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Parksuchverkehr – urbane Legende oder unterschätztes Problem?

Frankfurt UAS erforscht Parksuchverkehr/kostenlose Forschungsdaten-App „start2park“ wurde bereits über eintausend Mal heruntergeladen/Testfahrer/-innen aus ganz Europa gesucht

Wie groß ist das Problem des Parksuchverkehrs, gerade in Großstädten, wirklich und wäre ein alternatives Verkehrsmittel – zum Beispiel das Fahrrad – nicht manchmal schneller gewesen? Ein durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördertes Forschungsprojekt analysiert die Parkplatzsuche und entwickelt Lösungsansätze. Am Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) wird im Forschungsprojekt „start2park – Parksuche erfassen, verstehen und prognostizieren“ Parksuchverkehr erforscht. Über die Forschungsdaten-App start2park, welche seit Anfang September 2021 in den App-Stores verfügbar ist und bereits mehr als eintausend Mal heruntergeladen wurde, wird Parksuchverkehr an vielen unterschiedliche Standorten und zu vielen unterschiedlichen Zeitpunkten getrackt und Einflussfaktoren, beispielsweise der Fahrtzweck, ermittelt. Die App ist mittlerweile auch in englischer Sprache verfügbar, um Daten aus ganz Europa erfassen zu können.

„In einer kürzlich durch das ReLUT beauftragten Befragung gaben 40 Prozent von über 2.000 Befragten in Groß- und Mittelstädten an, bei Fahrten nach Hause im öffentlichen Straßenraum parken zu müssen. Insbesondere Anwohner/-innen in Innenstadtlagen parken am Wohnort am häufigsten im öffentlichen Straßenraum. Hier sind es 48 Prozent. Davon empfinden 59 Prozent das Finden eines Parkplatzes als sehr schwierig bzw. schwierig“, teilt Projektleiter Prof. Dr. Tobias Hagen, Professor an der Frankfurt UAS und Teil des ReLUT-Direktoriums mit.

Mit den über die start2park-App erhobenen Daten können mittlere Parksuchzeiten nach Stadtteiltypen und Uhrzeiten ermittelt werden. „So können noch Besonderheiten für einzelne Städte und Gebiete abgeleitet werden. Da Parksuchverkehr kein ausschließlich deutsches Problem ist, gibt es die start2park-App nun auch in englischer Sprache und Parksuchvorgänge können auch im europäischen Ausland aufgezeichnet werden. Wir wollen aufzeigen, ob Parksuchverkehr ein über- oder unterschätztes Phänomen ist und wie Kommunen durch Parkraummanagement und Verkehrsplanung den Parksuchverkehr reduzieren können“, so Hagen weiter. Ziel ist es, dass Navi-Apps zukünftig auch die Parksuchzeit vorhersagen können, um so auch einen realistischeren Vergleichswert gegenüber anderen Mobilitätsangeboten zu haben. Denn oftmals gibt die prognostizierte Wegzeit der favorisierten Navigationsapp den Ausschlag dafür, welches Verkehrsmittel eine Person wählt.

Wer Interesse daran hat, als Testfahrer/-in das Projekt zu unterstützen und somit einen Beitrag für eine klimafreundliche Mobilität zu leisten sowie einen Einblick in die eigene Parkplatzsuchzeit zu bekommen, kann sich die kostenlose start2park-App in den App-Stores herunterladen und regelmäßig nutzen. Mitmachen kann jede/-r Autofahrer/-in, egal an welchem Ort in Europa sie/er unterwegs ist.

Das Forschungsprojekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) mit rund 1,5 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Mit der Frankfurt UAS kooperieren in diesem Forschungsprojekt zwei Partner aus der Wirtschaft, die Fluxguide Ausstellungssysteme GmbH und die Bliq GmbH. Das Projekt läuft bis Juni 2023.

Kontakt:

Frankfurt University of Applied Sciences
Research Lab for Urban Transport (ReLUT)
Prof. Dr. Tobias Hagen
Tel.: +49 69 1533-3896
thagen(at)fb3.fra-uas.remove-this.de
Dr. Sabine Scheel-Kopeinig
s.scheel-kopeinig(at)fb3.fra-uas.remove-this.de

Weitere Informationen zum Research Lab for Urban Transport (ReLUT) unter: www.frankfurt-university.de/relut; mehr zum Forschungsprojekt start2park unter: www.start2park.com/.

Über den mFUND des BMVI:
Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen unter www.mfund.de.

Research Lab for Urban Transport (ReLUT)
Im Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt University of Applied Sciences forscht ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaft und Praxis zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Verkehrs im städtischen Raum. Dabei konzentriert es sich primär auf die Entwicklung von wirtschaftlichen und ökologischen Last-Mile-Lösungen für Liefer- und Frachtdienste aus dem Kurier-Express-Paket-(KEP)-Bereich. Weitere Informationen unter: https://www.relut.de.

Zentrale WebredaktionID: 13526
letzte Änderung: 24.01.2024