Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches und vielschichtiges Problem, das weit über offen gezeigte Feindseligkeiten hinausgeht. Er manifestiert sich in Relativierungen, der Delegitimierung jüdischen Lebens, Verschwörungserzählungen, israelbezogenem Antisemitismus und dem Verschwinden von sichtbarem jüdischem Leben in der Gesellschaft.
Der Angriff und die Massaker der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und die Folgen des Kriegs in Gaza markieren eine tiefe Zäsur. Seitdem haben antisemitische Anfeindungen und Gewalt im öffentlichen Raum, in den sozialen Medien und auch in Hochschulen stark zugenommen. Jüdische Studierende und Wissenschaftler*innen berichten zunehmend von Ausgrenzung, Bedrohungen und mangelnder Solidarität.
Im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus, einer Initiative der Amadeu-Antonio-Stiftung und des Anne-Frank-Zentrums Berlin, engagiert sich die Frankfurt University of Applied Sciences mit einer Veranstaltungsreihe, die verschiedene Elemente und Erscheinungsformen von Antisemitismus in den Fokus nimmt.
Vom 28.10. bis 06.11.2025 ist die Wanderausstellung mit dem Titel „Ja, DAS ist Antisemitismus. Jüdische Erfahrungen in Hessen“ von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) auf dem Campus zu sehen, welche die Perspektiven von Betroffenen in den Mittelpunkt stellt.
In Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops sollen Räume geschaffen werden, um die jüdischen Perspektiven auf und aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus zu hören, Auswirkungen auf jüdisches Leben in Deutschland und insbesondere an deutschen Hochschulen zu erkennen und Strategien der Prävention und Sensibilisierung zu erarbeiten. Zusammenhänge und Verschränkungen von Antisemitismus- und (antimuslimischen) Rassismus sollen aufgezeigt werden, um Handlungssicherheiten zu stärken gegen eine verbreitete Unsicherheit, wie im Kontext über den sogenannten Nahostkonflikt diskriminierungssensibel gesprochen werden kann.
Mit dieser Initiative möchte die Frankfurt UAS ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus setzen und darüber hinaus Studierende, Mitarbeitende und Lehrende sowie die breite Öffentlichkeit ermutigen, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Wir laden alle Interessierten herzlich ein, sich zu informieren, miteinander ins Gespräch zu kommen, Verantwortung zu übernehmen und für eine offene, respektvolle und demokratische Hochschulkultur einzutreten. Weitere Informationen zu den Bildungs- und Aktionswochen inkl. Anmeldung erhalten Sie auf der Seite Antisemitismus - Sichtbar machen. Verstehen. Handeln.