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Prof. Dr. Heino Stöver in Beirat des „Health in Prisons Programme“ (HIPP) der WHO berufen

Suchtforscher der Frankfurt UAS gestaltet künftig Gesundheitspolitik für den Strafvollzug mit

Der Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver ist in die Lenkungsgruppe der Weltgesundheitsorganisation WHO (Europe) für das Programm „Gesundheit im Strafvollzug“ (Health in Prisons Programme, HIPP) berufen worden. Der geschäftsführende Direktor des Frankfurter Instituts für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) wird somit künftig als Beiratsmitglied die WHO-Politik im Bereich Gesundheit und Gefängnis mitgestalten. „Für mich ist diese Berufung von enormer Bedeutung im Sinne einer Anerkennung und Wertschätzung meiner Arbeit auf diesem Gebiet“, so Stöver. Die Berufung erfolgt mit sofortiger Wirkung, die Arbeit in der Lenkungsgruppe läuft vorerst von 2023 bis 2025.

Europa ist die einzige WHO-Region mit einem Programm „Gesundheit im Strafvollzug“; die WHO engagiert sich in diesem Bereich seit der Gründung des HIPP-Programms im Jahr 1995. Dessen Hauptzweck ist es, die Mitgliedstaaten in ihren Bemühungen um eine verbesserte Gesundheitsversorgung in Gefängnissen zu unterstützen und die Verbindungen zwischen der Gesundheit in Gefängnissen und den öffentlichen Gesundheitssystemen auf allen Ebenen zu erleichtern, um so die öffentliche Gesundheit insgesamt zu verbessern. Die Lenkungsgruppe, in die Prof. Stöver seine Expertise einbringt, hat zur Aufgabe, einen Aktionsplan zu entwickeln, der das Arbeitsprogramm für einen Zweijahreszeitraum festlegt, und auch für dessen Umsetzung zu sorgen bzw. die Zusammenarbeit des Europäischen Netzwerks für Strafvollzug und Gesundheit zu koordinieren.

Konkrete Ziele sind beispielsweise:

  • Gefängnisse zu ermutigen, einen umfassenden Beitrag zur Rehabilitation jedes Gefangenen zu leisten – insbesondere in Bezug auf Drogenabhängigkeit und psychische Gesundheitsprobleme – und so zur Reduzierung von Rückfällen beizutragen
  • eine integrierte Arbeit zwischen öffentlichen Gesundheitssystemen, internationalen NGO (Nichtregierungsorganisationen) und Gefängnisgesundheitssystemen einzurichten, um die öffentliche Gesundheit zu fördern und gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern
  • Gefängnisse zu ermutigen, bei der Erbringung von Dienstleistungen für Gefangene die weithin anerkannten internationalen Kodizes der Menschenrechte und der medizinischen Ethik einzuhalten
  • Verringerung der Exposition von Gefangenen gegenüber übertragbaren Krankheiten wie HIV, Hepatitis, Corona oder Tuberkulose, um zu verhindern, dass Gefängnisse zu Infektionsherden werden
  • die Gesundheitsministerien zu ermutigen, Gesundheitsdienste in Gefängnissen bereitzustellen und sich für gesunde Haftbedingungen einzusetzen

 

Zur Person:

Prof. Dr. Heino Stöver ist Diplom-Sozialwissenschaftler und Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt UAS. Er leitet seit mehr als 20 Jahren das Institut für Suchtforschung Frankfurt am Main (ISFF). Sein Tätigkeitsschwerpunkt ist die sozialwissenschaftliche Suchtforschung. Stövers Forschungsschwerpunkte sind von großer gesellschaftlicher Bedeutung, da die Zielgruppen seiner Forschung gesundheitlich und teils sozial stark belastet sind und oft zu spät behandelt werden; die späte Behandlung verursacht hohe Kosten und kann zum Tod führen. Am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit leitet er den Master-Studiengang Suchttherapie und Sozialmanagement in der Suchthilfe.


Zum ISFF:

Das Institut für Suchtforschung (ISFF) an der Frankfurt UAS wurde 1997 ins Leben gerufen von Prof. Dr. Volker Happel, Prof. Dr. Dieter Henkel und Prof. Dr. Irmgard Vogt. Es sieht seine Aufgabe darin, Sucht in ihren verschiedenen Erscheinungsformen sowie die mit Sucht in Zusammenhang stehenden Probleme und Aspekte zu erforschen. Das Institut fördert den Ausbau von interdisziplinären Beziehungen zu Kooperationspartnern auf regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Forschungsprozesse und -resultate sollen in Lehre und Studium Berücksichtigung finden und nutzbar gemacht werden. Weitere Informationen unter: www.frankfurt-university.de/isff

 

Kontakt

Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
Prof. Dr. Heino Stöver
Tel.: +49 69 1533-2823 
Mobil: +49 162 133 45 33
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