Studierende der Frankfurt UAS entwickeln Stadtrundgang zur Geschichte der Festhalle Frankfurt im Wandel
Die Festhalle der Messe Frankfurt ist ein zentraler Veranstaltungsort mit über 100 Jahren Geschichte. Sie wurde 1909 eingeweiht und diente während der Novemberpogrome 1938 als Sammelstelle für jüdische Männer, bevor diese deportiert wurden. Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Festhalle wieder aufgebaut und ist heute ein international bekannter Veranstaltungsort für Konzerte, Messen und Sportereignisse. Im Zuge eines Praxisfallprojekts im dualen Bachelorstudiengang Tourismusmanagement haben Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) in enger Kooperation mit der Messe Frankfurt einen interaktiven Stadtrundgang entwickelt, bei dem die Aufarbeitung der bewegten Geschichte der Frankfurter Festhalle, insbesondere ihre Rolle während der Novemberpogrome im Fokus stand.
„Mit diesem Rundgang leisten unsere Studierenden einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Erinnerungskultur, indem sie die bewegende Geschichte der Festhalle und Schicksale ausgewählter von den Novemberpogromen 1938 betroffenen jüdischen Personen und Familien beleuchten. Solche Projekte zeigen, wie Hochschule und Wirtschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen können, um Geschichte lebendig und zugänglich zu machen,“ betont Studiengangsleiterin Prof. Dr. Kerstin Wegener, Professorin für Betriebswirtschaftslehre mit besonderem Schwerpunkt Tourismusmanagement. „Besonders bedanken möchten wir uns zudem bei der Wissenschaftlerin Dr. Cilli Kasper-Holtkotte von der Stolpersteininitiative Frankfurt, die als Fachexpertin und mit ihrem Netzwerk beratend zur Seite stand.“
„Die Erinnerung wachhalten an das, was auch in der Festhalle während der Novemberpogrome 1938 geschah – das gelingt der Frankfurt History App auf eindrucksvolle und berührende Weise. Die Tour gibt anhand von Einzelschicksalen die Geschehnisse wieder und macht dieses Kapitel unserer Festhalle so besonders erlebbar. Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt unterstützen konnten und damit einen Beitrag gegen das Vergessen leisten“, sagt Iris Jeglitza-Moshage, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Frankfurt.
Der von den Studierenden entwickelte Stadtrundgang verbindet historische Orte mit multimedialen Inhalten – darunter Bilder, Texte und Audios. Die Audiobeiträge für die einzelnen Stationen wurden von den Studierenden selbst verfasst und eingesprochen. Der Rundgang ist in die Frankfurt History App integriert und ermöglicht es Besucher*innen, die Geschichte eigenständig und immersiv zu erleben.
Die Route des Stadtrundgangs umfasst insgesamt elf Stationen:
- Festhalle Frankfurt
- Goethe-Gymnasium (virtuell)
- Stolperstein – Familie Wohlfahrt
- Café Laumer
- Stolperstein – Familie Bauer
- Britisches Konsulat – Gedenktafel
- Waisenkarussell (virtuell) – Martha Wertheimer
- Stolperstein – Herr Rothschild
- Zeil und das Kaufhaus Wronker
- Staufermauer und ehemalige Judengasse
- Hauptsynagoge – Gedenktafel
Die Frankfurt History App eröffnet neue Zugänge zu den historischen Spuren der Stadt: Sie verbindet Orte mit persönlichen Geschichten, historischen Aufnahmen, Videoclips und Audio-Rundgängen. Weitere Informationen unter https://frankfurt-und-der-ns.de/de/frankfurt-history-app/.
Kontakt:
Frankfurt University of Applied Sciences
Studiengangsleitung dualer Studiengang Tourismusmanagement (B.A.)
Prof. Dr. Kerstin Wegener
E-Mail: kwegener(at)fb3.fra-uas. de
Informationen zum dualen Studiengang Tourismusmanagement (B.A.) unter: www.frankfurt-university.de/tourismusmanagement-bachelor.