Engagement für interreligiöse Verständigung ausgezeichnet
Für ihre Verdienste um Verständigung im interreligiösen Kontext sind das Ehepaar Prof. Dr. Meron Mendel und Saba-Nur Cheema mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet worden. Sie erhielten die Auszeichnung am 9. März 2025 in Hamburg, verliehen vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.
Mendel ist seit 2010 Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und hat seit 2022 eine kooperative Professur für transnationale Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) inne. Die Politikwissenschaftlerin Cheema arbeitet an der Goethe-Universität Frankfurt. Das jüdisch-muslimische Ehepaar aus Frankfurt am Main engagiert sich öffentlich für Demokratie und Menschenrechte und lebt einen auf gegenseitiges Verständnis und Verständigung ausgerichteten Dialog zwischen den Kulturen und Religionen. Ihre Kolumne „Muslimisch-jüdisches Abendbrot“ für die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ist auch als Buch erschienen.
„Im Namen der gesamten Hochschule gratuliere ich Meron Mendel und Saba-Nur Cheema zu dieser hochverdienten Auszeichnung, mit der ihr Einsatz für ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen in unserer Gesellschaft gewürdigt wird. Beide leisten mit ihrem dialogorientierten Ansatz einen wertvollen Beitrag in der Bekämpfung von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus in Zeiten von anhaltenden globalen Krisen und Polarisierung”, hebt Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Präsident der Frankfurt UAS, die gesellschaftspolitische Bedeutung der Arbeit des Ehepaares hervor. „Mit seinem herausragenden Engagement für politische Bildung und Erinnerungskultur ist Prof. Dr. Meron Mendel eine Bereicherung für Forschung, Lehre und Wissenstransfer an unserer Hochschule.“ Mendels Professur für transnationale Soziale Arbeit ist am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit verortet, wo er sich den Schwerpunkten soziale Arbeit und Migration, politische Bildung sowie antisemitismus- und rassismuskritische soziale Arbeit widmet.
Die Medaille wurde im Rahmen der Eröffnung des Jahres der „Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2025 - 5785/86“ verliehen. Der Preis ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878–1965) und Franz Rosenzweig (1886–1929) benannt.
Im Oktober 2024 erhielt das Ehepaar die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz, die Pressemitteilung ist hier nachzulesen.
Prof. Dr. Meron Mendel hatte 2022 die erste kooperative Professur an der Frankfurt UAS inne. In dieser Doppelrolle verbindet der Pädagoge und Historiker seine Tätigkeit als Professor für transnationale Soziale Arbeit mit seiner Arbeit als Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. Seine Forschungsschwerpunkte – politische Bildung, Antisemitismus- und Rassismuskritik sowie Migration – spiegeln sich nicht nur in seinen wissenschaftlichen Projekten, sondern auch in seiner praxisnahen Lehre wider. Ursprünglich auf drei Jahre befristet, wurde die kooperative Professur Mendels 2025 entfristet – eine Entscheidung, die seine Forschung und Lehre für die Hochschule langfristig sichert. In einem Interview berichtet Mendel über seine Pläne für die kommenden Jahre.