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Online-Vortrag: Vergangenheit, die nicht vergeht: Antisemitismus an deutschen Universitäten – von 1945 bis heute

Für Studierende, Mitarbeitende und Lehrende der Frankfurt UAS und Angehörige anderer Hochschulen (mit Anmeldung). Zum Anmeldeformular

Online-Vortrag: Vergangenheit, die nicht vergeht: Antisemitismus an deutschen Universitäten – von 1945 bis heute

Die Geschichte der deutschen Universitäten nach 1945 galt lange als Erfolgserzählung demokratischer Erneuerung. Doch wie tief reichte dieser Neuanfang wirklich – und welche ideologischen und personellen Kontinuitäten überdauerten ihn?

Der Vortrag zeichnet nach, wie zögerlich sich deutsche Hochschulen mit ihrer eigenen Rolle im Nationalsozialismus auseinandersetzten – und wie tief antisemitische Denkmuster auch im akademischen Alltag verankert blieben. Dies lässt sich bereits an den Erfahrungen jüdischer Displaced Persons in den frühen 1950er Jahren ablesen, setzt sich jedoch in den folgenden Jahrzehnten fort – etwa in den ideologischen Debatten der studentischen Linken der 1960er und 1970er Jahre, in denen antisemitische Ressentiments in neuer Form weiterwirkten.

Ein zweiter Teil des Vortrags widmet sich aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus im Hochschulkontext: von Angriffen auf jüdische Studierende über die strukturelle Unsichtbarkeit jüdischer Perspektiven bis hin zu israelbezogenem Antisemitismus unter dem Deckmantel postkolonialer Kritik.

Der Vortrag plädiert für eine kritisch reflektierte Erinnerungskultur an Universitäten und eine Stärkung akademischer Verantwortung gegenüber jüdischem Leben in Vergangenheit und Gegenwart.

Referent: Uriel Kashi, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste / Jungenbegegnungsstätte Beit Yehuda

Uriel Kashi studierte Jüdische Geschichte und Erziehungswissenschaften in Berlin und Jerusalem und war zwischen 2001 und 2007 Bildungsreferent im Jüdischen Museum Berlin. Seit August 2007 lebt er mit seiner Familie in Israel. Hier schrieb er im Auftrag der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) eine Studie zum Thema Demokratiebildung in Israel. Von 2008 an arbeitete er an der International School for Holocaust Studies in Yad Vashem und war dort insbesondere für die Organisation und Durchführung von Lehrer*innenfortbildungen zuständig. Zwischen 2011 und 2023 organisierte er als Reiseleiter politische Studienreisen durch Israel und arbeitet darüber hinaus als freiberuflicher Dozent und Autor. Seit 2024 ist Uriel Kashi Landesbeauftragter von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Israel und leitet die internationale Jungenbegegnungsstätte Beit Ben Yehuda in Jerusalem.

Wann und wo?

03.11.2025
18:00 bis 20:00
Online. Link wird nach Anmeldung an die Teilnehmenden verschickt.
Zentrale WebredaktionID: 13113
letzte Änderung: 22.11.2023