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1,2 Milliarden für den Hochschulbau in Hessen

Die Sprecher der hessischen Hochschulen fordern für Investitionen in den Hochschulbau einen substantiellen Anteil an den Sondermitteln, die das Land vom Bund erhält

Das Land Hessen hat mit dem Heureka-Budget eine langfristige Planungsperspektive für den Hochschulbau geschaffen. Für die Jahre 2023 bis 2031 sollten nach Beschluss der Landesregierung die jährlichen Bauinvestitionen von 200 auf 300 Millionen Euro steigen, um Instandsetzungen und Neubauten zu finanzieren. Doch in keinem der letzten Jahre wurde die geplante Summe zu Verfügung gestellt. Parallel sind die Baukosten gestiegen: um 36 Prozent seit 2021.  

Die Folgen: Gebäude verfallen schneller, als sie saniert werden können. Wichtige Neubauvorhaben, die seit langem angemeldet und geplant wurden, werden nicht umgesetzt und verzögern sich teils um Jahrzehnte.

Moderne, funktionierende Infrastruktur für Lehre und Forschung

Viele Hochschulgebäude stammen aus den Jahren 1980 bis 1990 und haben trotz konsequenter Instandhaltung das Ende ihres Lebenszyklus' erreicht. Deshalb sind grundlegende Sanierungen und Neubauten für einen wirtschaftlichen, energetisch effizienten und nachhaltigen Betrieb der Liegenschaften erforderlich. Zudem haben sich Anforderungen an Gebäude, Infrastruktur und Ausstattung stark verändert und einfache Vorlesungssäle und Seminarräume sind nicht mehr ausreichend. Die hessischen Hochschulen sind für ihre Aufgaben in Lehre und Forschung, in Wissenschaft und Kunst auf eine moderne, funktionierende Infrastruktur angewiesen, um weiterhin die besten Köpfe auszubilden. 

Sanierungsstau gefährdet Leistungsfähigkeit des hessischen Hochschulsystems

Schon 2024 bezifferte die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) den bundesweiten Sanierungsbedarf auf mindestens 74 Milliarden Euro. Diese Summe steigt durch Inflation, die Verschleppung erforderlicher Bauvorhaben und weltweite Krisen kontinuierlich. Der Sanierungsstau ist auch im hessischen Hochschulbau enorm und gefährdet de facto die Leistungsfähigkeit des hessischen Hochschulsystems, kritisieren Prof. Dr. Thomas Nauss für die Universitäten, Prof. Dr. Karim Khakzar für die Hochschulen für angewandten Wissenschaften und Prof. Elmar Fulda für die Kunsthochschulen.

Laut der aktuellen Prognose, die das Finanzministerium den Hochschulen vorstellte, stehen selbst für Projekte, die schon seit Jahren geplant werden, Baumittel erst ab 2034 zur Verfügung. Bei laufenden Bauprojekten müssen die Hochschulen Baukostensteigerungen aus ihrem Grundbudget bezahlen. Dieses ist durch Kürzungen im Hochschulpakt und Personalkostensteigerungen, für die die Hochschulen keinen Ausgleich erhalten, ohnehin stark belastet. Weitere Einsparungen beim Personal und die Reduktion von Studienangeboten sind die Folgen.

Forderung nach Erhöhung des Heureka-Budgets

Die drei Sprecher der hessischen Hochschulgruppen fordern deshalb die Erhöhung des Heureka-Budgets um 1,2 Milliarden Euro aus den Sondermitteln des Bundes. Damit können statt der bisher geplanten Mittel von bis zu 300 Millionen Euro jährlich mindestens 400 Millionen Euro für Neubau und Sanierung der Hochschulen bereitstehen.

Der Anteil der Hochschulgebäude am Immobilienbestand des Landes Hessen beträgt 50 Prozent. Wenn, wie von Ministerpräsident Boris Rhein angekündigt, gut die Hälfte des Sondervermögens von 7,4 Milliarden Euro an die Kommunen geht, bleiben für die Infrastruktur des Landes 3,7 Milliarden Euro. Davon muss ein substantieller Anteil in das Hochschulsystem fließen, fordern die drei Sprecher. Als Hochschulstandort profitieren von diesen Investitionen insbesondere auch Städte und Regionen in Hessen.

Pressekontakte 
Für die hessischen Universitäten: 
Dr. Gabriele Neumann 
Pressesprecherin 
Philipps-Universität Marburg 
Telefon: 06421 28-23010, Mobil: 0160 97389440 
E-Mail: gabriele.neumann(at)uni-marburg.remove-this.de  

Für die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften: 
Saskia Köpsell 
Pressesprecherin 
Hochschule Fulda 
Telefon: 0661 9640-1940 
E-Mail: saskia.koepsell(at)verw.hs-fulda.remove-this.de  

Für die hessischen Kunsthochschulen: 
Dr. Sylvia Dennerle
Pressesprecherin 
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt 
Telefon: 069 154007170, Mobil: 0160 97539687 
E-Mail: sylvia.dennerle(at)hfmdk-frankfurt.remove-this.de

 

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letzte Änderung: 23.11.2023