Prof. Dr. Erika Graf und Prof. Dr. Ekkehard Schiefer von der Frankfurt UAS sind Mitglied im Expertinnen- und Expertengremium.
Rund 205 kg: Das ist der aktuelle Pro-Kopf-Verbrauch an Restmüll in Frankfurt. Doch wie kann die Menge an produzierten Abfall nachhaltig reduziert werden? Mit dieser Frage befasst sich das „Zero Waste Lab“ der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH – das Lab ist ein partizipativer Experimentierraum rund um die Themen Abfallvermeidung, Nachhaltigkeit sowie Wiederverwendung und soll eine Denkfabrik sein, die Elemente von Bürger/-innenbeteiligung integriert und Akteure der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft mit der FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH sowie der Stadt Frankfurt zusammenbringt. Auch die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) ist maßgeblich an der Umsetzung neuer nachhaltiger Ideen beteiligt, denn Prof. Dr. Erika Graf und Prof. Dr. Ekkehard Schiefer sind Teil des zuständigen Expertinnen- und Expertengremiums, dem sogenannten „ExpertBoard“. Am Dienstag, 1. November 2022, kam das Gremium erstmals zusammen.
Zum Auftakt definierte Frankfurts Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig das Ziel der neuen Allianz: „Wir wollen Zero Waste City werden. Dafür muss bis 2035 die Menge an Restabfall pro Kopf und Jahr von derzeit 205 auf 120 Kilogramm gesenkt werden. Außerdem wollen wir die Gesamtmenge an Siedlungsabfall pro Kopf und Jahr um jährlich zwei Prozent reduzieren“, sagte Heilig.
Unterstützer des Labs sind neben der Frankfurt UAS auch Institutionen wie die IHK Frankfurt Rhein-Main, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft sowie verschiedene Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Frankfurt am Main, des Instituts für Sozial-Ökologische Forschung (ISOE) sowie des Ernährungsrats Frankfurt.
Die Stadträtin machte deutlich, dass die Stadt sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt habe, für das sowohl Überzeugungs- als auch Motivationsarbeit in die Gesellschaft hinein wichtig seien. „Ich bin überzeugt, dass wir im Zero Waste Lab sowohl die praktische Expertise als auch die Begeisterung und Schaffenskraft versammelt haben, die wir brauchen, um unser Ziel einer Zero Waste City zu erreichen.“
Auch bringt die FES ein Netzwerk von 415 ehrenamtlichen Sauberkeitspatinnen und -paten ein, die als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren helfen, den Zero Waste-Gedanken in der Gesellschaft zu verbreiten. Sie werden nun ergänzt um die Netzwerke alter und neuer Partnerinstitutionen. Seit etwa einem Monat ist eine Internetseite geschaltet.
Unter www.zerowaste-lab.de können Bürger/-innen aus Frankfurt ihre Vorschläge rund um die Themen Zero Waste und Re-Use zur Verbesserung unserer Stadt einreichen. Bei der Auswahl der Projekt- und Produktideen achtet das Zero Waste Lab auf drei Kriterien: den Mehrweg, das Umsetzungspotential sowie auf Alleinstellungsmerkmale oder den innovativen Charakter der vorgeschlagenen Ideen. Nachdem eine eingereichte Idee intern auf ihre Machbarkeit hin geprüft wurde, erhält das „ExpertBoard“ den Vorschlag und bewertet ihn innerhalb von drei Wochen anhand der genannten drei Kriterien. Sollte sich die Idee durchsetzen, soll sie als Projekt aufgesetzt werden. Das Lab bietet darüber hinaus allen Interessierten eine Anlaufstelle zum Mitmachen und will ehrenamtliches Engagement fördern.