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gFFZ-Jubiläumstagung: Gender - nachhaltig?!

Entwicklungsperspektiven für die Genderforschung an hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften

Nachhaltigkeit ist nicht erst seit der Klimakrise ein gesellschaftlich relevantes Thema. 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen (UN) die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung. Ihr Kernstück sind 17 Entwicklungsziele, die Sustainable Development Goals (SDG), die sich um drei Dimensionen von Nachhaltigkeit gruppieren – Soziales, Umwelt und Wirtschaft. Anliegen ist, extreme Armut zu bekämpfen, die Lebensverhältnisse aller Menschen langfristig und dauerhaft zu verbessern und den Planeten Erde zu schützen. Vor diesem Hintergrund werden Fragen der Nachhaltigkeit für alle Bereiche menschlichen Lebens neu aufgeworfen. Obgleich Geschlechterverhältnisse für das soziale Zusammenleben eine zentrale Rolle spielen wird die öffentliche Debatte um Nachhaltigkeit bislang jedoch weitgehend geschlechtslos geführt.

Vor diesem Hintergrund wollen wir die Jubiläumstagung des Gender- und Frauenforschungszentrums der hessischen Hochschulen (gFFZ) dafür nutzen, Nachhaltigkeit als Agenda der Genderforschung zu diskutieren. Zum einen geht es um die Frage, welches Wissen Genderforschung für ein nachhaltiges Leben künftig liefern kann und über die bisherige Forschung bereits geliefert hat. Zum anderen stellt sich aber auch die Frage, wie nachhaltig Genderforschung in ihrer Alltagspraxis selbst ist, welche Strukturbedingungen nachhaltiges Arbeiten (an Hochschulen für angewandte Wissenschaften) möglicherweise verhindern und welche Veränderungen angestoßen werden müssen.

Programm 13. Oktober 2022

13:00-13:45 Uhr

Ankommen und offener „Walk and Talk“ zu Forschungspostern

14:00-14:20 Uhr

Grußwort der Ministerin des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK), Angela Dorn
Grußwort der Vizepräsidentin der Frankfurt University of Applied Sciences, Prof. Dr. Susanne Rägle
   

14:20-14:50 Uhr

Eröffnung: Prof. Dr. Lotte Rose und Mitglieder der Fachlichen Leitung des gFFZ, Prof. Dr. Regina Dackweiler, Prof. Dr. Yvonne Haffner, Prof. Dr. Daphne Hahn, Prof. Dr. Elke Schimpf, Prof. Dr. Michaela Köttig und Tina Trede

14:50-15:50 Uhr

Keynote: „Die Kategorie Geschlecht in den Nachhaltigkeitswissenschaften – Verbindungen und Brüche“, Prof. Dr. Sabine Hofmeister und Prof. Dr. Tanja Mölders (Leuphana Universität Lüneburg)

15:50-16:15 Uhr

Kaffeepause und Vorbereitung des World-Cafè

16:15-18:00 Uhr

World-Cafè „Nachhaltigkeit und Genderforschung – wer, wie, was?“

Ab 18:15 Uhr

Jubiläumsempfang „20 Jahre gFFZ“

Die Veranstaltung findet im House of Science and Transfer (HoST), Erdgeschoss (barrierefrei) statt.

Anschrift:

HoST – House of Science and Transfer
Hungener Straße 6
60389 Frankfurt am Main

Anfahrt:

Ab Frankfurt HBF: S-Bahn bis Konstabler Wache, Buslinie 30/ Straßenbahnlinie 18 bis Münzenberger Straße. Von dort wenige Meter (das HoST befindet sich hinter dem Parkplatz des LIDL).

Keynote

Abstract

Ausgehend von einem kurzen Rückblick auf die Verschränkungen zwischen den Themen Nachhaltigkeit und Geschlecht im politischen Diskurs wird im Vortrag nach den Synergien zwischen den entsprechenden Forschungsfeldern gefragt: Die Referentinnen zeigen, dass und wie Gender- und Nachhaltigkeitsforschungen aufgrund von Ähnlichkeiten in den Strukturmerkmalen und Forschungsperspektiven miteinander verbunden werden können. In der Anwendung zu Themen der Nachhaltigkeitsforschung hat sich eine Diversifizierung der Analysekategorie Geschlecht als nützlich und perspektivisch fruchtbar erwiesen. Am Beispiel eines aktuellen Forschungsvorhabens zu regionalen Prozessen in der Energiewende wird gezeigt, dass und wie sich der Forschungszugang für die raum- und planungswissenschaftliche Forschung anwenden und weiterentwickeln lässt. Auf Basis ihrer Forschungserfahrungen an der Schnittfläche von Nachhaltigkeits- und Genderforschung fragen die Referentinnen danach, ob und unter welchen Bedingungen sich beide Analyseperspektiven strukturell und forschungspraktisch zusammenführen ließen.

Sabine Hofmeister ist seit 1999 Professorin für Umweltplanung in der Fakultät Nachhaltigkeit der Leuphana Universität Lüneburg (seit 2020 dienstrechtlich i.R.). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Soziale Ökologie, Nachhaltige Raumentwicklung sowie Geschlechterverhältnisse und Nachhaltigkeit. Sie ist u.a. Mitglied in der ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft sowie im Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften.

Tanja Mölders ist Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin. Nach Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Leuphana Universität Lüneburg und der Universität Hamburg, war sie von 2013 bis 2020 Juniorprofessorin für Raum und Gender an der Leibniz Universität Hannover. Seit 2021 leitet sie das Referat „Räumliche Planung und raumbezogene Politik“ an der ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Geschlechterverhältnisse und Nachhaltigkeit, Mensch-Natur-Verhältnisse und Räumliche Transformation. Sie ist u.a. Mitglied in der Fachgesellschaft Geschlechterstudien sowie im Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften.

Zentrale WebredaktionID: 11261
letzte Änderung: 22.09.2022