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Koordinationsstelle "Hochschulen in Hessen: inklusiv!"

am Montag. 05.05.2025 im HoST, Frankfurt University of Applied Sciences

Programm  

  • 09:30- 10:00 Uhr: Eintreffen mit Kaffee 
     
  • 10:00 – 10:15 Uhr: Begrüßung
    - Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Herr Staatssekretär Christoph Degen
    - Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderungen, Herr Andreas Winkel 
     
  • 10:15 – 10:45 Uhr: Keynote „Hochschulen und Inklusion International“
    - Frau Dr. Susanne Peschke, Universität Hamburg
     
  • 11:00 – 12:00 Uhr: „Rechtliche Rahmenbedingungen und Hilfsmittelversorgung: Teilhabe entlang des Aufenthaltstitels“
    - Frau Dr. Barbara Weiser, Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. 
     
  • 12:00 – 13:00 Uhr: Mittagsimbiss
     
  • 13:00 – 14:00 Uhr: „Auslandsmobilität und Behinderung: Internationale Studienaufenthalte, Chancen und Herausforderungen“
    - Frau Dr. Frauke Stebner, DAAD
     
  • 14:00 – 14:30 Uhr: Kaffeepause  
     
  • 14:30 – 15:30 Uhr: Forum: Austausch, Lösungsansätze
     
  • 15:30 – 16:15 Uhr: Podiumsdiskussion  
     
  • 16:15 – 16:30 Uhr: Schlusswort
     
  • 16:30 Uhr: Abschluss  

Anmeldung 

Anmeldung zur Tagung bitte per Email an hs_hesseninklusiv(at)chd.fra-uas.remove-this.de
Sie erhalten eine Bestätigung zur Teilnahme. Anmeldeschluss ist der 29.04. 2025. 
Bitte teilen Sie uns Ihren behinderungsspezifischen Bedarf bis Anmeldeschluss mit. 
Ihre Daten werden ausschließlich für die Zwecke der Organisation und Durchführung der Tagung erhoben.  

Anreise  

HoST - House of Science and Transfer
Gebäudeteil B
Hungener Str. 6
60389 Frankfurt 

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Ab dem Hauptbahnhof mit der U4 oder U5, oder S1, S2 oder S8 bis Konstablerwache. Dort umsteigen in dieLinien: Bus 30 (Richtung Bahnhof Bad Vibel), Straßenbahn 18 (Richtung Preungesheim) Haltestelle Münzenberger Straße. Das HoST befindet sich in circa 250 Meter Entfernung. Der Weg ist leicht bergig. 
Haltestelle: Münzenbergerstraße oder Wasserpark 

Anreise mit dem PKW: Hungener Str. 6 | 60389 Frankfurt
Parkplätze sind begrenzt vorhanden. – Weitere Parkmöglichkeiten sind hinter dem Campus, entlang der Rat- Beil- Straße gegen Gebühr vorhanden. Behindertenparkplätze sind in begrenzter Zahl auf dem Campus der Fra uas vorhanden. Hierfür bitte uns kontaktieren.  

Übernachtungsmöglichkeiten  

Best Western Premier IB Hotel Friedberger Wart
Homburger Landstraße 4
60389 Frankfurt am Main 

Arena Villa am Wasserpark 
Friedberger Landstraße 285
60389 Frankfurt am Main  

Beide Hotels verfügen über barrierefreie Zimmer.

Trotz verstärkter Bemühungen bleiben Studierende mit Behinderung und chronischen Erkrankungen im Hochschulsystem von Exklusion bedroht. Die hessenweite Koordinationsstelle „Hochschulen in Hessen: inklusiv!“ setzt hier an, um langfristig und nachhaltig eine chancengleiche Teilhabe an Hochschulen zu gewährleisten.

Durch strukturelle Anpassungen, gezielte Maßnahmen und Zusammenarbeit arbeiten wir an einem inklusiven Umfeld, in dem alle Studierenden gleiche Chancen erhalten - vor, während und nach dem Studium.
Die Exklusion marginalisierter Menschen aus der Hochschule führt nicht zuletzt zu einem Verlust (behinderungsspezifischer) Expertise und Vielfalt in Wissenschaft und Forschung.    

Die Daten der dritten bundesweiten Studierendenbefragung aus dem Sommersemester 2021 ermöglicht einen vertieften und quantitativen Blick in die Lebenslagen von Studierenden mit und ohne Behinderung.
Bestätigt werden diese außerdem vom Forschungsprojekt der Universität Kassel ErfolgInklusiv - „Studienerfolg bei Krankheit und Behinderung durch Nachteilsausgleich, Beratung, Gesundheitsförderung und Inklusion.” 

  • Rund 73 % der Studierenden mit haben bereits Diskriminierungserfahrungen im Studium gemacht. Besonders stark trifft dies auf Studierende mit Mehrfachbeeinträchtigung zu, die häufiger von Ausgrenzung, stereotypisierender Behandlung und Herabsetzung ihrer Leistungen berichten. 

  • 92 % der Studierenden mit studienerschwerender Beeinträchtigung empfinden individuelle Anpassungen oder Nachteilsausgleiche, besonders im Bereich Prüfungen und Leistungsnachweise, als (sehr) hilfreich. Trotz dieser positiven Wirkung haben nur rund 21 % entsprechende Anträge gestellt, wobei die meisten im Bereich Prüfungen eingereicht und bewilligt wurden. 

  • Ein großer Teil der Studierenden hat nur selten oder keinen Kontakt zu Mitstudierenden und Lehrenden: 59 % der Studierenden mit und 47 % ohne studienerschwerende Beeinträchtigung berichten von wenig Austausch. Zudem geben 34 % der Studierenden mit Beeinträchtigung an, bei Lehrenden Verständnis für ihre Situation zu finden, während 66 % dies eher nicht erleben (vgl. Steinkühler et.al 2023). 

Die Koordinationsstelle fördert daher die Barrierefreiheit und Inklusion an hessischen Hochschulen gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention.

Ziel ist es, Expertise zu bündeln, Best-Practice-Beispiele zu sammeln und Handlungsbedarfe zu identifizieren und nachhaltig umzusetzen.

Gefördert wird sie zudem von der ehemaligen Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderung Frau Esser, dem aktuellen Beauftragten Herr Winkler und seiner Referentin Frau Ayse Oluk. Die interne Pressemitteilung zum Start der Koordinationsstelle finden Sie hier.

Vernetzung für Studierende und studentische Gremien

  • Einmal im Semester online 
     

Vernetzung für Servicestellen und Beauftragte für die Belange von Studierenden mit Behinderungen 

  • Einmal im Semester großes Netzwerktreffen für alle hessischen Akteure im Hochschulsystem 

  • Jährliche Tagung  

  • Kollegiale Fallberatung (alle 2 Monate) 

  • AG Peergroup und studentische Selbstorganisationen  

  • AG Ruheräume

 

Zentrale und relevante Begriffe in Bezug auf Behinderungen und Inklusion

Im Folgenden finden Sie Arbeitsbegriffe und Ansätze, die in der Auseinandersetzung mit Chancengleichheit relevant sind:

Auch wenn der Begriff der Inklusion oftmals in Bezug auf Menschen mit Behinderung verwendet wird, fasst er mehr zusammen: Inklusion meint, dass alle Menschen unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, sozioökonomischem Hintergrund, Behinderung, Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung oder anderen Kategorien bzw. Merkmalen gleichberechtigt an Bildung, Arbeit, Freizeit und anderen gesellschaftlichen Aktivitäten teilnehmen können. Die Beseitigung von Barrieren und die Partizipation von allen ist dabei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe (vgl. hierzu Hilpert/Meyer/Lindmeier 2020).

Ableismus bezeichnet eine Form der Diskriminierung, die Menschen aufgrund ihrer Behinderung abwertet. Der Begriff leitet sich vom englischen „to be able“ (fähig sein) ab. Mit der Endung „-ismus“ wird eine Ideologie verdeutlicht, die Menschen auf ihre Behinderung reduziert und sie dadurch herabsetzt. Diese Denkweise legt nahe, dass der menschliche Körper nur dann als wertvoll gilt, wenn er auf eine vorgeschriebene Weise funktioniert und leistungsfähig ist (vgl. Hutson 2010, S. 61f). Ableismus ist tief in unserer Gesellschaft verankert und betrifft alle Ebenen des Zusammenlebens. Es handelt sich nicht nur um eine Frage der Ignoranz oder negativer Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderung, sondern um eine grundlegende Denkweise über den Wert von Körpern und die vermeintliche Normalität (vgl. Campbell 2009, S. 5). Diese Diskriminierung tritt auf verschiedenen Ebenen (interpersonell, strukturell und intentionell) auf und prägt somit alle Bereiche des Lebens und beeinflusst nicht zuletzt, wie Menschen mit Behinderung wahrgenommen und behandelt werden. 

Intersektionalität beschreibt einen Ansatz, der verschiedene Differenzmerkmale wie Geschlecht, Alter, Sprache und weitere in ihrer „Verflechtung“ oder „Überschneidung“ (intersections) betrachtet (vgl. Walgenbach 2012, S. 1). Anstatt diese Merkmale isoliert zu betrachten, wird analysiert, wie sie zusammenwirken und dadurch spezifische Formen von Benachteiligung und Ungleichheit erzeugen. So zeigt Intersektionalität auf, dass Diskriminierungen nicht einfach addiert werden, sondern erst im Zusammenspiel der Merkmale besondere Barrieren und Auswirkungen auf soziale und gesellschaftliche Teilhabe entstehen. Dieser Ansatz hilft, komplexe Benachteiligungen, etwa im Zusammenhang mit Flucht, Migration oder Behinderung, besser zu verstehen (vgl. Westphal & Boga 2022). 

  • Boga, Olezia (2023): Wie inklusiv ist die Hochschule wirklich? Behinderung und Barrieren im Hochschulkontext. In: Besche, Julia; Sehmer, Julian; Wagner, Leonie (Hrsg.). Soziale Ungleichheiten und Hochschule. Eine Tagungsdokumentation. DOI: 10.48547/202309-001. 

  • Campbell, Fiona Kumari (2009). Contours of Ableism. Houndmills. Basingstoke. 

  • ErfolgInklusiv- „Studienerfolg bei Krankheit und Behinderung durch Nachteilsausgleich, Beratung, Gesundheitsförderung und Inklusion“.

  • Hilpert, Wolfram; Meyer, Dorothee; Lindmeier, Bettina (2020): Grundlagen und Praxis inklusiver politischer Bildung. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 

  • Hutson, Christiane. (2010): Mehrdimensional verletzbar. Eine Schwarze Perspektive auf Verwobenheiten zwischen Ablesim und Sexismus. In: Jacob, J., Köbsell, S. & Wollrad, E. (2010) (Hrsg.), Gendering disability. Intersektionale Aspekte von Behinderung und Geschlecht. Bielefeld: Transcript. S. 61-72. 

  • Steinkühler, Julia; Beuße, Mareike; Kroher, Martina; Gerdes, Frederike; Schwabe, Ulrike; Koopmann, Jonas; Becker, Karsten; Völk, Daniel; Schommer, Theresa; Erhardt, Marie-Christin; Isleib, Sören;  Buchholz, Sandra (2023): Die Studierendenbefragung in Deutschland: best3. Studieren mit einen gesundheitlichen Beeinträchtigung. Herausgegeben von Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH (DZHW). Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung

  • Westphal, Manuela & Boga, Olezia (2022): „Ich könnte mit normalen Leuten leben“. Barrieren, Ressourcen und Wünsche an der Schnittstelle von Flucht, Migration und Behinderung. Kassel: university press.   

Kontakt

M.A.
Olezia Boga
Koordinatorin des Netzwerkes „Hochschulen in Hessen: inklusiv!“
Gebäude 1, Raum 126
Zentrale WebredaktionID: 14411
letzte Änderung: 11.04.2025