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Digitalisierung muss auch anonym und unüberwacht nutzbar sein

Prof. Dr. Martin Kappes, Forschungsgruppe für Netzwerksicherheit, Informationssicherheit und Datenschutz, nimmt Stellung anlässlich des Europäischen Datenschutztages am 28. Januar

Anlässlich des Europäischen Datenschutztages am 28. Januar hebt Prof. Dr. Martin Kappes, Leiter der Forschungsgruppe für Netzwerksicherheit, Informationssicherheit und Datenschutz an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), die zwingend notwendigen technischen Vorkehrungen hervor. „Informationelle Selbstbestimmung und der besondere Schutz personenbezogener Daten sind mit Blick auf die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft von unabdingbarer Bedeutung für freiheitliche, demokratische Gesellschaften. Daher ist es besonders wichtig, nicht nur juristische, sondern vor allem auch technische Vorkehrungen zu treffen und Technologien zur Verfügung zu stellen, die diese Grundrechte wirkungsvoll schützen.“ Hierzu zählten selbstverständlich auch Möglichkeiten, die Digitalisierung anonym und unüberwacht nutzen zu können.

Laut Kappes können Technologien wie die Anonymisierung und das Verbergen von IP-Adressen die Grundrechte demokratischer Gesellschaften schützen, indem sie eine überwachungsfreie Nutzung digitaler Angebote ermöglichen. „Mit diesen Maßnahmen gibt es keinen Freibrief für Unternehmen oder Staaten mehr, die Nutzerinnen und Nutzer lückenlos zu überwachen“, betont Kappes. „Es muss möglich sein, im Web 3.0 verteilte und dezentrale Plattformen zu nutzen. Das ist wichtig, um beispielsweise unabhängig von den Angeboten großer Internetkonzerne zu sein. Technisch umsetzbar wird dies unter anderem auch durch Blockchain-Technologien“, führt Kappes weiter aus. Aus technischer Sicht müsse insbesondere mehr auf eine Abschirmung der IP-Adresse gesetzt werden, um personenbezogene Daten besser zu schützen.

Gerne steht Prof. Dr. Kappes für Interviews, Fragen und weitere Statements rund um das Thema technische Vorkehrungen für den Datenschutz zur Verfügung.

Kontakt:

Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 2: Informatik und Ingenieurwissenschaften
Prof. Dr. Martin Kappes
Tel.: +49 69 1533-2791
kappes(at)fb2.fra-uas.remove-this.de

Zur Person:
Prof. Dr. Martin Kappes wurde 1970 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte in Frankfurt und an der Fernuniversität in Hagen Informatik und Betriebswirtschaftslehre und promovierte 2000 zu dem Thema „Bracketed Contextual Grammars" an der Goethe-Universität Frankfurt. Nach seiner Tätigkeit als Industrieforscher in New Jersey und München folgte er 2005 dem Ruf an die Frankfurt University of Applied Sciences. Kappes ist dort Professor für Rechnernetze und Betriebssysteme, lehrt im Bachelor-Studiengang „Informatik“ und im Master-Studiengang „High Integrity Systems“ und leitet seit 2006 die Forschungsgruppe für Netzwerksicherheit, Informationssicherheit und Datenschutz. Er ist Mitglied der Zentrumsleitung im hochschulübergreifenden Promotionszentrum „Angewandte Informatik“. Als Studiengangsleiter des Studiengangs „Computer Science“ an der Vietnamesisch-Deutschen Universität in Ho-Chi-Minh-Stadt hat er dort erfolgreich das deutsche Modell angewandter Forschung zwischen Unternehmen und Hochschulen etabliert. Kappes‘ Arbeitsschwerpunkt ist IT-Sicherheit, speziell Netzwerk- und Systemsicherheit, Sicherheitsorganisation, -bewertung und -management sowie die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit komplexer Systeme. Er führte zahlreiche Forschungs-, Entwicklungs- und Transferprojekte durch. Sie spiegeln die forschungsstarke Ausrichtung seines Wirkens an der und für die Frankfurt UAS wider. Die Projekte werden großteils durch Förderprogramme des Bundes und des Landes finanziert.

Forschungsgruppe für Netzwerksicherheit, Informationssicherheit und Datenschutz
Die Forschungsgruppe für Netzwerksicherheit, Informationssicherheit und Datenschutz am Fachbereich Informatik und Ingenieurwissenschaften der Frankfurt UAS zeichnet sich durch Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich Netzwerk- und Sicherheitstechnologien aus. Neben der traditionellen Forschung an Netzwerk- und Systemsicherheit sowie der Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit komplexer Systeme, werden Sicherheitsmechanismen neuer Paradigmen in der Informationsverarbeitung und aktuelle Trends, wie z.B. IoT, Cloud-Computing und Big Data fokussiert, um möglichen neuen Sicherheitsbedrohungen zu begegnen. Dabei sind neben institutionellen Netzwerken auch intelligente Energieversorgungsnetze (Smart Grid) und die Sicherheit beim Cloud-Computing wichtige Themenfelder der Gruppe. Als Teil des Kompetenzzentrums für Netzwerke und verteilte Systeme wird das Potenzial einzelner Forschungsfelder durch Kooperationen mit anderen Forschungsgruppen am Standort und bei externen Partnern strategisch optimiert und Synergien, die sich durch die Bündelung von Ressourcen und Fähigkeiten ergeben, werden konsequent genutzt, um Praxisorientierung und Anwendungsbezug zu gewährleisten. Im Fokus steht neben der Entwicklung innovativer Zukunftstechnologien auch deren erfolgreicher Transfer in die Praxis. Kooperationspartner sind neben Unternehmen jeder Größe auch öffentliche Einrichtungen wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Weitere Informationen zur Forschungsgruppe unter: https://www.frankfurt-university.de/netzwerksicherheit.

Die Frankfurt UAS ist eine von 13 Hochschulen, die am im Sommer 2020 gegründeten Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz angeschlossen ist. Das Zentrum bündelt bundesweit einzigartig exzellente Forschung, Anwendungsorientierung und Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft.

Der Europäische Datenschutztag ist ein Aktionstag, der auf Initiative des Europarats ins Leben gerufen wurde. Er wird seit 2007 jährlich um den 28. Januar begangen. Dieses Datum wurde gewählt, weil am 28. Januar 1981 die Europäische Datenschutzkonvention unterzeichnet worden war.

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