Beim Impulsabend „Zukünfte von Unternehmen, Bildung und Berufen“ mit Dr. h.c. Thomas Sattelberger diskutierten Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über neue Berufsbilder, Future Skills und die Rolle der Hochschulen im digitalen Wandel.
Unter dem Titel „Zukünfte von Unternehmen, Bildung und Berufen – was heißt das für Hochschule und Studierende?“ lud die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) am 28. Oktober 2025 zu einem inspirierenden Impulsabend ein. Im Mittelpunkt standen Fragen der Talentförderung und Innovationsfähigkeit in einer sich wandelnden Bildungs- und Arbeitswelt. Rund 50 Teilnehmende aus Hochschule, Wirtschaft und der interessierten Öffentlichkeit nahmen teil, darunter die Hochschulratsmitglieder Stefanie Kreusel und Prof. Dr. Richard Stang, die Stifterin Sigrid Herr sowie die Präsidenten der Hochschule für Öffentliches Management und Sicherheit und der Hochschule Rhein-Main.
Nach der Begrüßung der Teilnehmenden durch Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Präsident der Frankfurt UAS, eröffnete Dr. h.c. Thomas Sattelberger den Impulsabend mit seinem Vortrag. Der ehemalige FDP-Politiker, Ex-Personalvorstand der Deutschen Telekom und Initiator der Nationalen Initiative „MINT Zukunft“ sprach zu Beginn über seine langjährigen Erfahrungen aus Wirtschaft, Politik und Bildungsförderung sowie als Investor und Gründer. Er stellte die Frage, wie Deutschland wieder ein Land der Macher und Unternehmer werden müsse, denn die deutsche Gründerszene entwickele sich seit 2018 im internationalen Vergleich deutlich zurück – insbesondere im Mittelstand. Es brauche zum einen, so Sattelberger, „Berufsbilder für die neue Welt“, zum anderen müsse den Studierenden heutzutage eine Berufsorientierungskompetenz vermittelt werden. Als größte Herausforderung stellte er die Abwanderung von Fachkräften in Zeiten des digitalen Wandels heraus, gleichzeitig hob Sattelberger das große Potential von jungen Gründer*innen mit internationalen Wurzeln hervor. Er machte den Studierenden Mut, selbst zu gründen und damit in die Gesellschaft hinein zu wirken.
In der anschließenden Diskussionsrunde mit Sattelberger, Thomas Frey, Vorstand von HESSENMETALL Rhein-Main-Taunus, und Prof. Dr. Susanne Rägle, Vizepräsidentin für Forschung, Transfer und Internationalisierung der Frankfurt UAS, wurden Themen wie digitale Bildung, Anforderungen an künftige Berufsbilder und der Beitrag der Wissenschaft zum gesellschaftlichen Wandel vertieft. Auch Frey hob hervor, dass die Industrie aktuell vor großen Herausforderungen stünde – die Industrie erlebe, nicht zuletzt durch den Verlust von zahlreichen Fachkräften eine tiefe, strukturelle Krise. Dies würde aus seiner Sicht daran liegen, dass Unternehmen nicht mehr mit den neuesten technologischen Entwicklungen mithalten können. Genau hier brauche es sogenannte „Future Skills“, die, wie Rägle anschließend hervorhob, den Studierenden an der Hochschule vermittelt würden.
Die Diskussionsrunde war sich einig, dass Transferaktivitäten im Rahmen von Kooperationen zwischen Hochschulen und der Privatwirtschaft von hohem Wert sind. Dies biete Hochschulen Möglichkeiten ihre Forschungserkenntnisse in die Praxis zu bringen und mit Innovationen sichtbare Impulse zu setzen; Unternehmen könnten nicht nur gut ausgebildete Fachkräfte gewinnen, sondern in Kooperation mit den Hochschulen auch eigene für die Zukunft wichtige Entwicklungen vorantreiben und ihre Mitarbeitenden gezielt weiterbilden lassen.
Die Moderation übernahm Prof. Dr.-Ing. Christos Chantzaras, Professor für Entrepreneurship im Bauwesen am Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der Hochschule.. In dem Gespräch wurde trotz aller Krisen und Herausforderungen der Gegenwart der Fokus auf Optimismus und Potenziale gerichtet: Was wird jetzt schon gut gemacht und wo dürfen Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation noch mehr Mut zeigen, neue Spielbeine der Innovation aufzubauen?
Beim abschließenden Get-together wurde der interdisziplinäre Austausch und die Vernetzung weitergeführt. Die Veranstaltung zeigte deutlich, wie wichtig offene Formate für den Dialog über Zukunftsthemen an Hochschulen sind.



