Menü

Urban Communities and Social Conflicts

Studium Generale-Modulexemplar zeigten, wie eng die Frankfurt UAS als Teil der Stadtgesellschaft mit deren Herausforderungen verbunden ist und wie Studierende dazu befähigt werden, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Wie kann ein geplantes Crack-Zentrum im Frankfurter Bahnhofsviertel helfen, Suchtprobleme zu lösen, ohne neue Ängste und Konflikte zu schüren? Was bedeutet es für eine Nachbarschaft, wenn steigende Mieten alteingesessene Bewohner*innen verdrängen? Wem gehört der Straßenraum, wenn Radfahrer*innen, Autofahrer*innen und Anwohnende den Oeder Weg gleichermaßen nutzen wollen? 29 Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) gingen diesen und weiteren Fragestellungen im Sommersemester 2025 nach – und zeigten damit, wie eng die Frankfurt UAS als Teil der Stadtgesellschaft mit deren Herausforderungen verbunden ist und wie Studierende dazu befähigt werden, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Im Fokus des Interdisziplinären Studium-Generale-Modulexemplars „Urban Communities und Social Conflicts“ unter Leitung von Prof. Dr. Dilek Bülbül, Fb 3, Prof. Dr. Chaitali Das und Prof. Dr. Timo Tohidipur, beide Fb 4, stand die kritische Analyse sozialer Konflikte in Frankfurt und Umgebung.

Mit solchen Lehrformaten stärkt die Hochschule ihr Profil in der Stadt – nah an den Menschen, mitten in Frankfurt – und verbindet wissenschaftliche Analyse mit gesellschaftlicher Verantwortung. Die Themen wählten die Gruppen selbst aus – orientiert an ihren Interessen oder persönlichen Betroffenheiten.

„Gerade in einer Stadt wie Frankfurt zeigen urbane Konflikte, wie eng soziale Fragen, wirtschaftliche Interessen und gesellschaftliche Teilhabe miteinander verwoben sind. Unsere Studierenden lernen, diese komplexen Realitäten kritisch zu analysieren – und Ideen für tragfähigere Verbesserungen zu entwickeln“, erklärt Prof. Dr. Dilek Bülbül. Die Teilnehmenden bearbeiteten in Kleingruppen über mehrere Wochen hinweg projektbasiert selbst gewählte Konfliktfelder. Sie untersuchten nicht nur die Ursachen und Dynamiken dieser Konflikte, sondern entwickelten auch konstruktive Lösungsansätze – unter Berücksichtigung sozialer, ökonomischer und rechtlicher Aspekte sowie möglicher Konfliktlösungsstrategien.
Die Bandbreite der studentischen Projekte reichte von einer Analyse der Drogenhilfe im Frankfurter Bahnhofsviertel über Fragen der Gentrifizierung im Ostend und Gallus bis hin zu Erinnerungskultur nach dem rassistischen Anschlag 2020 in Hanau. So untersuchten die Studierenden etwa, wie ein geplantes Crack-Konsumzentrum zur Entstigmatisierung von Suchterkrankungen beitragen kann oder wie Mietsteigerungen und internationale Investitionen den Verdrängungsdruck in beliebten Stadtteilen erhöhen.

Darüber hinaus nahmen sie die strukturellen Grenzen der offenen Kinder- und Jugendarbeit in den Blick und forderten in ihren Abschlusspräsentationen verlässliche Finanzierung und mehr Autonomie für Einrichtungen. Am Beispiel des Oeder Wegs zeigten sie außerdem, wie Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum gelöst werden können – durch sozial ausgewogene Mobilitätskonzepte, alternative Parkangebote und eine bessere Anbindung an den Nahverkehr.

Studentische Freiräume und Herausforderungen internationaler Studierender

Auch das Campusleben nahmen die Studierenden in den Blick: Eine Gruppe hob hervor, wie wichtig unabhängige Freiräume für Mitbestimmung, Gemeinschaft und eine lebendige Diskussionskultur sind – und sprach darüber mit dem Präsidenten unserer Hochschule, Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, der betonte, wie wichtig es sei, studentischen Anliegen Gehör zu schenken und den Dialog zu fördern.

Eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit den besonderen Herausforderungen internationaler Studierender in Frankfurt. Diese wurden durch eine Befragung zur Lebens- und Studiensituation ermittelt. Dem Dezernat Internationales der Hochschule wurden die Ergebnisse der Befragung, die individuelle Perspektiven widerspiegeln, anschließend übermittelt. Sie ergänzen die kontinuierliche Arbeit des Teams an der Weiterentwicklung bestehender Strukturen. Das Dezernat Internationales setzt sich seit vielen Jahren mit großem Engagement für die Belange internationaler Studierender ein – mit bewährten Prozessen, aussagekräftiger Kommunikation, einem hohen Maß an Professionalität und der Bereitschaft zum offenen Austausch.

Das interdisziplinäre Lehrformat des Studium Generale zielt darauf ab, sogenannte Future Skills zu fördern – also Kompetenzen wie gesellschaftliche Reflexionsfähigkeit, vernetztes Denken, Teamarbeit und das Bewusstsein für Diversität. Das diesjährige Modulexemplar zeigte beispielhaft, wie wissenschaftliche Analyse und gesellschaftliches Engagement produktiv miteinander verbunden werden können.

Weitere Informationen zum Interdisziplinären Studium Generale unter www.frankfurt-university.de/studium-generale.

Zentrale WebredaktionID: 13160
letzte Änderung: 23.11.2023