Fachkräfte aus Pflege, Sozialer Arbeit und dem Gesundheitssektor sind essenziell für die Gesellschaft. Aber ihre Stimme wird in politischen Diskursen oft nicht gehört. Beim Erasmus+ geförderten Blended Intensive Programme (BIP) „Political Empowerment for Health and Social Work“, das vom Fb 4 der Frankfurt UAS ausgerichtet wurde, tauschten sich rund 50 Studierende und Lehrende aus verschiedenen Ländern Europas aus, um das zu ändern.
Das BIP beinhaltete neben zwei Online-Terminen auch eine Intensivwoche an der Frankfurt UAS. Teilnehmende von Partnerhochschulen aus Malta, Portugal, Irland, Griechenland sowie Finnland reisten hierzu an und trafen auf Studierende und Lehrende der Angewandten Pflegewissenschaft der Frankfurt UAS.
Internationale Beispiele und Exkursion
Ziel war es zum einen, Einblicke in politische Prozesse sowie Wissen zur Sozial- und Gesundheitspolitik zu vermitteln. Hierzu behandelten die Lehrende der beteiligten Hochschulen Fallbeispiele aus ihren Ländern. Siobhán O Dowd und Dr Dympna Walsh von der Atlantic Technological University St Angelas, Irland, warfen so einen Blick auf die Hürden, denen Menschen mit Behinderungen im Alltag begegnen und wie ihre Stimme, auch mit Unterstützung von Pflegefachkräften besser gehört werden könnte. Prof. Evangelos Fradelos von der University of Thessaly in Griechenland betrachtete den Kampf um Anerkennung und politische Mitbestimmung von Pflegefachkräften im griechischen Gesundheitssystem. Ruben Kunzmann, Lehrbeauftragter am Fb 4, und Prof. Miriam Peters, Professorin für Klinische Pflege, reflektierten die Exkursion zur Gedenkstätte Hadamar, wo die Studierenden und Lehrenden an einem Workshop zur Biografiearbeit teilnahmen. In Hadamar wird der mehr als 14.500 Menschen gedacht, die dort während der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen ermordet wurden.
Abschlussprojekte zu Pflegepersonalquoten und Burnout-Prävention
Neben den Vorträgen konnten Studierende zum anderen in Gruppenarbeiten die eigenen Fähigkeiten der politischen Kommunikation und Verhandlungsführung verbessern. Als Abschlussprojekt entwickelten die Studierenden in internationalen Gruppen wissenschaftliche Poster zu relevanten Themen wie Pflegepersonalquoten, Burnout-Prävention oder politische Mitbestimmung von Pflegefachpersonen. So verband das BIP Theorie, Praxis und internationale Perspektiven auf innovative Weise. „Ich war total begeistert, wie die Studierenden in so kurzer Zeit richtig tolle wissenschaftlich fundierte Poster erstellt haben, und das, obwohl sie sich vorher gar nicht kannten. Vielleicht haben die Ausflüge zum Maintower und der anschließende Besuch des Weihnachtsmarkts die Teamarbeit gestärkt“, so die Organisatorin Melanie Schmidt, Referentin der dualen Studiengänge Angewandte Pflegewissenschaft und Hebammenwissenschaft am Fachbereich Soziale Arbeit & Gesundheit der Frankfurt UAS. Für das nächste Sommersemester ist das nächste BIP zum Thema Nachhaltigkeit und Gesundheit in Metropolregionen geplant. Studierenden erhalten für ihre Teilnahme am BIP Credit Points.
Ansprechpartnerin für interessierte Studierende: Melanie Schmidt: melanie.schmidt(at)fra-uas.de
