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Durch Kulturelle Bildung zu Good Leadership

Theoretische Grundlagen und didaktische Konzepte für eine kulturpädagogische Führungskräftequalifizierung“

 

Der gesellschaftliche und technische Strukturwandel stellt Unternehmen und ihre Mitarbeitenden vor neue Herausforderungen. Neben Fachwissen sind zunehmend Kreativität, Improvisationstalent, Diversity, Agilität und konstruktiv-kritisches Mitdenken gefragt. Um diese Kompetenzen zu fördern, setzen Unternehmen vermehrt künstlerische Elemente in der Qualifizierung ihrer Fach- und Führungskräfte ein. Das Forschungsprojekt „Durch Kulturelle Bildung zu Good Leadership?“ beschäftigte sich mit der Frage, ob und wie dieser Einsatz dazu beitragen kann, bei angehenden Führungskräften deren ethisch-moralische und sozial-kommunikative Kompetenzen im Sinne eines „Good Leadership“ zu fördern. In diesem Zusammenhang wurde auch untersucht, was unter „Good Leadership“ als Führungskonzept aus erziehungswissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht zu verstehen ist.

Veröffentlichung zum Forschungsprojekt:

Gerdiken, Ulrike/Lämmlein, Barbara/Lutz-Vock, Hannah (Hg.) (2021): Durch Kulturelle Bildung zu Good Leadership? Über die Auswirkungen von Kunst und Kultur auf die Entwicklung angehender Führungskräfte. München, kopaed. Erscheint im Oktober 2021

 

Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Kulturelle Bildung durchaus zur Förderung ethisch-moralischer und sozial-kommunikativer Kompetenzen bei angehenden Führungskräften beiträgt. Die in einer festen Gruppe organisierte Beschäftigung mit Kunst und Kultur hat bei der untersuchten Studierendengruppe u. a. zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit, zur erhöhten Akzeptanz von Diversität, zum Überdenken eigener Prioritäten und einem höheren Verständnis künstlerischen Handelns geführt. Dies sind notwendige Voraussetzung, um Führungshandeln im Sinne des „Good Leadership“ zu gestalten. „Good Leadership“ wird als Führungskonzept verstanden, das durch Subjektorientierung, eine wertschätzende Haltung und einen auf Dialog basierenden gleichberechtigten Umgang miteinander gekennzeichnet ist und in besondere Weise die Ziele, Handlungsprinzipien und das Selbstverständnis der Kulturellen Bildung berücksichtigt.

 

Das Forschungsdesign setzte sich aus einem theoretischen und einem empirischen Teil zusammen. Im theoretischen Teil wurden unterschiedliche Literaturquellen zu Führungskonzepten in den Erziehungs- und den Wirtschaftswissenschaften analysiert. Für den empirischen Teil des Projekts wurden mit zwei Gruppen zukünftiger Führungskräfte problemzentrierte Interviews durchgeführt und qualitativ ausgewertet. Die eine Gruppe bestand überwiegend aus BWL- und Jura-Studierenden, die während des Untersuchungszeitraums an dem Kunst- und Kulturprogramm „Bronnbacher Stipendium“ teilnahmen. Bei der anderen Gruppe handelte es sich um Studierende des Masterstudiengangs „Leadership“ der Frankfurt University of Applied Sciences. Beide Gruppen wurden im Abstand von einem Jahr zu ihren Erwartungen und Einstellungen im Hinblick auf ihre zukünftige Führungstätigkeit befragt.

Projektteam

Hannah Lutz-Vock
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Gebäude BCN (City Gate), Raum 1012

Projektförderung

Das Projekt wurde vom Rat für Kulturelle Bildung gefördert, welcher für die Jahre 2018–2020 einen Forschungsfond zum Thema „Ethik und Leadership“ aufgelegt hatte. Finanziert wurde es durch die Karl Schlecht Stiftung.

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