Workshops zur Studienorientierung: von Studierenden für (Fach-)Abiturientinnen und Abiturienten

Projekt „FRAME – FRAnkfurt MEntoring“ erweitert Angebot und öffnet Workshops für alle interessierten Oberstufenschüler/-innen

Frankfurt am Main, 30. Mai 2016. Das Projekt „FRAME – FRAnkfurt MEntoring“ der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) lädt im Juni 2016 zu Workshops zur Studienorientierung an die Hochschule ein. (Fach-)Abiturientinnen und Abiturienten sollen mit diesem Angebot bei der Studienwahl und Studienorientierung von studentischen Mentorinnen und Mentoren, die sich selbst noch mitten im Studium befinden, unterstützt werden. 

In den von Studierenden gestalteten Workshops werden Fragen wie „Welches Studium könnte zu mir passen?“ und „Wie könnte ich mein Studium finanzieren?“ gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern erörtert und individuelle Pläne erarbeitet. Die Studierenden, sogenannte Lernwegbegleiterinnen und -begleiter, teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen über Studiengänge und Bewerbungsverfahren, über Stress- und Zeitmanagement und Wohnungs- und Jobsuche mit den Teilnehmenden. Zudem berichten sie unter dem Titel „Meine Erfahrungen, mein Bildungsweg“ aus ihrem persönlichen (Hochschul-)Leben und können hierzu befragt werden. Aus jedem der vier Fachbereiche der Frankfurt UAS wird „studentisches Insiderwissen“ weitergegeben. Zudem zeigen die Studierenden den Teilnehmenden „ihren“ Campus. Bei diesen Angeboten stehen die aktive Auseinandersetzung mit dem zukünftigen Bildungsweg und der Austausch mit Studierenden im Vordergrund. Eine Anmeldung unter „Workshops zur Studienorientierung“ auf www.frankfurt-university.de/frame ist ab sofort möglich.

„Unsere Abteilung Studierendenbetreuung berät kompetent und umfassend. Wir sehen die Workshops der Studierenden als gute Ergänzung hierzu. Für einige Studieninteressierte wird es leichter sein, sich zunächst von Studierenden beraten zu lassen, da die Hürde, die es zu überwinden gilt, kleiner ist: Der geringe Altersunterschied baut Hemmschwellen ab und die Studierenden können sich sehr gut in die Schülerinnen und Schüler hineinversetzen, da sie vor kurzem selbst noch vor der eigenen Studienentscheidung standen“, beschreibt Vizepräsidentin Prof. Dr.-Ing. Kira Kastell die Gründe für das zusätzliche Angebot zur Studienorientierung.

Die Frankfurt UAS und die Goethe-Universität haben „FRAME“, finanziert aus dem Studienstrukturprogramm des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK), im Oktober 2015 ins Leben gerufen, um Oberstufenschüler/-innen in Frankfurt und Umgebung bei der Abiturvorbereitung und beim Übergang an eine Hochschule zu begleiten und zu unterstützen.

Den Projektbeteiligten an der Frankfurt UAS war es wichtig, dass den Schülerinnen und Schülern hierfür neben Fachwissen auch nachhaltige, eigenständige und erfolgreiche Lernstrategien vermittelt und insgesamt ihre Selbstlernkompetenzen erhöht werden. Umgesetzt wurde dies durch eine Lernwegbegleitung seitens geschulter Studierender, die durch die Arbeit im Projekt ihre didaktischen Fähigkeiten sowie Beratungskompetenzen ausbauen und auch ihre eigene Selbstlernkompetenz erweitern konnten. In wöchentlichen Präsenzkursen an zwei Partnerschulen (August-Bebel-Schule in Offenbach und Werner-von-Siemens-Schule in Frankfurt) wurden die Oberstufenschüler/-innen besonders in Mathematik, aber auch in den Fächern Englisch und Deutsch unterstützt. Dabei hatten und haben die studentischen Mentorinnen und Mentoren mit ihren eigenen Lern- und Studienerfahrungen auch Vorbildcharakter. 29  Schüler/-innen aus den Abschlussjahrgängen der beiden Fachoberschulen engagierten sich bis zu den Fachabitursprüfungen im Mai 2016 in den FRAME-Kursen, wo in Kleingruppen gemeinsam gelernt werden konnte. Um Ostern wurden zudem zur Prüfungsvorbereitung der Schüler/-innen 19 Ferienkurse an der Frankfurt UAS angeboten, die für alle Oberstufenschüler/-innen im letzten Schuljahr offen waren und von 42 Schülerinnen und Schüler aus neun Schulen besucht wurden. Die Evaluation der Ferienkurse ergab, dass 99% der Teilnehmenden empfanden, dass sie dort in einer angenehmen Lernatmosphäre arbeiten konnten; 93% konnten sich gut auf die Prüfungen vorbereiten.

Mit den Workshop-Angeboten von FRAME vollzieht sich auch ein räumlicher Wandel: Die Teilnehmenden machen einen Schritt von der Schule, wo bislang die Treffen stattfanden, an die Hochschule. Sobald sich die ehemaligen Schüler/-innen für ein Studium entschieden haben, werden sie durch Workshops zum wissenschaftlichen Arbeiten und zum selbstregulierten Lernen sowie durch Mathestudienvorbereitung fit für die Hochschule gemacht. Auf diese Weise werden die ehemaligen Schüler/-innen von Studierenden an die Frankfurt UAS herangeführt. Insgesamt arbeiten sechs Studierende aus sechs unterschiedlichen Studiengängen der Frankfurt UAS als Lernwegbegleiter/-innen für FRAME und geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die Teilnehmenden weiter. Zu dem Projektziel ergänzt Vizepräsidentin Kastell: „Wir stellen leider fest, dass die Mathematikkenntnisse eines recht großen Teils unserer Studienanfängerinnen und -anfänger – insbesondere für die technischen und betriebswirtschaftlichen Studiengänge – nicht ausreichend sind. Mit dem Projekt wollten und wollen wir dafür sorgen, dass diese mit besseren Kenntnissen zu uns kommen, um so die Wahrscheinlichkeit eines Studienabbruchs zu verringern.“

Bei der Projektevaluation lag ein Fokus auf dem Thema Lernen. So wurden teilnehmende Schüler/-innen im Januar 2016, unmittelbar vor Beginn der FRAME-Kurse, und im Mai 2016, direkt nach dem Ende der FRAME-Kurse, befragt. Dabei zeigte sich bei der Selbsteinschätzung in Bezug auf das Lernen eine stark positive Entwicklung. Stimmten vor dem Kurs noch 48% der Aussage zu, dass sie sich beim Lernen Ziele setzen, waren dies nach dem Kurs 86%. Ebenso stieg der Zustimmungsanteil derjenigen, die verschiedene Lernstrategien nutzen, innerhalb desselben Zeitraums von nur einem Fünftel auf die Hälfte der befragten Schüler/-innen. Im Rahmen der FRAME-Kurse konnte schließlich auch die Selbständigkeit beim Lernen erhöht werden, sodass nach dem Kurs nur noch 43% zustimmten, beim Lernen Hilfe zu benötigen, während dies vor dem Kurs 72% der Teilnehmenden waren. In Mathematik fühlten sich 85% der Befragten seit Besuch des Projektes sicherer als vorher. So freute sich Nued Amanuel, ein Schüler der Werner-von-Siemens-Schule in Frankfurt, dass er durch FRAME seine Schulleistung und seine Deutschkenntnisse verbessern konnte und zudem neue Lernstrategien und Präsentationstechniken lernte. Ihm hatte am FRAME-Projekt besonders gefallen, dass die Lernwegbegleiter/-innen sich in seine Situation versetzt und ihn in Hinsicht auf Schule und Studium beraten hätten.

„Das Besondere an unserem Projekt ist die konstante Beziehungsarbeit zwischen den Mentees und ihren Lernwegbegleiterinnen und -begleitern mit Vorbildfunktion und die gleichzeitig stattfindende fachliche Unterstützung. Diese Kombination, welche auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler und die individuellen Kompetenzen der Studierenden aufbaut, zeichnet das FRAME-Projekt der Frankfurt UAS aus und ermöglicht einen Kompetenz- und Erfahrungsgewinn von Schülerinnen, Schülern und Studierenden gleichermaßen“, betont Projektmitarbeiterin Nora Ries von der Abteilung Studierendenbetreuung der Frankfurt UAS. „Wir würden uns freuen, wenn wir die erfolgreiche Arbeit in den Schulen und vor allem mit den Schülerinnen und Schülern fortsetzen könnten. Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen uns, dass wir mit dem Projekt den richtigen Weg eingeschlagen haben. Nun gilt es, Geldgeber zu finden, damit die wertvolle Arbeit des FRAME-Projekts weitergeführt werden kann.“  

Workshop-Programm  

Kontakt:

Frankfurt University of Applied Sciences
Abteilung Studierendenbetreuung
Nora Ries
Tel.: +49 (0)69 1533-3372
frame(at)fra-uas.remove-this.de

Weitere Informationen unter: www.frankfurt-university.de/frame