Julia Jaschek studiert im Bachelor Stadtplanung am Fachbereich 1, spielt aber auch im Orchester Posaune und gibt Musikunterricht.
In unserer Interview-Reihe “Besondere Persönlichkeiten” erzählt sie, wie sie zu ihrem Instrument Posaune kam, warum ihr das Unterrichten so viel Freude macht und wie wichtig Netzwerke für sie sind.
Kurz zu Ihrer Person: Was ist Ihr persönlicher Hintergrund?
Ich studiere Stadtplanung und beschäftige mich daneben leidenschaftlich mit Musik. Neben dem Studium spiele ich selbst aktiv und gebe Instrumentalunterricht für Kinder und Erwachsene.
Sie sind Instrumentallehrerein, spielen im Orchester Posaune und haben beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ teilgenommen: Wie sind Sie dazu gekommen?
Angefangen habe ich – wie viele Kinder – mit der Blockflöte, weil mein Vater ebenfalls ein Instrument spielt und ich dadurch schnell Zugang zur Musik gefunden habe. In meinem Heimatort konnte man verschiedene Instrumente ausprobieren. Ich habe mich für die Posaune entschieden und Unterricht genommen. Später wurde ich an die Akademie für Tonkunst weiterempfohlen. Durch viel Üben hat mich mein Lehrer überzeugt, bei „Jugend musiziert“ teilzunehmen – mit Erfolg.
Danach legte er mir nahe, beim Landesjugendsinfonieorchester Hessen vorzuspielen. Seitdem habe ich viele Erfahrungen in unterschiedlichen Orchestern gesammelt. Eines Tages wurde ich gefragt, ob ich Schüler*innen unterrichten möchte. Daraus hat sich dann meine Unterrichtstätigkeit für Kinder und Erwachsene entwickelt. Weil mir das Unterrichten und auch das Leiten von Ensembles viel Freude macht, möchte ich in Zukunft den Dirigentenschein erwerben.
Was fasziniert Sie an ihren musikalischen Tätigkeiten am meisten?
Für mich ist es immer ein besonderes Erlebnis, wenn Menschen zusammen Musik machen und dabei etwas Schönes entsteht. Es ist toll, zu sehen, wie meine Schüler*innen Fortschritte machen. Außerdem genieße ich es, Musik auf so vielfältige Weise zu erleben – sei es durch das Lernen, Lehren oder einfach durch das gemeinsame Musizieren. Besonders schön ist außerdem, dass jede und jeder daran teilhaben kann.
Wie lässt sich die Musik mit Studium, Lehre oder Berufsalltag an der Frankfurt UAS verbinden?
Das funktioniert vor allem mit guter Selbstorganisation und einem klaren Zeitplan, auch wenn viel Zeit mit Pendeln verbunden ist. Für mich ist die Musik aber auch ein wichtiger Ausgleich: gerade die Arbeit mit Kindern steht in einem schönen Kontrast zum vielen CAD-Zeichnen am Laptop. Außerdem ist es ein sinnvoller Nebenverdienst neben dem Studium.
Gab es einen besonderen Moment oder ein Erlebnis, das Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Teilnahme an „Jugend musiziert“ und die Qualifizierung zum Bundeswettbewerb. Außerdem ist es immer wieder schön, an die durch Musik entstandenen Freundschaften zu denken.
Was haben Sie durch Ihre Tätigkeit (für sich persönlich) gelernt?
Ich habe gelernt, wie wertvoll es ist, ein Netzwerk mit Menschen aufzubauen und dieses auch immer wieder nutzen zu können. Außerdem habe ich gelernt, mich selbst gut zu organisieren und meine Zeit sinnvoll zu planen. Und es ist ein schönes Gefühl, wenn man lange und intensiv an etwas arbeitet, zum Beispiel durch Üben, und am Ende die Früchte dieser Arbeit ernten kann.
Welche Reaktionen bekommen Sie aus Ihrem Umfeld – z. B. von Kommiliton*innen oder Freund*innen?
Oft reagieren Kommiliton*innen und Freund*innen überrascht, weil sie das gar nicht erwartet hätten. Manche sind erstaunt, dass man überhaupt Instrumentalunterricht nehmen kann, und andere wissen gar nicht, welche Art von Blechblasinstrument ich eigentlich spiele.
Welche Tipps würden Sie anderen mitgeben, die etwas Ähnliches starten oder sich engagieren möchten?
Ich würde raten, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und einfach loszulegen. Man sollte jede Gelegenheit nutzen, die sich bietet, und auch einmal über den eigenen Schatten springen. Wichtig ist außerdem, während des Prozesses nicht den Mut zu verlieren.
