Frankfurt UAS kooperiert mit TÜV SÜD Akademie für studienbegleitende Zusatzqualifikation
Wer als Ingenieur*in mit Elektrofahrzeugen arbeitet, muss sich fortbilden, um sich bei der Arbeit im Hochvoltbereich keinen Gefahren auszusetzen. Durch die Zusammenarbeit mit der TÜV SÜD Akademie können Studierende an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) Hochvolt-Schulungen nun studienbegleitend kostenlos absolvieren. Hierzu wurde ein Kooperationsvertrag unterzeichnet. Das erste reguläre Praxisseminar findet Ende November 2025 statt.
Um eine nachhaltigkeits- und klimarelevante Ausbildung von Ingenieur*innen zu gewährleisten, hat die Frankfurt UAS bereits ein zukunftsorientiertes E-Mobility-Center eingerichtet. Finanziert wurde das Projekt mithilfe von Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie. Zum E-Mobility-Center gehört eine eigene Prüfhalle mit Elektrofahrzeugen, ein Allrad-Rollenprüfstand sowie zahlreiche Diagnose- und Messesysteme. Neben anderen Lehr- und Forschungszwecken wird die Ausstattung nun auch für die Hochvolt-Schulung eingesetzt. Für Positionen als Ingenieur*in im E-Mobilitätsbereich ist diese Schulung nach DGUV I 209-093 Pflicht. Interessierte Studierende der Lehreinheiten Maschinenbau sowie Elektrotechnik können durch die Kooperation mit der TÜV SÜD Akademie nun schon begleitend zum Bachelor-Studium kostenlos die Theorie- und Praxisinhalte absolvieren, um das branchenweit anerkannte Zertifikat „Fachkundige Person (FHV, 2E) für Arbeiten an HV-Systemen im spannungsfreien Zustand“ zu erwerben. Inhaber*innen des Zertifikats können zudem das Aufbauseminar „Fachkundige Person (FuS, 3E) für Arbeiten an unter Spannung stehenden HV-Komponenten“ besuchen. Innerhalb der Kooperation bringt die TÜV SÜD Akademie als erfahrene technische Weiterbildungseinrichtung das Lehrkonzept sowie Schulungspersonal für den zweitägigen Praxisteil ein und nimmt die Zertifikatsprüfungen ab.
Teile der Ausbildung im Hochvolt-Bereich sind etwa rechtliche Aspekte der E-Mobilität und Ingenieurswissen zu Elektroantrieben, aber auch Schutzmaßnahmen zur Unfallverhütung und Sicherheitsaspekte. Nach dem jeweiligen Theorieteil, der an der Hochschule durch Selbstlernkurse an speziellen HV-Ausbildungsplätzen sowie auch innerhalb einer freiwilligen Lehrveranstaltung vermittelt wird, folgt eine theoretische Prüfung so wie der Praxisteil im E-Mobility-Center. Geplant ist jeweils ein 2E- und ein 3E- Kurs pro Quartal. Bis zu 60 Studierende erhalten so pro Jahr die Möglichkeit, sich fortzubilden. Die Stufe 3E ist dabei speziell für Fortgeschrittene vorgesehen, die schon praktische Erfahrung mit der Stufe 2E gesammelt haben und richtet sich daher an Master-Studierende. Mit dem Zertifikat dürfen sie auch an der Hochvoltbatterie arbeiten und Messungen vorzunehmen, was in der Forschung und Entwicklungsarbeit wichtig ist.
„Mit der Hochvolt-Schulung können unsere Studierenden eine wichtige Qualifizierung in der Automobilbranche gleich zu Beginn ihres Berufslebens vorweisen, das verbessert ihre Bewerbungschancen. Es freut mich zudem besonders, dass wir die vielen Möglichkeiten des zukunftsweisenden E-Mobility-Centers hierfür einsetzen können und mit TÜV SÜD einen renommierten Praxispartner gewonnen haben“, so Prof. Dipl.-Ing. Holger Marschner, Studiengangsleiter Master Mechatronik und Automobiltechnik (MeAt) und Verantwortlicher an der Frankfurt UAS für die Hochvolt-Schulung. In einer Testphase haben erste Studierende bereits die Schulung absolviert. Der erste reguläre Praxistermin findet Ende November statt.
Über den Kooperationspartner TÜV SÜD Akademie:
Die TÜV SÜD Akademie ist einer der führenden Anbieter beruflicher Aus- und Weiterbildung im deutschsprachigen Raum mit mehr als 600 Seminarthemen und jährlich mehr als 130.000 Teilnehmenden in den Bereichen Management und Technik, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Ob Präsenz-, Blended oder Online-Training – die TÜV SÜD Akademie begleitet Firmen weltweit mit einem großen Angebot an Lernformaten und entwickelt individuelle Unternehmenslösungen für die Qualifizierung, Weiterbildung und bei Bedarf Zertifizierung der Mitarbeitenden. Zudem bietet die TÜV SÜD Akademie durchdachte Plattformlösungen an, die in vielen Bereichen Weiterbildung im Unternehmen erleichtern, etwa durch digitale Unterweisungen oder Virtual Reality.
Über das E-Mobility-Center:
Das E-Mobility-Center mit E-Mobilitätsprüfstand wurde an der Frankfurt UAS im Jahr 2023 eingerichtet und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert. Die Einrichtung ergänzt die Ausstattung des bisherigen KFZ-Labors. Herzstück ist ein Allrad-Rollenprüfstand, mit dem sich die Fahrzeug-Achsen elektrisch antreiben und abbremsen lassen. Ergänzt wird er von einer E-Ladeinfrastruktur und einem Trainingssystem für Hochvolt-Technik. Im E-Mobility-Center kann so beispielsweise die Reichweite von E-Fahrzeugen getestet werden und die Rückgewinnung von Energie beim Abbremsen durch Rekuperation. Forschende können im E-Mobility-Center zudem neue Brennstoffzellen- und Batteriekonzepte erproben oder in Langzeitstudien die Lebensdauer von Fahrzeugbatterien untersuchen. Für die Forschung und Lehre im E-Mobility-Center kooperiert die Frankfurt UAS mit verschiedenen Partnern.


