahrrad oder auch mit einem Leihrad erfolgen. Ziel ist es, insbesondere Fernpendlerinnen und Fernpendlern, denen die gesamte Strecke von der Wohnung zur Arbeit mit dem Fahrrad zu weit ist, auf ihrem Weg in die Münchner Innenstadt mehr Flexibilität zu geben.

In den Versuch integriert wurden im Stadtgebiet München die P+R Anlagen Michaelibad, Westfriedhof, Studentenstadt und Lochhausen Nord. Mit insgesamt rund 1.150 Stellplätzen beträgt der Anteil dieser P+R Anlagen 15 Prozent des gesamten städtischen P+R Angebots (7.468 Pkw-Stellplätze). Mit einer Entfernung zwischen 5 und 15 Kilometern bis zum Stadtzentrum sind diese vier Testanlagen auch räumlich für das Münchner P+R Angebot repräsentativ. Weiter integriert wurde die P+R Anlage Sauerlach, die am Beginn einer im Dezember 2019 eröffneten Radhauptverbindung nach München liegt.

Mit mehr als 180 ausgefüllten Fragebögen ist es möglich, erste Ergebnisse des Pilotversuchs zu bewerten. Davon haben 76 Prozent der Teilnehmer/-innen von dem Projekt über die Infoflyer erfahren, die auf allen P+R Anlagen (also nicht nur den Pilotanlagen) verteilt wurden. „Die ersten Ergebnisse zeigen sehr schön, dass hier durch die Nutzerinnen und Nutzer ein Potenzial gesehen wird, Auto und Fahrrad miteinander zu kombinieren, um umweltfreundlicher zum Arbeitsplatz zu kommen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Petra Schäfer, Professorin für Verkehrsplanung an der Frankfurt UAS, die diesen Pilotversuch mit einem Forschungsteam des Research Lab for Urban Transport (ReLUT) wissenschaftlich begleitet. Auch Wolfgang Großmann, Geschäftsführer der P+R Park & Ride GmbH, ist überzeugt: „Diese ersten Befragungsergebnisse zeigen deutlich, dass Potenzial für Park-and-Bike besteht.“
Von 153 verwertbaren Antworten haben 32 Prozent (49 Personen) angegeben, das Angebot von Park-and-Bike nutzen zu wollen, wenn es auf ihrer P+R Anlage eingeführt würde bzw. nutzen es als Kundin oder Kunde einer der Testanlagen bereits. Unentschlossen sind 13 Prozent der Befragten, 55 Prozent sehen in dem Angebot keine für sie praktikable Alternative. Gründe hierfür waren etwa, dass das Fahrziel zu weit entfernt sei, man ungern in Geschäftskleidung mit dem Fahrrad fahre oder der Stadtverkehr mit dem Fahrrad zu stressig sei. Die weiteren Angaben, etwa zu Reiseweite, Fahrzweck und Nutzungshäufigkeit zeigen, dass die Teilnehmer/-innen der Befragung für die „typischen P+R Kunden“ repräsentativ sind. „Naturgemäß stellt es für unsere Kundinnen und Kunden, deren Anfahrtszeit zur P+R Anlage beispielsweise weniger als 10 Minuten beträgt, kaum eine sinnvolle Nutzungsform dar, weil dann oftmals die gesamte Strecke mit dem Fahrrad gefahren werden kann“, sagt Wolfgang Großmann. „Gerade bei einer weiteren Anfahrtstrecke kann Park-and-Bike die Möglichkeiten umweltgerechter Mobilität aber sinnvoll ergänzen, wie der erfreulich hohe Anteil positiver Zustimmungen zeigt.“

Methodisch ist bei den vorliegenden Befragungsergebnissen zu berücksichtigen, dass es sich bei den antwortenden Personen praktisch ausschließlich um Kundinnen und Kunden von P+R Anlagen handelt. Nicht bekannt ist damit momentan, welches weitere Potenzial besteht, Personen, die bisher die gesamte Strecke mit dem Auto fahren, durch Park-and-Bike für eine Teilstrecke zum Umstieg auf das Fahrrad zu bewegen. „Wenn es gelingt, durch Park-and-Bike zusätzliche Autofahrerinnen und Autofahrer für die letzten Kilometer zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad zu bringen, könnte dadurch eine wichtige Entlastung gerade im Stadtgebiet erreicht werden. Ich bin deshalb sehr gespannt, ob die weiteren Untersuchungen Rückschlüsse auf dieses zusätzliche Potenzial zulassen“, so Großmann.

Die Frankfurt UAS und die P+R Park & Ride GmbH prüfen, ob der Pilotversuch und auch die wissenschaftliche Begleitung verlängert werden können. Zudem plant die Hochschule, das Potenzial von Park-and-Bike in einer weiteren deutschen Großstadt zu analysieren.

*Der Online-Fragebogen ist noch bis Ende Oktober nutzbar. Er ist über einen Link abrufbar auf der Internetseite www.parkundride.de und auf der Internetseite der Frankfurt UAS unter www.relut.de.

Kontakt Frankfurt University of Applied Sciences

Fachbereich 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik
Prof. Dr.-Ing Petra Schäfer
Tel.: +49 69 1533-2797
petra.schaefer(at)fb1.fra-uas.remove-this.de

Kontakt P+R Park & Ride GmbH

Wolfgang Großmann (Geschäftsführer)
Tel.: +49 89 32 46 47 15
w.grossmann(at)parkundride.remove-this.de

Weitere Informationen zum Research Lab for Urban Transport (ReLUT) unter: www.frankfurt-university.de/relut

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