Statement der Hochschulpräsident*innen der U!REKA European University-Allianz.
Die Hochschulpräsident*innen der U!REKA European University, einer transnationalen Allianz von sechs europäischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) und 24 Partnern, haben in einer gemeinsamen Erklärung die Bedeutung des anwendungsorientierten Ansatzes von HAWs betont: HAWs sind eng mit Unternehmen, Organisationen und gesellschaftlichen Akteur*innen verbunden und so in der sich wandelnden Gesellschaft unverzichtbar geworden. Diese enge Verbindung zur Gesellschaft spiegelt sich auch in ihrem Engagement für die Förderung und Wahrung europäischer Werte wider.
In diesem Umfeld gewinnen meta skills zunehmend an Bedeutung: u. a. adaptives und kritisches Denken, interdisziplinäres Arbeiten oder digitale und mediale Kompetenz. Die HAW-Studierenden werden durch die flexible Kombination von Fachwissen und Kompetenzen zu Fachkräften und europäischen Bürger*innen von morgen ausgebildet, die ihr Wissen und ihre Kompetenzen kontextübergreifend anwenden und Veränderungsprozesse gestalten können. Auch die Forschung an HAWs ist eng mit Berufswelt und Gesellschaft verflochten; sie ist lösungsorientiert und trägt direkt zu einer nachhaltigeren Gesellschaft bei.
Die U!REKA-Mitgliedshochschulen setzen bereits seit 2016 Projekte in Forschung, Studium und Lehre um. Sie wollen gemeinsam den Wandel zu klimaneutralen Gesellschaften gestalten.
Näheres zu U!REKA: www.ureka.eu oder www.frankfurt-university.de/ureka.
Statement der Hochschulpräsident*innen, Strategietreffen vom 17. bis 19. September 2025 in Gent (deutsche Übersetzung):
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften: Kompetenzen, Innovation und Gesellschaft gestalten
Gent, 29.09.2025 Die Präsident*innen der U!REKA European University, einer ausschließlich aus Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) bestehenden Allianz europäischer Metropolhochschulen, betonen in einer gemeinsamen Erklärung die Bedeutung des anwendungsorientierten Ansatzes dieser Hochschulen. Eng vernetzt mit Unternehmen, Organisationen und gesellschaftlichen Akteur*innen sind sie in einer sich wandelnden Gesellschaft unverzichtbar geworden. Durch die flexible Kombination von Fachwissen und Kompetenzen entwickeln insbesondere HAW-Studierende vielfältige innovative Lösungen für komplexe wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen.
"Wir leben in einer sich rasant verändernden Welt, die mit einer stetig wachsenden Zahl gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen konfrontiert ist. Wissenschaft und Technologie entwickeln sich in einem noch nie dagewesenen Tempo, doch dieses Potenzial wird vermehrt durch sich wiederholende Krisen eingeschränkt. Gleichzeitig sehen sich Menschen in der Gesellschaft wie auch im beruflichen Kontext mit einer Flut von Informationen konfrontiert. Nie
zuvor war Wissen leichter zugänglich, und doch drohen echte Erkenntnisse in der Masse an Daten, Meinungen und Fehlinformationen unterzugehen. Darüber hinaus transformieren tiefgreifende Entwicklungen wie Automatisierung und Künstliche Intelligenz bewährte Praktiken in nahezu allen Bereichen. In diesem dynamischen Umfeld gewinnen meta skills an Bedeutung: adaptives und kritisches Denken, soziale Intelligenz, interdisziplinäres Arbeiten, digitale und mediale Kompetenz,
interkulturelle Fähigkeiten und vieles mehr.
Daher spielt die Hochschulbildung eine wesentliche Rolle darin, Bürger*innen und Fachkräfte auf ihrem Weg in die Zukunft zu begleiten. Insbesondere der anwendungsorientierte Ansatz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die in engem Austausch mit Unternehmen, Organisationen und der Gesellschaft stehen, ist in einer sich stets wandelnden Umwelt unverzichtbar geworden. Diese tiefe gesellschaftliche Verankerung spiegelt sich auch im Engagement der Hochschulen für die Förderung und den Schutz europäischer Werte wider.
Fachwissen und Handlungskompetenz
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind vor allem durch ihre Lehre mit der Gesellschaft verbunden. Sie begleiten und unterstützen eine zunehmend diverse Studierendenschaft bei ihrer Entwicklung zu zukünftigen akademischen Fachkräften und europäischen Bürger*innen. Ziel des Studiums sind nicht überspezialisierte Expert*innen, sondern vielseitige Praktiker*innen, die Wissen und Kompetenzen kontextübergreifend anwenden und Veränderungsprozesse gestalten können. Durch die flexible Verbindung von Fachwissen mit unterschiedlichen Perspektiven entwickeln unsere Studierenden innovative Lösungen für komplexe wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen. Ein wachsendes Weiterbildungsangebot für Berufstätige stärkt diese gesellschaftliche Anbindung zusätzlich und ermöglicht eine flexiblere Reaktion auf neue Entwicklungen. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften befinden sich an der Schnittstelle von Wissen und Handeln – genau dort, wo die Fachkräfte von morgen ausgebildet werden.
Forschung und Wirksamkeit
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften vermitteln nicht nur Wissen und Kompetenzen, sie erschaffen sie auch selbst – in enger Zusammenarbeit mit Studierenden und Mitarbeitenden, Unternehmen und Organisationen. Ihre Forschung zielt darauf, kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Wirksamkeit zu entfalten. Diese Forschung bereichert, inspiriert und prägt die Lehre. Sie ist eng mit beruflicher Praxis und Gesellschaft verflochten, innovativ sowie lösungsorientiert und
trägt direkt zu Wohlstand und einer nachhaltigeren Gesellschaft bei. Die Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ergänzt die universitäre (Grundlagen-)Forschung und ist daher von ebenso zentraler Bedeutung. In diesem Sinne lassen sie sich als Hochschulen der vernetzten und eng ineinandergreifenden Wissenschaften verstehen.
Zukunft gestalten
So wird eine sich wandelnde Umwelt nicht als Bedrohung oder Belastung, sondern als Wechselspiel von Herausforderungen und Chancen begriffen, in dem Wandel nicht nur ertragen, sondern aktiv gestaltet wird. Die Fähigkeit, in unsicheren Kontexten zu arbeiten, Chancen kritisch und wachsam zu erkennen und dabei bewusst und ethisch zu handeln – sowohl in zwischenmenschlichen Beziehungen als auch im Zusammenspiel von Mensch und Technologie – steht im Zentrum der Hochschulen für
Angewandte Wissenschaften. Ihre Absolvent*innen entwickeln und erneuern ihre Berufsfelder fortlaufend als reflektierte Praktiker*innen und Gestalter*innen von Veränderungsprozessen. Sie nehmen Veränderungen in ihren Berufsfeldern nicht nur an, sondern prägen sie aktiv mithilfe der Entschlossenheit, der Erkenntnisse, des Engagements und der Vision, die sie während ihres Studiums erworben und professionalisiert haben."
Die Präsident*innen der U!REKA-Hochschulen:
Andreas Breinbauer, Kai-Oliver Schocke, Antonio Bélo, Koen Goethals, Riitta Konkola, Naomi Graham, Geleyn Meijer, Igor Ivan.