Verglastes Technikum als Hingucker
Neubau von Gebäude 7 soll Ende 2026 stehen
Das vor allem vom Fachbereich Informatik und Ingenieurwissenschaften genutzte Gebäude 7 aus dem Jahr 1963 wird durch ein modern ausgestattetes Forschungs- und Lehrgebäude ersetzt, dessen Büros, Seminarräume, Labore und Werkstätten auf dem neuesten Stand der Technik sein werden. Rund zweieinhalb Jahre dauern die Arbeiten – von den ersten Entkernungsarbeiten bis zur Schlüsselübergabe für den Neubau im Januar 2027.
Weißer Baukörper mit messingfarbenen Blenden
Das neue Forschungs- und Lehrgebäude hat eine Nutzfläche von ca. 4.000 Quadratmetern, verteilt auf zwei Untergeschosse, vier Geschosse und ein zurückgesetztes Staffelgeschoss. Das Architekturbüro agn aus Ibbenbüren, das schwerpunktmäßig Bauten der öffentlichen Hand realisiert, hatte 2017 mit seinem Entwurf den Architekturwettbewerb gewonnen.
Dieser wird nun mit leichten Modifikationen an der Fassade umgesetzt: Der fünfgeschossige Quader hat einen weißen Baukörper mit messingfarbenen Blenden über den Fenstern und passt somit optisch hervorragend zum neuen Gebäude 10. Zugleich fügt sich die zurückhaltende Formensprache mit Vor- und Rücksprüngen gut in das umgebende gründerzeitliche Stadtquartier ein.
Störungsfreies Labor für sensible Geräte im Untergeschoss
Die streng orthogonale Struktur ist prägend und macht die Nutzung des Gebäudes als technisches Hochschulbauwerk deutlich. Das als Gelenk ausgebildete Foyer ermöglicht einen Zugang von der Nibelungenallee/Kreutzerstraße sowie vom Campus aus. Eine Besonderheit ist das verglaste Technikum, das an der Ecke Nibelungenallee und Kreutzerstraße repräsentativ mit einer schaufensterartigen Fassade offen gestaltet ist. Die Dachfläche über dem dritten Obergeschoss ist begehbar und kann für Versuchsaufbauten genutzt werden. Auf der obersten Dachfläche befinden sich Photovoltaik-Anlagen, haustechnische Anlagen und eine Fläche mit einer extensiven Dachbegrünung.
Die Herausforderung für das Architekturbüro bestand darin, die mechanischen Werkstätten und Labore für hochempfindliche Geräte zu konzipieren, Abzugshauben mit spezieller Ablufttechnik, Raumhöhen von drei bis acht Metern und Schallschutz zu berücksichtigen. Aus diesem Grund wird es zwei Untergeschosse geben, die u.a. ein störungsfreies Labor samt empfindlichem Rasterelektronenmikroskop und einen Teil der Haustechnik beherbergen werden. Nicht zuletzt deshalb muss die Baugrube zehn Meter tief ausgehoben werden.
Die Baustellenzufahrt erfolgt gemäß Vorgaben der Stadt Frankfurt ausschließlich über die Kreutzerstraße, nicht über die Nibelungenallee; der Fuß- und Radweg an der Nibelungenallee bleibt mit einer Breite von 2,50 Metern frei.
Abbrucharbeiten starten in Kürze
In Kürze startet der Abbruch bis zum Boden, dann wird ein Bohrpfahlkasten errichtet, innerhalb dessen der Erdaushub erfolgt. Dies ist der lärmintensivste Teil der Bauarbeiten, der ca. fünf Monate lang dauern wird. Das schalltechnische Prognosegutachten im Vorfeld der Bauarbeiten hat ergeben, dass der zu erwartende Baulärm unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen wird. Um dies sicherzustellen, wird der Lärm durch regelmäßige Schallpegelmessungen überprüft. Wassersprüheinrichtungen auf der Baustelle sollen zudem die Staubbelastung minimieren.
Als Kontaktstelle für Fragen zum Bauprojekt hat die Hochschule die E-Mailadresse wirbauen(at)fra-uas.de eingerichtet.
Aktueller Zeitplan
Was passiert | Geplant für |
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Beginn der Abbrucharbeiten | September/Oktober 2024 |
Beginn Herstellung der Baugrube | ca. Oktober/November 2024 |
Beginn der Rohbauarbeiten | ca. Januar 2025 |
Einweihung / Bezug | ca. Januar 2027 |
Zahlen, Daten, Fakten
Insgesamt werden ca. 70 Millionen Euro in den Neubau inklusive Interimsunterbringung des Fachbereichs Informatik und Ingenieurwissenshaften in der Hungener Straße 6 (Bauteil C) und Abbruch des Altbaus Gebäude 7 investiert. Die Finanzierung des Neubaus erfolgt über Landesmittel im Rahmen des Hochschulbauprogramms HEUREKA (Hochschul Entwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung, Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in Hessen). Der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) betreibt als Bauherrenvertretung das Projektmanagement und baut die erforderliche Projektorganisation auf. Das gesamte Bauvorhaben wird von der Firma HOCHTIEF Infrastructure GmbH Building Frankfurt als beauftragtem Generalunternehmer ausgeführt. Der Baukonzern, der auch Gebäude 10 der Frankfurt UAS errichtete, hat den Auftrag nach einer EU-weiten Ausschreibung erhalten.