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Liegestuhl-Simulation, App zur digitalen Berechtigungskontrolle und Go-Mama-App

Studierende der Frankfurt UAS setzen Projekte für reale Kunden mit Hochschulbezug um

Eine Simulation für einen elektronischen Liegestuhl, der über eine Magnetspule angetrieben wird, ein System zur digitalen Berechtigungskontrolle in einem Entsorgungsunternehmen sowie eine App, die es jungen Müttern an der Hochschule ermöglicht, sich untereinander zu vernetzen: Mit diesen Projekten befassten sich Informatik-Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) im Sommersemester 2021. Das Besondere: Die Auftraggeber/-innen stehen selbst in enger Verbindung zur Hochschule und haben Ihre Aufgaben als reale Kundinnen und Kunden aus der Praxis persönlich an die Studierenden kommuniziert.

„In diesem Semester hatten wir die Möglichkeit, gleich mit drei Praxispartnerinnen und -partnern zusammenzuarbeiten, die im direkten Kontakt zu unserer Hochschule stehen – mit einer Studentin sowie zwei Alumni“, erklärt Prof. Dr. Jens Liebehenschel, Professor für Mobile Systems Engineering am Fachbereich Informatik und Ingenieurwissenschaften der Frankfurt UAS. Er betreute die Studierenden aus dem Master-Studiengang Allgemeine Informatik sowie dem Bachelor-Studiengang Informatik – Mobile Anwendungen während des Sommersemesters. „Auch wenn die Anforderungen jeweils sehr unterschiedlich waren, mussten die Studierenden nicht nur Lösungen für die Aufgabenstellung finden. Das Eingehen auf die Kundenwünsche sowie die Kommunikation auf Augenhöhe mit den Auftraggebenden waren bedeutend für die erfolgreiche Umsetzung der Projekte – diese Kompetenzen sind auch für den Start ins Berufsleben von großer Bedeutung.“

Simulation für einen elektronischen Liegestuhl
Bereits im Wintersemester 2020/21 haben Studierende des Master-Studiengangs Allgemeine Informatik mit der Entwicklung eines Antriebs für eine Schaukelliege begonnen. Durch Magnetspulen werden Gewichte verlagert, um die Schaukelliege mittels eines Regelkreises, gesteuert durch einen Beschleunigungssensor, zu bewegen. In Zusammenarbeit mit dem gleichen echten Kunden entwickelten die Studierenden nun dafür ein Simulationsmodell mit einer sogenannten Game Engine als Entwicklungsumgebung. „Die Studierenden sollten im Team die Simulation einer ruckelfreien Schaukelbewegung erstellen und visualisieren. Dabei konnten sie die gleichen Sensor- und Bewegungsdaten mit den Daten der echten Schaukel abgleichen, um so die Sensoren und Aktoren realistisch darzustellen“, erklärt Auftraggeber und Alumnus M. Vöhringer. Berücksichtigt wurden bei der Visualisierung auch äußere Einflüsse, welche die regelmäßige Bewegung der Schaukel stören könnten. „Genau hier war es Aufgabe der Studierenden, die Methoden der Künstlichen Intelligenz, kurz KI, an geeigneter Stelle einzusetzen und die Möglichkeiten der Game Engine kennenzulernen“, ergänzt Liebehenschel. Beide Gruppen verfolgten hierbei Ansätze mit unterschiedlichen Game Engines (Unity und Unreal Engine). Eine Gruppe nutzte einen herkömmlichen Ansatz zur Bewegung der Schaukel, die andere maschinelles Lernen, eine Methode aus dem Bereich der KI.

Digitale Führerscheinkontrolle
Die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) hat verschiedenste Fahrzeuge im Einsatz, darunter Groß- und Kleinkehrmaschinen, große Kipplader oder Müllsammelfahrzeuge. Die Fahrer/-innen benötigen für jedes dieser Fahrzeuge neben einem Führerschein bestimmte Qualifikationen, die mit jeder Ausgabe des Fahrzeugschlüssels überprüft werden müssen – eine analoge Überprüfung ist in der Regel zeitaufwändig. „Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren mit der Frankfurt UAS zusammen und haben uns bei der Lösung dieser Herausforderung direkt an die Informatik-Studierenden der Hochschule gewandt“, so Marvin Ehrich, Innovationsmanagement bei FES und selbst Informatik-Alumnus der Frankfurt UAS. Die Studierenden erarbeiteten daraufhin im Auftrag des Unternehmens ein System zur digitalen Kontrolle der benötigten Qualifikationen und Führerscheine – neben einer Datenbank zur Verwaltung der Mitarbeitenden und deren Qualifikationen entwickelten die Studierenden eine App mit Anbindung zu dieser Datenbank. Der Abgleich zwischen dem jeweiligen Fahrzeug, dem/der Fahrer/-in sowie der benötigten Qualifikationen erfolgt mittels eines RFID-Tags, das sowohl am Fahrzeugschlüssel als auch auf dem Führerschein der Fahrerin bzw. des Fahrers hinterlegt ist. „Bei diesem Projekt lag die größte technische Herausforderung im Einlesen der RFID-Tags, insbesondere bei Verwendung der Technologien, für die sich die Studierenden entschieden haben“, betont Liebehenschel.

Go-Mama-App

Die Vereinbarkeit von Studium und Familie ist für viele Mütter eine Herausforderung. Dass es schwierig ist, andere Mütter kennenzulernen und eine Betreuung für das Kind zu finden, hat auch Christina Jones erfahren: Die 23-jährige studiert International Finance an der Frankfurt UAS und hat im Jahr 2020 ein Kind zur Welt gebracht. Da sie die einzige studierende Mutter in ihrem Studiengang ist, kam ihr die Idee zur „Go-Mama-App“. Diese soll studierende Mütter an der Hochschule miteinander vernetzen und ihnen alternative Betreuungsmöglichkeiten bieten. Zudem können diese sich mithilfe der App einen leichten Überblick über Fördermöglichkeiten und Hilfestellungen an der Frankfurt UAS verschaffen. „Mir war es wichtig, dass die Mütter in der App ein eigenes Profil anlegen und in einer Kalenderfunktion eintragen können, wann sie eine Betreuung anbieten können. Auch eine Chat-Funktion sollte die App enthalten“, erklärt Jones. Die insgesamt drei Studierenden-Gruppen des Bachelor-Studiengangs Informatik – Mobile Anwendungen setzten die Wünsche der Studentin, die sich teils erst während des Semesters ergaben, um und standen mit ihr im ständigen Kontakt – auf diese Weise konnten Anpassungen während der gesamten Entwicklungszeit vorgenommen werden.

„Die Ergebnisse aus diesem Sommersemester sind ein guter Start auf dem Weg zum fertigen Produkt. Das wichtigste ist jedoch, dass die Studierenden reale Erfahrungen mit Kontakt zur beruflichen Praxis sammeln konnten. Zum Projektabschluss waren sie in der Lage, in den ‚Lessons learned‘ über die Herausforderungen zu reflektieren. Dies sind sicherlich technische Herausforderungen, aber auch kommunikative, sowohl im Team als auch in der Zusammenarbeit mit den Kunden bzw. der Kundin. Ich bin mir sicher, dass sie diese Fähigkeiten auf zukünftige Projektarbeit – sei es im Studium oder im Beruf – übertragen können“, so Liebehenschel abschließend.

Kontakt

Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 2: Informatik und Ingenieurwissenschaften
Prof. Dr. Jens Liebehenschel
Tel.: +49 69 1533-3948
liebehenschel(at)fb2.fra-uas.remove-this.de

Weitere Informationen zum Fachbereich Informatik und Ingenieurwissenschaften der Frankfurt UAS unter www.frankfurt-university.de/fb2.

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