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„Sobald man auf der Bühne steht, ist alles vergessen“

Katja Leißner, Stabsstelle Strategisches Controlling, wirkt neben ihrer Arbeit in der Theatergruppe Frau Herrmann e. V. mit.

Katja Leißner arbeitet seit über 16 Jahren an unserer Hochschule. Im Evaluationsservice (EvaS), der seit kurzem in der Stabsstelle Strategisches Controlling angesiedelt ist, unterstützt sie die Frankfurt UAS und ihre Fachbereiche bei der Durchführung von Befragungen. In ihrer Freizeit steht Leißner regelmäßig auf der Bühne: Seit 2016 spielt sie bei der Hanauer Frauentheatergruppe Frau Herrmann e. V. (https://theatergruppefrauherrmann.de/) mit, deren neues Stück „Wenn Erben sterben“ im Februar 2026 Premiere feiert. Karten dafür gibt es ab Ende Dezember 2025.

Liebe Frau Leißner, wie kamen Sie zum Theaterspielen?
Eigentlich hätte ich nie gedacht, dass ich mal selbst auf einer Bühne stehen würde. In der Schule war ich höchstens hinter den Kulissen aktiv – sobald eine Kamera oder ein Mikrofon in Sicht war, bin ich geflüchtet. Meine Mutter hat irgendwann angefangen, Theater zu spielen, und ich war immer ein begeisterter Fan im Publikum. Dann suchte ihre Gruppe plötzlich dringend neue Mitspielerinnen, weil jemand abgesprungen war. Meine Mutter und mein Stiefvater haben mich so lange ermutigt, bis ich dachte: Jetzt bist du Ende 30, probier‘ doch einfach mal was Neues aus. Also habe ich mich getraut – und seitdem bin ich dabei.

Was fasziniert Sie am Theater besonders?
Vor allem die gemeinsame Arbeit an den Rollen: Wir sind eine altersgemischte Gruppe von Frauen, proben nur einmal pro Woche und nehmen uns fast zwei Jahre Zeit für ein Stück. In dieser Zeit wächst jede Rolle – gerade, weil wir auch Männerrollen übernehmen. Es ist spannend zu sehen, wie sich jede Figur entwickelt. Das Schönste ist, wenn bei den ersten Aufführungen alles zusammenkommt, die Texte sitzen und wir spüren, dass unser Publikum mitgeht.

Wie lässt sich das mit dem Beruf vereinbaren?
Gut, weil die Proben meist abends sind und wir uns nur einmal pro Woche treffen. Fast alle in unserer Gruppe arbeiten noch Vollzeit. Da ist es manchmal eine Herausforderung, alle zusammenzubringen – aber es lohnt sich.

Worum geht es in Ihrem nächsten Stück?
„Wenn Erben sterben ist eine Kriminalkomödie mit Anleihen bei Agatha Christie, aber mit eigener Note. Es geht um eine ziemlich unsympathische Familie, die mit mehreren Todesfällen konfrontiert wird – und natürlich stellt sich die Frage: War es wirklich ein natürlicher Tod oder steckt mehr dahinter? Für mich besonders spannend: Ich spiele diesmal meine erste Männerrolle!

Wie reagiert Ihr Umfeld, also Freund*innen oder Kolleg*innen, auf Ihr Hobby?
Die meisten finden es toll. Viele kommen regelmäßig zu unseren Aufführungen. Und weil wir alles selbst organisieren – vom Bühnenbild über Werbung bis zum Licht –, helfen oft auch Freunde oder Familie mit. Mein Mann macht zum Beispiel das Licht, andere übernehmen den Theken- oder Kassendienst. Das schweißt zusammen.

Haben Sie einen Tipp für Leute, die auch Theater spielen möchten?
Einfach mal ausprobieren! Die Aufregung gehört immer dazu, aber sobald man auf der Bühne steht und merkt, dass das Publikum lacht oder mitfiebert, ist alles vergessen. Wer sich nicht gleich traut, sollte vielleicht mal einen Workshop an einer Volkshochschule besuchen. So kann man testen, ob einem das Spielen liegt – ohne gleich eine feste Rolle zu übernehmen.

Vielen Dank für das Interview.

Zentrale WebredaktionID: 13137
letzte Änderung: 23.11.2023