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Stellungnahme: Senat der Frankfurt UAS positioniert sich gegen die drohenden massiven Kürzungen

Erste Studiengänge werden geschlossen: Schmerzhafte Weichenstellungen zur Vorbereitung auf den Hessischen Hochschulpakt. 

Der Senat der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) hat in seiner jüngsten Sitzung am 9. Juli 2025 einstimmig festgestellt, dass das absehbare strukturelle Defizit für die Hochschule nicht tragbar ist. Die aktuellen Planungen der Landesregierung zum Hessischen Hochschulpakt 2026-2031 würden bei den hessischen Hochschulen voraussichtlich zu daraus abgeleiteten Einsparungen von rund einer Milliarde Euro in den kommenden sechs Jahren führen.

Drohende Unterfinanzierung in Lehre und Forschung ab 2026

Der Senat hat daher die Einstellung der ersten zwei Studiengänge beschlossen und die Aussetzung weiterer Studiengänge diskutiert, um auf die drohende Unterfinanzierung in Lehre und Forschung ab 2026 zu reagieren. Eingestellt werden zwei ingenieurwissenschaftliche Studiengangsangebote, die durch zusätzliche Praxisprojekte und die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen in den ersten vier Semestern charakterisiert waren. Die damit einhergehende intensivere Betreuung der Studierenden wird die Hochschule in dieser Form nicht mehr finanzieren können.

Eine Stellen- und Wiederbesetzungssperre gilt an der Frankfurt UAS bereits seit Februar 2025. Dadurch werden zukünftig Kursangebote und Einrichtungen wie Labore im Prinzip zufällig, nur aufgrund von Altersstruktur des Personals und befristeter Verträge, geschlossen, ohne dass die Hochschule die Schrumpfung mit klaren, strategischen Zielsetzungen planen kann.

Bisherige Erfolge nicht gewertet

Der Senat stellt fest, dass sich die in den letzten fünf Jahren erbrachte, im auslaufenden Hochschulpakt mit dem Land vereinbarte Leistung nicht gelohnt hat, sondern der Hochschule sogar zum Nachteil ausgelegt wird: Die Frankfurt UAS hatte die Ziele jenes Hochschulpakts bestmöglich erfüllt, dazu die Zahl der Studierenden trotz allgemeinem Rückgang der Studierendenzahlen erhöht und gehalten sowie neue Professuren aufgebaut.

Da das Wissenschaftsministerium den Verteilungsschlüssel auf Basis der Studierendenzahlen aus dem Jahr 2020 unangetastet lassen will, werden diese Erfolge nicht gewertet und die Hochschule wird als eine der Verliererinnen aus der Mittelverteilung hervorgehen. Vor allem in den strukturell wichtigen Bereichen der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Sozialen Arbeit und Pflege sowie in den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften spielt die Frankfurt UAS bislang eine wesentliche Rolle im Rhein-Main-Gebiet.

Mangel an Fach- und Führungskräften spitzt sich zu

Für die dringende Nachfrage nach Fach- und Führungskräften in diesen Bereichen wird die Frankfurt UAS schon ab dem nächsten Jahr weniger junge Menschen ausbilden können. Beispielsweise droht im Bereich der Informatik die Kürzung auf nur noch ein Drittel der Studienanfänger*innen.

Über den Senat der Frankfurt University of Applied Sciences:

Der Senat ist gemäß Hessischem Hochschulgesetz das demokratisch gewählte Entscheidungsgremium der Hochschule zu Fragen grundsätzlicher Bedeutung und überwacht die Geschäftsführung des Präsidiums. Der Senat besteht aus 17 Mitgliedern, darunter neun Professor*innen, fünf Studierende, zwei administrativ-technische Mitarbeitende und eine wissenschaftliche Mitarbeitende, und tagt in der Regel alle vier Wochen.

Kontakt:

Senat der Frankfurt UAS / Gremiengeschäftsstelle

Telefon: +49 69 1533-2406, E-Mail: gremiengeschaeftsstelle(at)hsl.fra-uas.remove-this.de

 

Zentrale WebredaktionID: 13160
letzte Änderung: 23.11.2023