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Projekte der KomSI-Mitglieder

Ein zentrales Merkmal des KomSI ist die Vielfalt der Forschungsansätze und Forschungsmethoden der beteiligten Professor*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen. Forschung am KomSI ist interdisziplinär und umfasst alle Interventionsebenen - von der Sozialpolitik bis zur Fallarbeit. Hier finden Sie eine Auswahl von aktuellen Forschungsprojekten.

Eine Auswahl bereits abgeschlossener Projekte der KomSI-Mitglieder finden Sie hier: Abgeschlossene Projekte

Aktuelle Projekte der KomSI-Mitglieder

ProjektleitungProf. Dr. Caroline Schmitt (Standort Frankfurt UAS) und Prof. Dr. Andrea Schmelz (Standort Hochschule Coburg)

Projektmitarbeiter*innen: Johannes Eick und Regina Kirschner

Kooperationspartner*innen: Siehe: https://www.transkat.de/praxispartner-innen-und-beirat/

Förderung: VolkswagenStiftung

Laufzeit: 01/09/2024 - 31/08/2027

Kurzbeschreibung: 

Das Forschungsprojekt "Transformationswissen für die Katastrophenhilfe" (TransKat) verfolgt das Ziel, ausgehend von den Erfahrungen der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal und der Eifel einen sozialarbeiterischen, inklusiven Zugang in der Katastrophenhilfe zu stärken. In Kooperation mit Partner*innen aus sozialen Diensten, Kunst, Kultur, Bildung sowie mit sozialen Initiativen, Transferpartner*innen der Katastrophenhilfe und des Bevölkerungsschutzes wird ein partizipativer Forschungsprozess gestaltet.

Der praxisorientierte Ansatz des Forschungsprojektes öffnet den Blick insbesondere für die Bedürfnisse und Bewältigungs- sowie Gestaltungsstrategien von vulnerabilisierten Bevölkerungsgruppen. Das Projektteam möchte  einen community-basierten Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Resilienz gegenüber klimabedingten und von Menschen verursachten Katastrophen leisten. Das Forschungsprojekt rückt bisher nur am Rande gehörte Stimmen in der Katastrophenhilfe ins Zentrum.

Der partizipative Forschungszugang setzt an bereits vorhandenen Erfahrungen der Menschen vor Ort und kreativen Initiativen an, um wichtiges Bewältigungs- und Gestaltungswissen von Menschen, Communities sowie von Sozialarbeiter*innen und Katastrophenhelfer*innen zu erschließen. Durch die Zusammenarbeit mit den Praxispartner*innen werden gemeinsame Lern- und Veränderungsprozesse für eine nachhaltige Verankerung sozialer Dimensionen in der Katastrophenhilfe initiiert.

Für weitere Information zum Projekt: https://www.transkat.de/

Projektleitung:Prof. Dr. Caroline Schmitt  (Lead), Frankfurt UAS und Co-Leitung: Prof. Dr. Marc Hill, Universität Innsbruck

Projektmitarbeiter*innen:  Johanna Hofmann und Songül Can

Kooperationspartner*innen: 

Schweiz: Bea Schwager, Verein Züri City Card & Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich (SPAZ) 

Österreich: Bettina Pirker und Martin Diendorfer, Kärnten andas 

Deutschland: Christoph Johannsen, Ökumenische Arbeitsstelle Migration und Asyl des Ev.-Luth. Kirchenkreises Hamburg-Ost

Förderung: Gerda Henkel Stiftung - Sonderprogramm Flucht

Laufzeit: 01.03.2024 - 28.02.2026

Kurzbeschreibung: 

Das internationale Forschungsprojekt European Areas of Solidarity (EASY) befasst sich mit solidarischen Stadtkonzepten in Europa mit besonderem Augenmerk auf das Leuchtturmprojekt Züri City Card in der Schweiz. Das multiperspektivische Projekt analysiert einerseits die Bedürfnisse irregulärer Migrant:innen und deren Vorstellungen von einer solidarischen Stadt, andererseits untersucht es Strategien und Konzepte solidarischer Städtebündnisse. Es verfolgt dabei einen qualitativ-empirischen Ansatz mit partizipativen Elementen gemeinsam mit internationalen Praxispartner:innen.

Spätestens seit dem „langen Sommer der Migration“ 2015 erleben wir eine ambivalente gesellschaftliche Dynamik zwischen Solidarisierungen und Endsolidarisierungen in Europa: Solidarität und Engagement für geflüchtete Menschen treffen auf Rassismus, Rechtsextremismus, Antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus, was zu einer Verschiebung von einer proklamierten "Willkommenskultur" hin zu verstärkten europäischen Abschottungspolitiken führt. Angesichts dieser Gemengelage gewinnen Konzepte und Praktiken der Solidarischen Stadt an Bedeutung. Solidarische Städte (solidarity cities) basieren auf dem Konzept von sanctuary cities aus Nordamerika und teilen die gemeinsame Überzeugung, alle Stadtbewohner:innen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus und anderen Diversitätsdimensionen als gleichberechtigte Akteur:innen im urbanen Raumen anzuerkennen und ihnen Teilhabe zu ermöglichen. Dafür setzen Solidarische Städte verschiedene Strategien ein, wie z. B. Stadtausweise, mit denen sich alle Bewohner:innen gegenüber lokalen Behörden ausweisen und Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen erlangen können, unabhängig davon, ob sie einen regulären Aufenthaltstitel haben oder nicht.

Auf dem europäischen Kontinent ist vor allem die Stadt Zürich als Leuchtturmprojekt einzuordnen: Angestoßen durch das Engagement solidarischer Allianzen hat der Zürcher Stadtrat im Oktober 2018 beschlossen, einen Stadtausweis nach nordamerikanischem Vorbild – die Züri City Card – einzuführen. Die Züri City Card soll als Ausweisdokument Zugang zu städtischen Dienstleistungen und kulturellen Angeboten ermöglichen. Auf das Votum des Stadtrats folgten eine mehrjährige Debatte sowie eine Volksabstimmung im Mai 2022, bei der sich die Mehrheit der Zürcher:innen für die Karte aussprach und damit den Umsetzungsprozess einleitete. Das Forschungsprojekt setzt an dieser Schaltstelle an.

Forschungsfragen

  • Welche Konzepte und Strategien für die Umsetzung solidarischer Städte gibt es in Europa unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Zürich?
  • Welche Bedürfnisse artikulieren Menschen mit irregulärem Aufenthaltsstatus und welche Ansatzpunkte und Wünsche schlagen sie für die konzeptionelle Umsetzung solidarischer Stadtkonzepte vor?
  • Welche sozialarbeiterischen Verzahnungen zeigen sich in der Konzipierung und Umsetzung solidarischer Stadtkonzepte?

Projektziele

  • Erweiterung des Forschungsstands zu solidarischen Städten in Europa, ausgehend von dem Leuchtturmprojekt in Zürich
  • Zusammenbringen von Menschen mit irregulärem Aufenthaltsstatus, Praxispartner:innen und Wissenschaft in einem partizipativen Forschungsansatz
  • Partizipative Erarbeitung einer Open-Access-Broschüre gemeinsam mit Partner:innen aus der D-A-CH Region mit konzeptuellen Ansatzpunkten sowie Umsetzungsbeispielen und Visionen für die urbane solidarische Praxis
  • Beitrag zu einem inklusiven, solidarischen Europa in einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Spaltung

Theoretischer Bezugsrahmen

Urban citizenship, Inklusion und Exklusion, postmigrantische Perspektiven, Solidarität, stadtsoziologische Zugänge, Popular Social Work, Kritische Soziale Arbeit

Für weitere Information zum Projekt: https://www.frankfurt-university.de/easy

Projektleitung: Prof. Dr. Maren Harnack, stellvertretende Projektleitung Prof. Dr. Nicole Göler von Ravensburg

Projektmitarbeiter*innen: Hannah Krugmann und Lukas Veilnijk

Kooperationspartner*innen: Labor für Nachkriegsmoderne (FB1)

Förderung: Hochschule/Land Hessen, Mittelbauprogramm

Laufzeit: 1.3.2023 - 28.2.2026

Kurzbeschreibung: 

Wie können Siedlungen der Nachkriegsmoderne erhöhte Resilienz gegenüber ökologischen, ökonomischen und sozialen Krisen aufbauen? Dies Frage steht im Zentrum des Forschungsschwerpunktes Großsiedlungen resilient gestalten (ReSi). Städte und Agglomerationsräume sind in besonderem Maße von der Klimakrise, sozialer Polarisierung, Migration und dem demographischen Wandel betroffen. In den Großsiedlungen der Nachkriegsmoderne werden diese Entwicklungen noch einmal deutlich verschärft: Sie haben große Migrationswellen aufgenommen und gehören heute zu den wenigen Nischen für finanziell weniger leistungsfähige Bürger:innen. Dennoch sind Siedlungen der Nachkriegsmoderne bisher vor allem hinsichtlich ihres Scheiterns und damit verbundener sozialer Probleme diskutiert worden. Sie gelten heute oft als unattraktive Brennpunkte von Kriminalität und Verwahrlosung.

In der Folge neoliberal veränderter Wohnraumpolitik und Stadtplanung sind sie heute ein Feld zahlreicher Interventionen – von sozialer Arbeit bis zu baulicher Nachverdichtung. Deren Folgen für Selbstorganisation, die wohnraum- und wohnumfeldbezogene Lebensqualität, sowie die partizipative und demokratische Prozessgestaltung können nur im interdisziplinären Zusammenspiel von Planungs- und Sozialwissenschaften verstanden werden. Dies ermöglicht einerseits Prävention und Bewältigung krisenhafter Alltagssituationen der Bewohner:innen, andererseits die langfristige Sicherung solcher Strukturen nach Ablauf von Projektförderungen unterschiedlicher Provenienz.

Das Ziel unseres Forschungsschwerpunktes ist, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Planungsansätze, soziale Interventionen und Weiterentwicklungsmodelle zu gestalten. Die Rhein-Main Region und die ausgezeichnete Vernetzung unserer Forschungslabore bietet eine optimale Voraussetzung, um hier einen Beitrag zu leisten. Einen vergleichbaren Forschungsansatz gibt es bundesweit nicht, daher ist dieser besonders profilbildend für die Hochschule und ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.

 

Projektleitung: Prof. Dr. Michaela Köttig

Projektmitarbeiter*innen:  Paula Matthies und Viktoria Rösch

Förderung:  Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) 

Laufzeit: 01/2023 - 06/2026

Seit den 1970er Jahren haben sich die Geschlechterordnungen weltweit in allen demokratischen Gesellschaften zunehmend liberalisiert und flexibilisiert. Je weiter der Wandel der Geschlechterordnungen voranschreitet, umso massiver zeigen sich allerdings Abwehrreaktionen in einzelnen sozialen Milieus. In Deutschland lässt sich seit rund zehn Jahren eine neue Dynamik in der Ablehnung von Auseinandersetzungen um geschlechtsbezogene Ungleichheit, sexuelle Orientierungen, Geschlechteridentitäten und plurale Lebensstile beobachten. Rechte Akteur:innen sehen hier die Chance, sich ein neues Mobilisierungspotenzial zu erschließen.

Diesem Themenkomplex einer sich flexibilisierenden Geschlechterordnung und dem Agieren der (extremen) Rechten darin widmet sich der neue Forschungsverbund GERDEA [„Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen und der zeitgenössischen extremen Rechten. Dynamiken – Effekte – Ambivalenzen“].

Im Frankfurter Teilprojekt wird vertiefend untersucht, welche Erfahrungsdimensionen im Lebenslauf dazu führen, dass konservativ geschlechterpolitische Positionierungen aufgegriffen, in den Selbstinszenierungen dargestellt und politisch vertreten werden. Ziel des Vorhabens ist es die Wechselwirkungen zwischen der extremen Rechten und gesellschaftlichen Vorstellungen der Geschlechterverhältnisse sichtbar zu machen und sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern herauszuarbeiten. Darüber hinaus soll ausgelotet werden, ob die generelle politische Verortung mit der geschlechterpolitischen Inszenierung im Einklang steht.

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenprogramm „Gesellschaft Verstehen - Zukunft gestalten“, Richtlinie zur Förderung von Projekten Thema „Aktuelle und historische Dynamiken von Rechtsextremismus und Rassismus“
 

Website des GERDEA-Verbundes

Leitung: Prof. Dr. Christian Kolbe

Laufzeit: 2021-2024

Kurzbeschreibung: Unterstützung bei der Etablierung von Lehre und Forschung Sozialer Arbeit

Projektleitung: Prof. Dr. Lotte Rose

Laufzeit: seit 2020

Kurzbeschreibung : Die Projektgruppe bearbeitet auf der Grundlage der kritischen Human Animal Studies gemeinsam theoretisch und empirisch offene Fragen der Präsenz von Tieren in der Sozialen Arbeit. Dazu gehören u.a. Mensch-Tier-Beziehung als Care-Beziehung, Tiere als Objekte von Bildung und Erziehung, Tier als Konsumobjekte, Tierschutz als Aspekt Sozialer Arbeit. Ziel ist die Publikation einer Monografie zum Thema, die den bislang auf den Aspekt der tiergestützten Intervention reduzierten und stark psychologisierenden Fachdiskurs zum Tierthema erweitern und für die Wissenschaft Sozialer Arbeit anschlussfähig machen soll. Das Buch wird im Kohlhammer-Verlag erscheinen.   

Mitglieder der Projektgruppe: Jutta Buchner-Fuhs (HS Fulda), Melanie Plößer (FH Bielefeld), Alexandra Retkowski (BTU Cottbus), Lotte Rose (Frankfurt UAS)

Projektleitung: Prof. Dr. Kathrin Schrader, Prof. Dr. Christian Kolbe

Laufzeit: seit 2016

Kooperation: Goethe Universität Frankfurt; Gesundheitsamt Frankfurt

Projektleitung: Prof. Dr. Lotte Rose

Laufzeit: seit 2014

Kurzbeschreibung: Seit die Fernsehköchin Sarah Wiener 2009 mit Kindern Kaninchen schlachtete, tauchen regelmäßig Meldungen auf, dass pädagogische Träger in Projekten versuchen, die Realität der Tierschlachtung in einer fleischkonsumierenden Gesellschaft für Kinder als Bildungsgegenstand zugänglich zu machen. Diese sind höchst umstritten. Aktuellstes Beispiel ist der Skandal um das Rind „Goofy“ in einer Hamburger Schule Ende des Jahres 2021, dessen anstehende Schlachtung durch massiven Protest von Tierschützer*innen verhindert wurde. Das Forschungsprojekt verfolgt diese pädagogischen Vorstöße und die sie begleitenden öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurse. Zudem rekonstruiert es den historischen Prozess der Verdrängung von Kindern von Schlachtereignissen wie auch der allgemeinen Verdrängung dieser Vorgänge aus dem öffentlichen Leben. Dabei läuft ein weiterer Aspekt dauerhaft mit, nämlich der der hochgradigen Vermännlichung und der modernen Prekarisierung der Arbeit des Schlachtens.

Projektleitung: Prof. Dr. Lotte Rose

Laufzeit: seit 2014

Finanzierung: Eigenmittel

Kurzbeschreibung: Das 2014 gegründete Forschungsnetzwerk versammelt Erziehungswissenschaftler_innen, die sich lebensphasen- und handlungsfeldübergreifend mit Praktiken und Diskursen des Essens, der Essensversorgung sowie der Essenserziehung und -bildung in pädagogischen Räumen beschäftigen. Hierbei sind sowohl öffentliche Institutionen der Betreuung, Erziehung, Bildung und Pflege im Blick, als auch privat-familiale Kontexte. Ziel ist, erziehungswissenschaftliche Expertisen zum Essen und Ernährung sichtbar zu machen und einen Beitrag zur kritischen Reflexion der einschlägigen wohlfahrtsstaatlichen, gesundheits- und bildungspolitischen Debatten und Programme zu Ernährung und Essen zu liefern. 2021 erschien die erste Publikation des Netzwerkes: Schulz, Marc/Schmidt, Friederike/Rose, Lotte (Hg.): Pädagogisierungen des Essens. Kinderernährung in Institutionen der Bildung, Erziehung, Familien und Medien. Beltz/Juventa: Weinheim/Basel 2021.  

Mitglieder des Netzwerkes: Burkhard Fuhs (Universität Erfurt), Katja Flämig (Deutsches Jugendinstitut e.V. München), Katharina Gosse (Hochschule RheinMain), Anika Klein (Eberhard Karls Universität Tübingen), Christine Meyer (Universität Vechta), Lotte Rose (Frankfurt University of Applied Sciences), Friederike Schmidt (Universität Siegen), Marc Schulz (Technische Hochschule Köln), Vicki Täubig (Universität Rostock), Marc Tull (Universität Trier)

Kontakt

Postanschrift: KomSI an der Frankfurt University of Applied Sciences, Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt

Besucheranschrift: KomSI an der Frankfurt University of Applied Sciences, HoST (House of Science and Transfer), Gebäudeteil A, 4. Stock, Raum 406 (KomSI-Büro) und Gebäudeteil B, 4. Stock, Raum 418 (KomSI-Methodenlabor), Hungener Str. 6, 60389 Frankfurt am Main


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Webredaktion Fb4ID: 8138
letzte Änderung: 26.06.2025