BMFTR-Verbundprojekt "Wissenschaft und Sorge.
Eine intersektional-explorative Studie (WiSo)"
Beschreibung des Verbundvorhabens

Das Verbundprojekt WiSo widmet sich mit einem qualitativen Forschungsdesign der Bedeutung von Sorgeverhältnissen, Sorgebeziehungen, Sorgearbeit und Sorgeverantwortung und deren Institutionalisierung an deutschen Hochschulen. Das primäre Vorhabenziel ist es, das Verhältnis von Sorge(verantwortung) und Hochschule unter Berücksichtigung der Differenzdimensionen Klasse, Geschlecht, Race und Körper hinsichtlich Care zu bestimmen, die in ihrer Überschneidung zu Mehrfachstigmatisierung und -diskriminierung führen können. Zur Umsetzung dieses Vorhabenziels werden diese Zusammenhänge aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht, deren Ergebnisse sodann trianguliert werden, um die Erklärungstiefe und -breite zu erhöhen. In den vier Teilprojekten werden konkret in den Blick genommen: (1) wissenschaftliches Personal, 2) Expert:innen (3) nicht-wissenschaftliches Personal, (4) Dokumente der Hochschulen. Mit der Analyse der Daten, die in den Teilprojekten erhoben werden, sollen mit Blick auf eine diversitätsgerechte 'sorgende Hochschule' heterogene Sorgebeziehungen, Sorgebedarfe und Sorgeverantwortungen bzw. Sorgeverantwortungsträger*innen im Bereich der Wissenschaft sichtbar gemacht sowie die Facetten von Sorge aufgezeigt werden. Darüber hinaus gilt es, soziale Ungleichheitslagen im Sorgearrangement zu identifizieren, Dysfunktionalitäten und Leerstellen, ebenso wie Potentiale und Chancen in Form von Good-Practice-Ansätzen aufzuzeigen.
Lesen Sie jetzt die komplette BMFTR-Förderlinie auf der Seite des Referats Hochschul- und Wissenschaftsforschung des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
Förderkennzeichen: 16RBM1005A-D
Laufzeit: 01.02.2025 - 31.01.2027

News, Events & Co
Bei der diesjährigen „Räume für Forschung“ des Public Health Zentrums Fulda (PHZF) an der Hochschule Fulda lädt das Team – vertreten von Janet-Lynn Holz, Prof. Dr. Eva Tolasch und Dr. Annette Hilscher – vom BMFTR-Projekt „Wissenschaft und Sorge“ zu einem World Café „Care in der Wissenschaft“ ein. Ziel ist es, gemeinsam Wege zu erkunden, wie eine nachhaltig fürsorglichere Hochschule gestaltet und gelebt werden kann. Alle Hochschulangehörigen sind eingeladen, sich über Sorge und Sorgemaßnahmen im Hochschulalltag auszutauschen. Damit werden vielfältige Erfahrungen mit Care (in) der Hochschule sichtbar.
Das World Café findet am Dienstag, den 25. November 2025, von 14:30-15:20 Uhr in Gebäude 53 an der Hochschule Fulda statt.
Im Rahmen der Demokratiewoche 2025 am FB 4 der Frankfurt University of Applied Sciences veranstaltet das BMFTR-Team den Workshop „Care als Ungleichheitsfaktor? Intersektionale Perspektiven auf inner- und außerhochschulische Sorgeverhältnisse im Studium“.
Viele Studierende übernehmen außerhochschulische Sorgeverantwortung für Kinder, Angehörige, Mitbewohner*innen, Nachbar*innen, im Rahmen von Freiwilligenarbeit und zivilgesellschaftlichem Engagement. Aus intersektionaler Perspektive und unter besonderer Berücksichtigung von Geschlecht, Klasse, Race und Körper sind die Folgen und mitunter Vulnerabilitäten, die sich daraus für das Studium ergeben, sehr unterschiedlich. Diese sorgebedingten Ungleichheitsordnungen wollen wir im ersten Teil des Workshops kritisch in den Blick nehmen. Im zweiten Teil widmen wir uns der innerhochschulischen Sorge mit einem Fokus auf die Lehre. Alle Hochschulangehörigen sind herzlich eingeladen, ihre Perspektiven einzubringen.
Der Workshop findet am Montag, den 24. November 2025, von 14:15-17:30 Uhr in Gebäude 2, Raum 17/18 an der Frankfurt University of Applied Sciences statt.
Unter dem Titel „Alma Mater im Wandel? Transitionen von Sorgearbeit und Sorgebedarfen im akademischen Feld“ organisiert das WiSo-Verbundprojektteam eine Ad-Hoc-Gruppe auf dem 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen.
Wir freuen uns auf Vorträge von María Cárdenas (Goethe-Universität Frankfurt), Sandra Beaufaÿs (Universität Duisburg-Essen), Tine Haubner (Universität Bielefeld) und Lena Weber (Gesis/CEWS) sowie eine anregende Paneldiskussion.
Dabei werden wir uns mit der übergreifenden Fragestellung beschäftigen, wie eine diversitätskritische Organisationsentwicklung im akademischen Feld ausgestaltet werden kann, die zugleich Sorgebedarfe und -bedürfnisse berücksichtigt. Welche Sorgebedarfe werden in der Hochschule auf welche Weise mitgedacht? Welche nicht? Wer wird wie (nicht) adressiert? Und wie verhält sich die Programmatik zur Praxis des Sorgens?
Die Ad-Hoc-Gruppe findet am Donnerstag, den 25. September 2025, von 14:15-17:00 Uhr am Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen statt.
Das vollständige Programm der Ad-Hoc-Gruppe auf der Webseite des DGS-Kongresses
In ihrem Band „Jenseits des Schreckens. Horror, Widerstand und Visionen“ setzen sich Farah Bouamar und Nabila Bushra mit der „transformativen Kraft des Horrors“ auseinander. Unbequeme, verschreckende und verstörende Themen werden aufgerufen und über das Mittel des Horrorgenres in ihrer politischen Dimension beleuchtet. Eines der Themen ist Care-Arbeit und ihre Verbindung zu Schmerz und Leid, dem sich Nabila Bushra aus feministischer und postkolonialer Perspektive annähert.
An der Universität Bielefeld findet bereits seit einiger Zeit eine Beschäftigung mit Themen im Bereich Care und Wissenschaft statt. Nun haben der Arbeitskreis „FairCare“ der Fakultät für Erziehungswissenschaft und das Projekt „Sorgeverantwortung (an) der Hochschule (SoHoch)“ ganz herzlich am 09.07.2025 zur Veranstaltung „Horror & Sorge. Lesung und Gespräch mit Nabila Bushra“ eingeladen.
Entlang einiger Ausschnitte aus dem Band „Jenseits des Schreckens“ haben wir uns mit dem Unbequemen konfrontieren (lassen) und sind in ein Gespräch über Wissenschaft und Sorge gekommen.
Wir haben uns über die angeregte Diskussion gefreut!
Mehr Informationen zur Lesung auf der Webseite der Universität Bielefeld
Im Rahmen der Diversity-Woche an der Universität zu Köln haben wir als WiSo-Projektteam einen Workshop angeboten, in dem wir gemeinsam mit verschiedenen Akteur*innen an der Universität akademische Sorgearbeit erkunden haben. Dabei haben wir uns u.a. mit der Frage auseinandergesetzt, was Sorge als "füreinander da sein" für die verschiedenen Akteur*innen im (hochschulischen) Alltag bedeutet und sind in einen Austausch darüber gekommen, welche Unterstützungsmaßnahmen den Teilnehmenden bekannt sind und welche sie sich von der Hochschule wünschen würden.
Der vom BMBF geförderte Forschungsverbund „Wissenschaft und Sorge - eine intersektional-explorative Studie (WiSo)“ hat zum 1. Februar 2025 seine Arbeit aufgenommen. Als Projektleitungen sind Dr. Hanna Haag (Frankfurt UAS, Teilvorhaben 1) Prof. Dr. Saphira Shure (Universität Bielefeld, Teilvorhaben 2), Prof. Dr. Julia Reuter (Universität Köln, Teilvorhaben 3) und Prof. Dr. Eva Tolasch (Hochschule Fulda, Teilvorhaben 4) beteiligt. In einem qualitativ-empirischen Untersuchungsdesign werden wissenschaftliches Personal, Expert*innen und nicht-wissenschaftliches Personal befragt sowie Dokumente analysiert. Die Koordination des Projektverbunds wird in Frankfurt verantwortet, wo auch das erste Auftakttreffen des Verbunds am 19. Februar 2025 stattfand. Das Verbundprojektteam wurde dabei von Dr. Isabell Lisberg-Haag, Expertin für Diversity und Bildungsgerechtigkeit, beraten. Als Ergebnis des Gesamtprojektverbunds, nach Triangulation der Teilprojekte, werden zentrale Erkenntnisse über Herausforderungen und Chancen im Kontext eines organisationalen Sorgemanagements an Hochschulen und Universitäten erwartet.
Kontakt
Prof. Dr. Saphira Shure
Leitung Teilprojekt 2 SoHoch
+49 521 106-67272
saphira.shure(at)uni-bielefeld.de
Sheila Ragunathan, M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Teilprojekt 2 SoHoch
+49 521 106-87797
sheila.ragunathan(at)uni-bielefeld.de
Prof. Dr. Julia Reuter
Leitung Teilprojekt 3 SoVo
+49 221 470-4744
j.reuter(at)uni-koeln.de
Anja Mallat, M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Teilprojekt 3 SoVo
+49 221 470-7349
a.mallat(at)uni-koeln.de
Prof. Dr. Eva Tolasch
Leitung Teilprojekt 4 DoSo
+49 661 9640 6404
Eva.tolasch(at)gw.hs-fulda.de
Janet-Lynn Holz, M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Teilprojekt 4 DoSo
Janet-lynn.holz(at)gw.hs-fulda.de

