EU-Jugendforum „ICH – DU – WIR: Europa gemeinsam gestalten“ I Workshop 3: „Mit Europa aktiv fürs Klima“

Am 28. Juni 2022 organisierten die hessischen Europe Direct Zentren und die Hessische Staatskanzlei in Zusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartner*innen das EU-Jugendforum „ICH – DU – WIR: Europa gemeinsam gestalten“ im Capitol, Dietzenbach. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Und jetzt? Europa der Jugend“. Das Center for Applied European Studies (CAES) beteiligte sich mit dem Workshop „Mit Europa aktiv fürs Klima“ und ging in den praxisorientierten Austausch mit Teilnehmenden und Referierenden zu Erfahrungen, Erfolgen und Wirksamkeiten im Klimaaktivismus.

Bei dem Workshop „Mit Europa aktiv fürs Klima“ wurden zunächst kurze Impulse gegeben durch Moritz Tapp, gewähltes Mitglied des Bundesvorstandes des BUND und der BUNDjugend, sowie Dr. Terenzio Facchinetti, Mitgründer von „Pulse of Europe e.V.“ der Stadt Darmstadt, Mitglied von Scientists for future und Botschafter des Europäischen Klimapaktes der Europäischen Kommission. Felizia Hoffmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Europaangelegenheiten des CAES an der Frankfurt University of Applied Sciences, moderierte den Workshop.

Nach den einleitenden Impulsen wurden die teilnehmenden Jugendlichen in Arbeitsgruppen zu folgenden Themen eingeteilt: „Formen des Aktivismus“, „Reflexion von Herausforderungen/ Nachteilen von (Klima-)Aktivismus“, „Förderung von Selbstwirksamkeit“ und „Ideensammlung für Klima- und Umweltschutz“. Als Herausforderung im Klimaaktivismus sahen die Teilnehmenden insbesondere das im allgemeinen gesellschaftlich negativ geprägte Bild von Aktivismus, im Gegensatz dazu, dass sie Aktivismus als friedliches Engagement für einen bestimmten Zweck begreifen. Damit verbunden nahm die Bedeutung der Förderung von Selbstwirksamkeit in den Diskussionen eine zentrale Rolle ein. So wollten die Teilnehmenden nicht nur ein Bewusstsein für klimapolitische Themen schaffen, sondern dabei auch selbst das Gefühl haben, „etwas zu bewirken“. In diesem Zusammenhang wurden überwiegend Prinzipien wie Empathie, Respekt, Lob und Anerkennung sowie reflektiertes, konstruktives Feedback ausgearbeitet. Durch das Abbauen von Kommunikationsbarrieren und die Schaffung von Chancengleichheit könne die Handlungswirksamkeit und das Handlungsbewusstsein gefördert werden. Darüber hinaus entwickelten die Teilnehmenden konkrete Ideen für Klima- und Umweltschutz. Genannt wurden einerseits die Förderung von Aufklärung und Austausch im Unterricht, die Teilnahme an Veranstaltungen und die Organisation von Klimagruppen zur individuellen Weiterbildung.  Andererseits wurde die rahmengebende Verantwortung des öffentlichen Sektors diskutiert. Hier nannten die Teilnehmenden den Ausbau bzw. die Vergünstigung des öffentlichen Nahverkehrs, die Förderung von erneuerbaren Energien sowie von Forschung und Entwicklung. Im weiteren Verlauf wurden diese inhaltlichen Ergebnisse der unterschiedlichen Arbeitsgruppen in einer Diskussionsrunde von eine*r Repräsentant*in der Gruppe präsentiert.

Weitere Ergebnisse und Forderungen gingen aus der Veranstaltung wie folgt hervor: (1) Herabsetzung des Wahlalters bei Europawahlen auf 16 Jahre und politischer Diskurs auf Augenhöhe, (2) Verteidigung von Menschenrechten und der Demokratie innerhalb und außerhalb von Europa, (3) Verbindung von Bildung und konkretem Handeln, (4) Ermutigung aktiv Gespräche zu suchen und andere Standpunkte/Perspektiven kennenzulernen und (5) Aufnahme weiterer Mitgliedsstaaten in die EU.

Das CAES bedankt sich nochmals herzlich bei den Teilnehmenden sowie bei den Organisator*innen der Veranstaltung und freut sich auf ein baldiges Wiedersehen!

Sehen Sie hier die Aufzeichnung des Part 1 Begrüßung und Diskussion "Jugend gestaltet Europa – wie kann das gelingen?".