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Diversität und Konfliktmanagement in Organisationen und Institutionen

  • für Dual-Studierende (des Fb 3) nicht geeignet
  • in Präsenz

Interdisziplinäres Lernziel

In diesem Interdisziplinären Studium Generale möchten wir die Konzepte des Konfliktmanagements im Kontext der Diversität aus unterschiedlichen Disziplinen diskutieren. Wir werden auf die individuelle, institutionelle und strukturelle Ebene eingehen und dabei sowohl die eigene Konfliktmanagementfähigkeit als auch die Konfliktbewältigung in Organisationen, Institutionen und Unternehmen wie in der Sozialen Arbeit, im Gesundheitswesen, im Bildungswesen und der Wirtschaft sowie in der öffentlichen Verwaltung betrachten. Anhand von Fallbeispielen werden Konflikte aus unterschiedlichen Perspektiven in einer vielfältigen postmodernen Welt (einschließlich ethnischer Herkunft und Nationalität, Religion und Weltanschauung, soziale Herkunft, Geschlecht und geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, körperliche und geistige Fähigkeiten und Alter) analysiert und Strategien zum diversitätssensiblen Umgang mit Konflikten erarbeitet.

In diesem Kurs werden die Studierenden angeregt, über ihre eigenen Konfliktmanagementstile zu reflektieren und befähigt, Kompetenzen und Strategien zu entwickeln, um Konflikte in ihrer Vielfältigkeit zu bewältigen. Hierbei lernen die Studierende die Komponenten der interkulturellen Konflikte im Moment der Kommunikation zu erkennen.

Die Studierenden erhalten auch einen Einblick in das Management von Diversität innerhalb von Organisationen und Institutionen. Teil des Konfliktmanagements ist die Entwicklung sowohl präventiver als auch diversitätssensible Strukturen und Prozesse innerhalb von Organisationen und Institutionen.

Termine der Veranstaltung

  • Einführungsveranstaltung: 25.10.2023 14:15, Gebäude 4, Raum 309
  • Abgabetermin Projektarbeiten: 22.12.2023
  • Prüfungstermin (Präsentation):
    • 10.01.2024
    • 17.01.2024
    • 24.01.2024
    • 31.01.2024 (falls erforderlich, abhängig von der Teilnehmerzahl)
  • Rücktritt möglich bis: 07.11.2023
  • Während der Prüfungstermine ist die Anwesenheit aller Teilnehmer*innen erforderlich, da die Diskussion in die Bewertung einfließt.

Das Wichtigste in Kürze

Belegnummer
993270

geplante TN-Anzahl
40

ECTS-Credit-Points
5

Modulkoordination

Unsere heutige Gesellschaft ist geprägt durch Vielfalt. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen oder Gruppen lassen hinsichtlich unterschiedlicher Dimensionen wie ethnische Herkunft und Nationalität, Religion und Weltanschauung, soziale Herkunft, Geschlecht und geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, körperliche und geistige Fähigkeiten und Alter einteilen. Diese Diversitätsmerkmale haben einen Einfluss auf unsere Werte, unsere Denkweise und auf unser Handeln.

Wir haben die Möglichkeit, uns mit unseren Unterschieden und Gemeinsamkeiten auseinanderzusetzen, um neue Einsichten zu gewinnen und Verständnis füreinander zu entwickeln. Gleichzeitig kann der Prozess der Auseinandersetzung mit Diversität auch konfliktreich und herausfordernd sein. So liegen gerade hier die Anknüpfungspunkte für vielfältige Formen von Diskriminierungen.

Diversität stellt daher sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung dar, wenn es um interkulturelle Kommunikation geht. Sprache und Kultur werden häufig als untrennbar miteinander verbunden angesehen. Es eröffnet sich die Möglichkeit eine Kultur über die Mutter-, eine Fremd oder Herkunftssprache zu erkunden und zu erleben. Im Hinblick auf interkulturelle Kommunikation ist es für die Muttersprachler*innen von Bedeutung, auf kulturelle Unterschiede zu Mitgliedern anderer Kulturen/Gemeinschaften aufmerksam zu werden und die Sprecher*innen zu sensibilisieren. Für Personen mit Fremd- und Herkunftssprachenkenntnissen ist es wichtig zu verstehen, dass sie nicht nur über weitere Sprachkenntnisse verfügen, sondern auch über vielfältige interkulturelle Erfahrungen. Oft bleibt dieses Wissen im Hintergrund und erhält in Konfliktsituationen nicht den Stellenwert, den es verdient.

Ein Konflikt an sich ist nicht negativ. Es geht eher um die Art und Weise, wie Konflikte geführt und bewältigt werden. Ein gelungenes Konfliktmanagement ist sehr wertvoll, um einen konstruktiven, progressiven Wandel zu gewährleisten. Der Umgang mit Konflikten auf konstruktive und produktive Weise ist daher äußerst wichtig und eine Schlüsselkompetenz in allen Aspekten des Lebens (Freundschaften, Familie, Arbeit, Studium, Gemeinschaft...).

Diversität und die in diesem Zusammenhang möglichen Konflikte können aus rechtlicher Perspektive zu Herausforderungen für eine Gleichstellungsgesetzgebung bzw. des Anti-Diskriminierungsrechts führen sowie Fragen der Partizipation und Inklusion betreffen. Es muss transparent sein, wer welche Regeln setzt und wer an dieser Regelsetzung beteiligt ist.

Anhand von Fallstudien werden folgende Inhalte behandelt:

  • Verstehen und Auseinandersetzen mit Konflikten aus unterschiedlichen Perspektiven: Merkmale von Konflikten, Konfliktdynamik, Konfliktmanagement, Strategien zum Umgang mit Konflikten, Konflikte in einer vielfältigen postmodernen Welt (einschließlich ethnischer Herkunft und Nationalität, Religion und Weltanschauung, soziale Herkunft, Geschlecht und geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, körperliche und geistige Fähigkeiten und Alter)
  • Grundlegendes Verständnis zum Konfliktmanagement und Management von Vielfalt in Organisation, Institutionen und Unternehmen
  • Interkulturell sensible Kommunikation als wichtiges Instrument zur gegenseitigen Verständigung
  • Förderung der eigenen Konfliktmanagementfähigkeiten und der eigenen Reflexionsfähigkeiten und Entwicklung von Einblicken in Gruppendynamiken
  • Umgang mit Diskriminierung, auch in Hierarchiekonstellationen
  • Verständnisse von gesellschaftlicher/institutioneller Partizipation

Die Konfliktfälle werden unter den folgenden Aspekten analysiert: Konflikt (worum geht es in dem Konflikt

  • Gründe für den Konflikt
  • Welche Rolle spielt Diversität
  • Bestandteile Interkultureller Kommunikation (Sprache, Kultur, nonverbale Kommunikation)
  • Hindernisse für die Lösung des Konflikts
  • Bewältigungsstrategien (was wird für die Lösung benötigt? welche Lösung berücksichtigt Nebenbedingungen wie Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit, Effektivität und Effizienz, rechtliche Rahmenbedingungen verstehen)

Organisationskontext

  • Diversitätssensible Führung zur Konfliktlösung
  • Bedeutung von Strukturen und Richtlinien zur Konfliktlösung und Konfliktvermeidung
  • Etablierung von Prozessen und Entwicklung von Empfehlungen für den Fall, dass solche Konfliktsituationen erneut auftreten

Projektbasiertes Lernen und interdisziplinäre Begleitung der Fälle: Nach einer Einführungsveranstaltung und einer inhaltlichen Orientierung werden die Studierenden in Gruppen eingeteilt. Die Studierenden arbeiten in Gruppen an einem Konfliktfall. Die Gruppenmitglieder nehmen hierbei verschiedene Perspektiven ein, um den Konflikt aus dem jeweiligen Standpunkt des Beteiligten zu ergründen (aus der Perspektive einer der Konfliktparteien oder des Vorgesetzten/ Abteilungsleiters) und erarbeiten mögliche Lösungsstrategien. In diesem Zuge erkennen Sie auch mögliche Barrieren, die eine Lösung zunächst behindern oder erschweren.

Auswahl von Konfliktfällen (exemplarisch):

  • Füße waschen im Waschbecken (interreligiöser/interethnischer Konflikt)
  • Mobbing unter Lehrern/MitarbeiterInnen in einer Schule (zwischenmenschlicher Konflikt)
  • Krankenschwestern von den Philippinen in einem Krankenhaus (interkultureller Konflikt, Geschlechterkonflikt)
  • Beförderung innerhalb von Teams in einer sozialen Organisation
  • Ressourcenverteilung und Budgets (welche Projekte können verwirklicht werden, wer soll den Bonus bekommen)
  • Behauptung oder Stärkung des eigenen Status in einem Unternehmen (z.B. Parkplatz vor der Tür)
  • Unterschiedliche Entlohnung der Arbeit (Gender-Pay-Gap)
  • Interkulturelle Konflikte/Missverständnisse in internationalen Teams (Blickkontakt, Mimik, Gestik, Proxemik, Haptik, Sprache, Kultur)
  • Interkulturelle Konflikte/Missverständnisse im Seminarraum an der Hochschule (Blickkontakt, Mimik, Gestik, Proxemik, Haptik, Sprache, Kultur)
  • Ausbeutung und Nichtanerkennung der geleisteten Arbeit (Geschlecht/ethnische Zugehörigkeit)
  • Prof. Dr. Dilek Bülbül (Fb 3)
  • Prof. Dr. Chatali Das (Fb 4)
  • Prof. Dr. Timo Tohidipur (Fb 4)
  • Dr. Elena Tchernega Meinert (FSZ)
  • wird noch ergänzt
  • wird noch ergänzt
  • wird noch ergänzt
Dr. Sabrina EngelmannID: 12489
letzte Änderung: 28.09.2023