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Soziale Arbeit leistet entscheidenden Beitrag zur Reduktion von HIV-Infektionen

Vergabe sauberer Spritzen und Kampf gegen Ausgrenzung rettet Menschenleben / Prof. Dr. Heino Stöver vom Institut für Suchtforschung der Frankfurt UAS nimmt Stellung anlässlich des Welt-Aids-Tages

Frankfurt am Main, 1. Dezember 2016. In Deutschland leben rund 84.700 Menschen mit dem HI-Virus. Im Jahr 2015 haben sich etwa 3.200 Menschen in Deutschland mit HIV infiziert.

Zu den vulnerablen Gruppen für HIV-Neuinfektionen zählen u.a. Menschen, die intravenös Drogen konsumieren. Diese Personengruppen sind häufig Stigmatisierungen und Diskriminierungen ausgesetzt und befinden sich in komplexen und häufig hochbelasteten Lebenssituationen.

Anlässlich des Welt-Aids-Tages 2016 am 1. Dezember stellen die beiden Organisationen International Association of Schools of Social Work (IASSW) sowie das AIDS-Hilfswerk der Vereinten Nationen, UNAIDS, in einer gemeinsamen Publikation dar, welchen Beitrag die Soziale Arbeit zur Erreichung der „Getting to Zero“-Ziele von UNAIDS leistet.

Diese Ziele sind:

  1. keine HIV-Neuinfektionen
  2. keine HIV-bedingte Diskriminierung
  3. keine AIDS-bedingten Todesfälle

Prof. Dr. Heino Stöver vom Institut für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), Prof. Dr. Daniel Deimel von der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Aachen, und Prof. Dr. Susann Hößelbarth von der Hochschule Coburg zeigen in einem Fachbeitrag innerhalb dieser internationalen Publikation auf, welchen konkreten Einfluss Soziale Arbeit auf die verbesserte Versorgung von Drogenabhängigen in Deutschland hat, indem diese z.B. flächendeckenden Zugang zu sauberen Spritzen bekommen, oder eine hilfreiche psychosoziale Beratung für Opiatabhängige realisiert wird.

Zudem werden beispielsweise Homosexuelle von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter unter anderem durch spezifische Beratungsangebote, durch Stärkung der Zielgruppe („Empowerment“) und Antidiskriminierungsarbeit unterstützt.

„Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter stellen eine wichtige professionelle Berufsgruppe im Kampf gegen das HI-Virus dar. Zum einen indem sie sich direkt an die Betroffenen richten und diese durch lebensweltnahe Interventionen unterstützen; zum anderen indem sie strukturelle Barrieren im Kampf gegen HIV benennen – etwa Stigmatisierung und Ausgrenzung – und mit zur Überwindung dieser Barrieren beitragen“, so Prof. Dr. Heino Stöver von der Frankfurt UAS.

Die diesjährige deutsche Kampagne zum Welt-Aids-Tag greift die zentral wichtige Problematik der Ausgrenzung von Menschen mit HIV auf und fordert mehr Solidarität. „Gegen HIV habe ich Medikamente – gegen dumme Sprüche nicht“, ist einer der Slogans der Kampagne. Er hebt den Unterstützungsbedarf hervor, den die Betroffenen neben der rein ärztlichen Betreuung haben. „In dieser Kampagne wird deutlich, dass es bei HIV/AIDS nicht nur um eine medizinische Antwort geht. Es ist der gesellschaftliche Umgang mit Menschen, die mit HIV/AIDS leben müssen, ob akzeptierend oder diskriminierend, der von großer Bedeutung für diese Menschen ist“, so Stöver.

Gerne steht Prof. Dr. Stöver für Interviews, Fragen und weitere Statements rund um den Welt-Aids-Tag zur Verfügung.

Zur Person Stöver:

Prof. Dr. Heino Stöver ist Dipl.-Sozialwissenschaftler und Professor am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt UAS. Sein Tätigkeitsschwerpunkt ist die sozialwissenschaftliche Suchtforschung. Er ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt UAS. Zurzeit leitet er das Forschungsprojekt „Der Konsum von elektronischen Dampferzeugnissen (eDe) unter Jugendlichen“, das neben der Analyse des Konsums auch praktische Vorschläge für einen verbraucherschutzorientierten Umgang mit elektronischen Dampferzeugnissen entwickelt. Er hat den Master-Studiengang „Suchttherapie und Sozialmanagement in der Suchthilfe“ der Frankfurt UAS mitinitiiert.

Kontakt

Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
Prof. Dr. Heino Stöver
Tel.: 069 1533-2823
hstoever(at)fb4.fra-uas.remove-this.de

Die Publikation ist über Prof. Dr. Stöver (als Datei) zu beziehen; weitere Informationen zum Institut für Suchtforschung unter: www.frankfurt-university.de/isff; mehr zum Welt-Aids-Tag: www.welt-aids-tag.de/kampagne-2016/ 

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letzte Änderung: 28.02.2024