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Individuelle Perspektive auf Raumnutzung und -aneignung

Teilprojekt im Verbundprojekt: Großwohnsiedlungen im Wandel. Intersektionale Perspektiven auf Nutzungsverhalten und Bedarfe von Bewohner:innen

Hintergrund der Studie

Seit ihrer Entstehung haben Großwohnsiedlungen hinsichtlich der Zusammensetzung ihrer Bewohner:innenschaft erhebliche Veränderungen erfahren. Ursprünglich für die gesell­schaftliche Mitte geplant, werden sie heute überwiegend von unterprivilegierten Gruppen bewohnt. Der gebaute Raum nimmt dabei erheblichen Einfluss auf die gelebte Er­fahrung von Prekarisierung, die einer teilweise hohen Identifikation der Bewohner:innen mit ihrer Wohnumgebung und deren positiver Beurteilung der nachbarschaftlichen Beziehungen gegenübersteht.

Die Teilstudie „Individuelle Perspektive auf Raumnutzung und -aneignung“

Auch Reproduktionsarbeit steht in einem Wechselverhältnis mit sozialen Ungleichheitslagen sowie der Wohnumgebung. Das am Gender- und Frauenforschungszentrum (gFFZ) angesiedelte Teilprojekt „Individuelle Perspektive auf Raumnutzung und -Aneignung“ betrachtet daher Sorgepraktiken und nachbarschaftliche Hilfsnetzwerke Sorgetragender in Großraumsiedlungen aus einer Genderperspektive. Anhand von ethnografischen Beobachtungen und qualitativen Interviews mit Bewohner:innen wird danach gefragt, in welchen Kontexten ein (un)doing gender while doing care stattfindet bzw. welche vergeschlechtlichten Rollenvorstellungen und Anforderungen sowie Bedarfe und Ressourcen dabei sichtbar werden.

Die Teilstudie wird von April 2025 bis März 2028 unter der Leitung von Dr. Hanna Haag am Gender- und Frauenforschungszentrum (gFFZ) durchgeführt. Wissenschaftliche Mitarbeiterin ist Judith Pape.

Das Verbundprojekt „Großwohnsiedlungen im Wandel“

Das Verbundprojekt „Großwohnsiedlungen im Wandel“ untersucht am Beispiel der Frankfurter Nordweststadt aus einer intersektional-raumforschenden Perspektive Auswirkungen von gesellschaftlichen Transformationsprozessen auf der Ebene der alltäglichen Lebensführung. Hierfür werden Teilprojekte in den Disziplinen Architektur (Prof. Maren Harnack, Fra UAS), Geografie (Prof. Sebastian Schipper, Goethe-Universität) und Gender Studies (Dr. Hanna Haag, gFFZ) realisiert.

Die Förderung erfolgt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).

Webredaktion Fb4ID: 15271
letzte Änderung: 17.06.2025