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Studi-Team der Frankfurt UAS tritt bei Wettbewerb des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) an

Wie fühlt es sich an, in fremder Umgebung eine unbekannte Herausforderung serviert zu bekommen und unter Zeitdruck gemeinsam nach einer Lösung zu suchen? Fantastisch – sagt ein Team, das es wissen muss: Fünf Studierende der Frankfurt UAS haben kürzlich am Ingenieur/-innen-Wettbewerb „Mobility goes Additive“ in Düsseldorf teilgenommen.

Lasst Lastendrohnen landen!

Der jährliche Wettbewerb wird vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in Kooperation mit dem Netzwerk Mobility goes Additive e.V. ausgerichtet. Ziel ist es, Studierenden zu vermitteln, wie sie komplexe Probleme in interdisziplinären Gruppen lösen können. Der inhaltliche Fokus liegt dabei auf den Möglichkeiten des 3D-Drucks („Additive Fertigung“) im Bereich Mobilität und Medizintechnik. Beim diesjährigen Wettbewerb lautete die Herausforderung, eine Landeplattform für Lastendrohnen zu entwickeln, die auch über eine Be- und Entladefunktion verfügen sollte. Einen passenden Anwendungsfall musste jede Gruppe selbst skizzieren. Als Kooperationspartner war das deutsche Luftfahrtunternehmen Volocopter an Bord.

"Raus aus dem Studienalltag"

Fünf Studierende des Master-Studiengangs Allgemeiner Maschinenbau und des Bachelor-Studiengangs Maschinenbau – Nicole Eichner, Nadim Miakhil, Leon Crecelius, Philipp Metz und Matthias Stamm – bildeten das Team der Frankfurt UAS. Aufmerksam gemacht auf den Wettbewerb hatte sie der Leiter des Bachelor-Studiengangs Maschinenbau, Prof. Stefan Dominico. „Er hat uns ermutigt, die Herausforderung anzunehmen“, erzählt Teamcaptain Nadim Miakhil. „Neben unserer technischen Leidenschaft lag unsere Motivation für die Teilnahme darin, mal aus dem Studienalltag herauszukommen, neue Erfahrungen zu sammeln und uns zu vernetzen.“ Für ein Wochenende reiste die Gruppe nach Düsseldorf: Am Freitagvormittag wurde die Aufgabenstellung bekanntgegeben, dann blieben anderthalb Tage Zeit, um eine Lösung auszuarbeiten. Am Sonntagvormittag mussten die Ergebnisse eingereicht und präsentiert werden.

Perspektivwechsel dank Mentorinnen und Mentoren

Das Team der Frankfurt UAS entschied sich für einen Anwendungsfall aus der Baubranche. „Unser Szenario sah den Einsatz der Lastendrohnen auf Baustellen vor“, erklärt Teammitglied Nicole Eichner. „Die Drohnen sollten Europaletten mit Material transportieren und dabei Kräne ersetzen, die in der Miete vergleichsweise teuer und zudem nicht so flexibel wie Drohnen sind.“ Bei der Ausarbeitung ihrer Lösungen wurden die Wettbewerbsgruppen in regelmäßigen Abständen von sogenannten Mentorinnen und Mentoren besucht – erfahrene Persönlichkeiten aus der Wirtschaft. „Ein ehemaliger Lufthansa-Pilot und Unternehmensgründer hat uns zum Beispiel hilfreichen Input zum Thema ‚Entscheidungen treffen‘ gegeben“, berichtet Eichner. Miakhil ergänzt: „Die unterschiedlichen Perspektiven der Mentorinnen und Mentoren waren Gold wert, ihre gezielten Fragen haben uns immer wieder auf neue Gedanken gebracht.“ Sehr gefreut hat sich die Gruppe auch über den Besuch ihres Hochschullehrers. „Prof. Dominico ist am Samstag eigens angereist, dafür waren wir sehr dankbar“, sagt Eichner. „Er hat uns mental und fachlich unterstützt und den Wettbewerbsdruck ein wenig gelindert.“

Aha-Momente statt Komfortzone

Bei der abschließenden Bewertung der Konzepte durch die Jury erreichte das Team leider nur Platz 8 von 9. „Wir haben die Gewichtung des Businessplans und der Marketingstrategie zwar vor Augen gehabt, aber nicht rechtzeitig den Übergang aus der Entwicklungsphase geschafft“, so Miakhil selbstkritisch. „Die Siegerpräsentation, in der es ums Verladen von Löschwasser bei Waldbränden ging, war visuell ansprechend und sehr werblich. Unsere Präsentation hingegen hätte besser in ein wissenschaftliches Kolloquium gepasst.“ Trotzdem ist das Team zufrieden – aus zwei Gründen: Zum einen habe ein Vertreter von Volocopter bestätigt, dass die Lösung der Frankfurter/-innen technisch gut und umsetzbar gewesen sei, erzählt der Teamcaptain. „Zum anderen haben wir beim Wettbewerb so viel gelernt, dass die Platzierung am Ende zweitrangig war. Prägend war zum Beispiel die Erfahrung, schnell auf die unterschiedlichsten Situationen reagieren zu müssen. Mich persönlich hat es außerdem fasziniert, wahrzunehmen, dass Menschen im übertragenen Sinne unterschiedliche ‚Sprachen‘ sprechen, in diesem Fall eine ‚technische‘ und eine ‚wirtschaftliche‘.“ Und Eichner findet: „Wir haben unsere Komfortzone verlassen. Das war zwar nicht immer angenehm, dafür haben wir aber viele Aha-Momente erlebt. Und wir haben eindringlich gelernt, dass es okay ist, Fehler zu machen und dass sie die Grundlage fürs Besserwerden sind.“ Nicht zuletzt schätzen die Studierenden auch die vielen neuen Kontakte, die sie in Düsseldorf knüpfen konnten.

Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb

Prof. Dominico freut sich über die positiven Erfahrungen der fünf jungen Maschinenbauer/-innen: „Es ist wunderbar, zu sehen, mit welchem Teamgeist, Durchhaltevermögen und mit welcher Leidenschaft sich unsere Studierenden der Herausforderung gestellt und welche spannenden Impulse sie mit nach Hause genommen haben“, sagt er. „Ich bin sehr stolz auf unser Team.“ Die Gruppe denkt derweil schon ans nächste Jahr – 2024 möchte das Team unbedingt andere Studierende dazu motivieren, an dem Wettbewerb teilzunehmen.


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letzte Änderung: 23.11.2023