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Im Terai, dem südlichen, flach gelegenen Teil des Landes, das nur 14 % der gesamten Fläche Nepals darstellt, leben gegenwärtig 50 % der Bevölkerung. Von einer Zunahme der Bevölkerungsdichte wird ausgegangen. Dem steht das Fehlen einer flächendeckenden medizinischer Versorgung gegenüber.

Das Projekt beschäftigt sich unter dem Aspekt von Planung, Bau und Betrieb damit, wie innerhalb einer Region entsprechend der kulturellen und sozialen Randbedingungen ein Krankenhaus entwickelt werden kann, dass sich – nach Initiierung durch Spenden – wirtschaftlich selbst trägt.

Ziel des FuE -Projektes ist es, als ein Glied in der Prozesskette, für ein Krankenhaus in Sapahi (Nepal) Vor- und Nachteile von regional vorhandenen und/oder nachwachsenden Baustoffen, wie z.B. Lehm im Vergleich zu gegenwärtig verwendeten Baumaterialien zu erheben. Auch wird die Intention verfolgt, durch Form- und Materialexperimente bezüglich der Dach- und Wandkonstruktion eine Kühlung möglichst ohne Einsatz empfindlicher und kostenintensiver Spitzentechnologie zu erwirken, die trotzdem hocheffizient und ressourcenschonend die Bedarfe eines Krankenhausbetriebs erfüllt. Dafür sind neben den oben genannten Form- und Materialuntersuchungen auch Recherchen zu a) Ableitungen aus der Natur (Bionik) für eine eigenständig-technische Gestaltung sowie zum b) Klimadesign lokal-traditioneller Bauweisen vorgesehen.

 

 

Es wird davon ausgegangen, dass das Bauen mit Lehm in Bezug auf Luftfeuchtigkeit und Temperatur gegenüber der bisher in Nepal gegenwärtigen Baupraxis mit gebrannten Ziegeln und Beton überlegen ist. Neben Experimenten zur Konstruktion ist die Untersuchung von Grundlagen für das Raumprogramm (Überblick der Bauaufgabe) des Krankenhauses mit den Kooperationspartnern der Arbeitsmedizin geplant. Eine regionale/kulturelle Besonderheit im Gegensatz zur europäischen medizinischen Versorgung ist es, dass Angehörige fester Bestandteil bei der Pflege von stationär aufgenommenen Patienten sind. Dafür gilt es eine Entsprechung im Raumprogramm zu entwickeln.

 

Es wird erstens davon ausgegangen, dass sich Lehm für die geplante Nutzung eignet und sich damit im Vergleich zur gegenwärtigen Bauweise ohne den zusätzlichen Einsatz von Technik ein angenehmes Raumklima herstellen lässt. Dieser Effekt wird durch den Einsatz des Materials Lehm trotz der speziellen klimatologischen Bedingung dieses subtropischen Landes - einer Kombination von relativ hohen Außentemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit - erwartet. Zweitens wird erwartet, dass die Ergebnisse des Forschungsprojektes sich über Nepal hinaus auf Regionen mit vergleichbarer klimatologischen Voraussetzung anwenden lassen. Drittens wird angenommen, dass sich zum Thema High Tech versus Low Tech auch für Deutschland Handlungsoptionen für ein energieeffizientes Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden ableiten lassen können.

Die Ergebnisse der Recherche haben Relevanz für Institutionen und Organisationen, die sich mit dem Bau und dem Erhalt von Gebäuden in tropischen Ländern befassen.

 

Energiedesign
- Prof. Dipl.-Ing. Erik Röthele, Professur für Energiedesign und Energieeffizienz für Gebäude im Planungs- und Bauprozess, Fb1, FRA-UAS

Arbeitsmedizin:
- Prof. Dr. med. Johannes Schulze, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Goethe-Universität Frankfurt
- Dr. med. Hans‐Jürgen Rapp, Chefarzt Anästhesie, Bürgerhospital Frankfurt am Main
- Dr. Dipendra Khatiwada, Department of Community Medicine, College

Projektteam

Prof. Dipl.-Ing.
Heinrich Lessing
Gebäude 1, Raum 521

Tel. : +49 69 1533-2782
Fax : +49 69 1533-2374

heinrich.lessing(at)fb1.fra-uas.remove-this.de

B.A.
Conrad Bach

Ruth SchlöglID: 7877