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Hochschuldidaktik anwendungsorientiert denken

An unserer Hochschule begegnen sich Studierende & Lehrende mit unterschiedlichen Interessen, Voraussetzungen und Erwartungen. Um den Bedürfnissen aller Hochschulangehörigen gerecht zu werden, braucht es geeignete Lehr- & Lernangebote und eine Didaktik, die die Menschen, Prozesse & Aufgaben an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) im Blick hat. Das Projekt Hochschuldidaktik von PROFfm widmet sich der systematischen Weiterentwicklung hochschuldidaktischer Konzepte an der Frankfurt UAS mit Bezug auf HAW'en.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Lehrende an einer HAW bei der Gestaltung ihrer Lehre unterstützt werden können – unter besonderer Berücksichtigung von Praxisorientierung, Interdisziplinarität und gesellschaftlicher Verantwortung. Dabei fokussieren wir uns auf die Konzeption didaktischer Methoden, Lehrkonzepte, Reflexions- & Austauschformate sowie auf die Förderung persönlicher Kompetenzen. Ausgehend von den strategischen Zielsetzungen der Hochschule und in enger Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Einrichtung ScoPE (School of Personal Development and Education), wird eine fachbezogene Hochschuldidaktik entwickelt, die sowohl wissenschaftlich fundiert und anwendungsnah ist. 

Lehrverständnis und Lehrgestaltung von Professorinnen und Professoren | Dezember 2025

Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung der didaktischen Fort- und Weiterbildungsangeboten

Kollegiale Lehr-Lernkulturen systematisch fördern

Für eine nachhaltigere Verankerung von informellen und individualisierten Lehrentwicklungen, können gezielte strukturierte und niedrigschwellige Räume für kollegialen Austausch geschaffen werden. Hierfür können Reflexions- und Austauschformate, wie bspw. Peer-Learning-Gruppen, kollegiale Beratungen oder interdisziplinäre Austauschforen sinnvoll sein.

Ergänzend dazu, können Gelegenheiten zur Sichtbarmachung guter Lehrpraxis geschaffen werden, bspw. durch Lehr-Labs, Brown-Bag-Formaten oder interne Lehrimpulse. Dadurch ist es möglich eine Kultur des gemeinsamen Reflektierens, Lernens und Weiterentwickelns von Lehre zu etablieren.

Professionalisierung der Lehrenden systematisieren

Für eine strukturierte und kontinuierliche Begleitung der Professionalisierung der Lehre wird eine Entwicklung praxisnaher, an konkreten Lehrsituationen orientierten Weiterbildungsangeboten empfohlen. Die Angebote, wie bspw. themenspezifische Mikro-Workshops oder kurze didaktische Impulse, sollten systematisch um Reflexionselemente, kollegiales Feedback und kooperative Lehrformate ergänzt werden.

Zusätzlich erscheint für den kontinuierlichen Professionalisierungsprozess und den Transfer zwischen Fortbildung und Lehrpraxis sinnvoll einen dauerhafte Community of Practice zu etablieren.

Didaktische Flexibilität gezielt stärken

Mit Blick auf heterogene Studierendengruppen und dynamische Rahmenbedingungen ist es notwendig Lehrende darin zu unterstützen, situativ adaptive Lehrkonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Die Bereitstellung eines modularen, fächerübergreifenden Methodenkoffers, können variierbare und praxiserprobte Lehrformate gebündelt werden.

Zur Förderung eines professionellen Umgangs mit Heterogenität können zudem konkrete Beispiele und Strategien zur Differenzierung von Lehrangeboten systematisch zugänglich gemacht werden.

Kompetenzorientierung curricular verbindlich verankern

Schlüsselkompetenzen, bzw. Future Skills können durch eine sichtbare und verbindliche Integration in kompetenzorientierten Lernzielen, etwa in den Bereichen Datenkompetenz, Teamfähigkeit, kritisches Denken und Kommunikation, in Lehre und Prüfung verankert werden.

Zudem können auch die bereits vorhandenen Curriculumswerkstätten dazu beitragen, die curriculare Verankerung von Kompetenzorientierung zu stärken. Dabei können partizipative, forschungs- und praxisnahe Lehrformate, wie Case Studies, forschendes und problemorientiertes Lernen gefördert werden.

Präsenzlehre als sozialen Mehrwert bewusst gestalten

Die Unverzichtbarkeit der Präsenzlehre kann weiter gestärkt werden, indem sie als Ort sozialen, gemeinschaftlichen und erfahrungsbasierten Lernens profiliert wird. Hierfür empfiehlt sich, Präsenzformate vor allem für interaktive, dialogische und gemeinschaftsstiftende Lernsettings zu nutzen, bspw. durch Exkursionen, Peer-Interaktionen oder projektbasiertes Arbeiten.

Zusätzlich kann auch die Entwicklung und Ausgestaltung von Raumkonzepten, die auf Austausch, Erleben und Partizipation ausgerichtet sind, hilfreich sein. An dieser Stelle kann auf die Initiative des Fachbereiches 1 der Frankfurt UAS verwiesen werden, mit der Überlegung moderne Lernräume bei der Neugestaltung von Gebäude 9 mitzudenken.

Zugang zu hochschuldidaktischer Weiterbildung erleichtern

Der Zugang zu hochschuldidaktischer Weiterbildung kann erleichtert werden, indem bspw. Micro-Learning-Formate ausgebaut werden, die Angebote stärker in bereits bestehende Arbeitsstrukturen durch Team-Teaching oder kollegiale Hospitation integriert werden. Darüber hinaus können die hausinternen Weiterbildungsangeboten, u.a. über HR weiter gestärkt werden.

Strategische Lehrentwicklung partizipativ unterstützen

Lehrende können stärker in die Weiterentwicklung der Hochschule als Bildinstitution eingebunden werden. Eine systematische Beteiligung von Lehrenden an strategischen Prozessen zu Lehre, Raumgestaltung, Digitalisierung und Studienorganisation kann dabei zielführend sein.

So kann die vorhandene Lehrexpertise für die Formulierung hochschulspezifischer didaktischer Leitlinien genutzt werden und die Hochschuldidaktik kann hierbei als vermittelnde Instanz zwischen Praxis, Innovation und Strategie fungieren und auf bereits bestehende Struktur wie der KI Task Force, dem Qualitätsbild Lehre und den strategischen Leitplanken aufbauen.


 

Von der HAW-Didaktik zur Hochschulspezifischen Didaktik | August 2025

Zu Beginn des Projekts war vorgesehen, dass wir eine HAW-Didaktik für die Frankfurt UAS entwickeln. Dies basierte auf der Annahme, dass sich Hochschulen für Angewandte Wissenschaften insbesondere durch praxisorientierte Merkmale auszeichnen, was eine eigenständige hochschuldidaktische Ausrichtung erfordern könnte.

Aktuelle Forschungsergebnisse (Lämmlein, Lutz-Vock, Engelmann, 2025) zeigen jedoch, dass sich im hochschuldidaktischen Diskurs keine eigenständige HAW-Didaktik herausbildet. Vielmehr dominiert eine integrative Hochschuldidaktik. Vor diesem Hintergrund liegt der Fokus nun auf der Entwicklung einer transformativen Hochschuldidaktik. Ergänzend dazu werden wir ein Kompetenzmodell für die Lehre bereitstellen.


 

dghd-Fachtagung | März 2025

Schlüsselkompetenzen und Hochschuldidaktik: Bausteine für eine transformative Hochschullehre

ICED Konferenz in Nairobi | Juni 2024

Im Juni haben Prof. Dr. Stefan Braun, Prof. Dr. Barbara Lämmlein, Prof. Dr. Carola Berneiser und Hannah Lutz-Vock die Frankfurt UAS auf der ICED Konferenz an der United States International University–Africa vertreten. Das Thema der Konferenz war „Advancing Higher Education Ecosystems For Competency Development”. Die Kolleg*innen haben dort drei Beiträge präsentiert:

  • "The ecosystem within the ecosystem: the School of Personal Development and Education (ScoPE) as institutionalised crossfaculty think tank and icubator of university innovations" (Prof. Dr. Barbara Lämmlein, Hannah Lutz-Vock)
  • "Implementation of a transformative teacher-training program to strengthen the SDG's within the teaching and learning processes" (Prof. Dr. Stefan Braun M.A., Dr. Sabrina Engelmann)
  • Piloting a standardised curriculum development process for the design of sustainable and innovative study programs in the context of system accreditation processes using the example of the Social Work degree program at the Frankfurt University of Applied Sciences" (Prof. Dr. Stefan Braun M.A., Prof. Dr. Carola Berneiser).

 

Jahrestagung der Gesellschaft für Schlüsselkompetenzen | November 2023

Analyse der Lehrexpertise | 2023

Tag der Lehre | 29.11.2023

  • Buren, V.; Lutz-Vock, H. (2025). Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung von Studierenden in interdisziplinären Lerngruppen. In: Academic Development Conference, St. Pölten, 2025. https://adc.fhstp.ac.at/programm/beitraege/kompetenz-und-persoenlichkeitsentwicklung-von-studierenden-in-interdisziplinaeren-lerngruppen
  • Lämmlein, B.; Lutz-Vock, H., Engelmann, S. (2025) Hochschuldidaktik-Zertifikate im deutschen Bildungswesen – ein Vergleich. Working Paper Nr.35 des Fachbereich 3 Wirtschaft und Recht. Frankfurt University of Applied Sciences. DOI: https://doi.org/10.48718/gjwf-hd94
  • Lutz-Vock, H., Tursun, K., Engelmann, S. (2023) Verzahnung von zwei Lehrmethoden. In: Tagungsband zur 12. Tagung Inverted Classroom and beyond mit dem Thema „Agile Didaktik für nachhaltige Bildung“, 16.-17.02.2023, Fachhochschule Graubünden, S. 72-89. (Der Link zu den Ergebnissen liegt bereits auf der Homepage)
  • Lutz-Vock, H., Szymanski, K. (2023) Meditation als didaktisches Element in der Hochschullehre. In: Weißenböck, J (Hrsg.): Lernen über den Tellerrand hinaus. Good Practices zu Interdisziplinarität, Internationalisierung und Future Skills. Beiträge zum 11. Tag der Lehre, 30.03.2023, St. Pölten, S. 133-143. (Der Link zu den Ergebnissen liegt bereits auf der Homepage)
  • Lutz-Vock, H., Engelmann, S., Lämmlein, B. (2022) Gibt es eine spezifische Didaktik für Hochschulen für angewandte Wissenschaften? TURN Conference ´22 03.-04.11.2022, Kiel.

Kontakt

Hannah Lutz-Vock
Leitung Career Service in der ZSB / Wissenschaftliche Mitarbeiterin in ScoPE
Gebäude BCN (City Gate), Raum 1012
Franziska HedrichID: 11134
letzte Änderung: 22.12.2025