Drei Preise, drei herausragende Beispiele für die Stärke der Hochschule: Unter dem Titel „Ausgezeichnet!“ ehrte die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) am 1. Oktober 2025 in einer feierlichen Gala in der Johannes-Uthoff-Halle besondere Leistungen in Forschung, Lehre und Nachhaltigkeit. Erstmals verliehen die Frankfurt UAS, der Förderverein der Hochschule und die Frankfurter Stiftung für Forschung und Bildung ihre drei wichtigsten Auszeichnungen gemeinsam: den Sustain Award, den Promotionspreis und den Innovationspreis. Die Veranstaltung brachte damit Forschung, Lehre und gesellschaftliches Engagement symbolisch unter ein gemeinsames Dach.
„Mit ‚Ausgezeichnet!‘ feiern wir nicht nur drei Preisträger*innen, sondern zugleich die Vielfalt, Kreativität und Innovationskraft unserer Hochschule“, betonte Präsident Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke in seiner Begrüßung. In seiner Rede verwies er zugleich auf die besondere Verantwortung von Hochschulen in einer zunehmend unruhigen Welt. Angesichts globaler Krisen und gesellschaftlicher Herausforderungen seien Bildung und Forschung mehr denn je gefordert, um Orientierung zu geben. „Hochschulen müssen heute Kompass sein – für Wissen, Verantwortung und Zusammenhalt“, so Schocke.
Daran knüpfte auch die Keynote von Martin Giehl, Vorstand der Mainova AG, an. Giehl, der unter anderem die Bereiche Erneuerbare Energie, Projekt Kohlerersatz und Umweltschutz verantwortet, hob hervor, dass Zukunftsgestaltung und gesellschaftliche Verantwortung nicht erst in Vorstandsetagen beginnen, sondern an Orten wie der Frankfurt UAS. Hochschulen seien Orte, an denen Wissen nicht nur vermittelt, sondern weitergedacht und durch Kooperation und Transfer in die Gesellschaft getragen werde.
Nachhaltiges Bauen mit Pilzmyzel: Lehrprojekt „MyGlu“ gewinnt Sustain Award
Der Sustain Award der Frankfurter Stiftung für Forschung und Bildung, unterstützt durch den Förderer Procter & Gamble, ging an das Architekturprojekt „MyGlu“ von Prof. Dr. Florian Mähl, Fachbereich 1, und Studierende des Master-Studiengangs Architektur. Das Lehrprojekt befasste sich mit der Entwicklung eines kuppelförmigen Bauwerks aus Pilzmyzel, das als Beispiel für eine nachhaltige, CO₂-neutrale und ressourcenschonende Bauweise dient.
Das Projekt überzeugte die Jury durch seine Verknüpfung von Forschung, Lehre und Nachhaltigkeit. Es adressiert ökologische, soziale und ökonomische Aspekte gleichermaßen und greift zentrale Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen auf. Die Auszeichnung ist mit 4.000 Euro dotiert und wird zur Förderung weiterer Projekte mit nachwachsenden Rohstoffen eingesetzt. Gabriele Hässig, Geschäftsführerin die Bereiche Kommunikation und Nachhaltigkeit bei Procter & Gamble in ihrer Laudatio: „Der Sustain Award zeigt, wie innovative Ideen aus Hochschulen einen konkreten Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft leisten können. Für uns bei Procter & Gamble ist es besonders wichtig, solche Initiativen zu unterstützen, weil wir überzeugt sind, dass nachhaltiger Fortschritt nur im Zusammenspiel von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gelingt“, so Gabriele Hässig, Geschäftsführerin Kommunikation & Nachhaltigkeit bei Procter & Gamble DACH.“
Lehre mit Weitblick: Innovationspreis für Prof. Dr. Cornelia Eschelbach
Den Innovationspreis des Fördervereins der Frankfurt UAS e.V. erhielt Prof. Dr.-Ing. Cornelia Eschelbach für ihr Lehrkonzept im Wahlpflichtmodul Ingenieurvermessung im Bachelor-Studiengang Geodatenmanagement. Im Mittelpunkt steht ein praxisnahes Projekt, bei dem Studierende eigenständig Messungen an der Kinzig-Talsperre durchführen, Daten auswerten und die Stabilität des Bauwerks analysieren. Das Lehrkonzept kombiniert wissenschaftliche Präzision mit realem Anwendungskontext und fördert eigenständiges sowie kooperatives Arbeiten.
Die Jury würdigte den hohen Praxisbezug, die klare didaktische Struktur und die Verbindung von Forschung, Lehre und Teamarbeit. Das Preisgeld von 2.000 Euro stellt Eschelbach den Studierenden zur Verfügung, um deren Teilnahme an zukünftigen Projekten zu unterstützen.
Forschung mit Antrieb: Promotionspreis für Prof. Dr. Jannis Kreß
Mit dem Promotionspreis 2025 wurde Prof. Dr. Jannis Kreß für seine herausragende Dissertation ausgezeichnet, in der er ein mechatronisches Steuerungssystem für Motorroller entwickelte. Das System ersetzt die mechanische Gasgriffsteuerung durch eine elektronische Lösung, die die Motoreffizienz verbessert und den Kraftstoffverbrauch sowie die Emissionen deutlich reduziert.
Die Arbeit verbindet Ingenieurwissenschaft, Elektronik und Softwareentwicklung auf beispielhafte Weise und zeigt das Potenzial praxisorientierter Forschung. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird vom Förderverein der Frankfurt UAS e.V. gestiftet. Einreichungen für den Promotionspreis nimmt das Dezernat FAKT der Frankfurt UAS entgegen, die auf Anregung des Fördervereins der Hochschule diese Auszeichnung nun zum zweiten Mal vergeben haben.
Drei Preise, ein gemeinsamer Anspruch: Verantwortung für die Zukunft
In seiner Rede betonte Präsident Schocke, dass die Frankfurt UAS mit über 2.500 neuen Studierenden zum Wintersemester 2025/26 erneut wächst – und damit auch ihre Verantwortung in einer Zeit globaler Unsicherheiten weiter wahrnimmt. Bildung, Forschung und Wertevermittlung seien heute untrennbar miteinander verbunden.
Zugleich würdigte er die Arbeit des Fördervereins der Frankfurt UAS und der Frankfurter Stiftung für Forschung und Bildung, deren Engagement eine unverzichtbare Grundlage für die Weiterentwicklung der Hochschule bilde. Beide Institutionen seien „verlässliche Freundinnen und Freunde“ der Hochschule, die ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihr Herzblut einbrächten.
Mit Blick auf die drei ausgezeichneten Projekte zog Schocke ein deutliches Fazit: Alle Preisträger*innen zeigten, wie wissenschaftliche Exzellenz, gesellschaftliche Verantwortung und Innovationsfreude Hand in Hand gehen können. Damit stünden sie exemplarisch für die Grundwerte der Frankfurt UAS – Anwendungsorientierung, Verantwortung und Gestaltungswillen.
Der Abend endete bei einem feierlichen Get-Together mit Live-Musik, zu dem Petra Rossbrey, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins der Hochschule, und Astrid Schulte, Vorstand Frankfurter Stiftung für Forschung und Bildung, alle Gäste herzlich einluden.