Menü

Praxisfallprojekte unserer Studierenden

2022/23

„The Netherlands are calling“ – Studierende der Frankfurt UAS entwickeln für niederländischen Reiseveranstalter Boat Bike Tours Programm für junge Zielgruppe

Frankfurt am Main, 6. Februar 2023. Flusskreuzfahrten verzeichneten in den letzten Jahren eine steigende Nachfrage, die Hauptzielgruppe solcher Reisen sind jedoch Personen im Alter von über 50 Jahren. Bislang gibt es nur wenige Angebote, die sich gezielt an eine jüngere Zielgruppe richten. Doch wie kann man Personen zwischen 18 und 30 für diese Form des Tourismus begeistern? Mit dieser Frage haben sich Studierende des dualen Bachelor-Studiengangs Tourismusmanagement der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) im Zuge eines Praxisfallprojekts befasst. Für den niederländischen Reiseveranstalter Boat Bike Tours (BBT), der Flusskreuzfahrten in Kombination mit Aktivurlaub auf dem Fahrrad anbietet, haben sie das Programm „The Netherlands are calling“ entwickelt, welches insbesondere junge, kinderlose Personen ansprechen soll.

„Die Studierenden haben sich in diesem Semester intensiv mit einer möglichen Anpassung des Programms von Boat Bike Tours, der Ausstattung der Schiffe, dem Preis sowie dem Image des kombinierten Reisens mit Schiff und Fahrrad auseinandergesetzt. Besonders freut es mich, dass wir intensive Einblicke in das Unternehmen bei einem persönlichen Besuch in Amsterdam gewinnen konnten“, erklärt Prof. Dr. Kerstin Wegener, Studiengangsleitung des dualen Bachelor-Studiengangs Tourismusmanagement. „In unseren Praxisfallprojekten beschäftigen sich unsere Studierenden mit zentralen Fragestellungen aus der Praxis in Zusammenarbeit mit einem Unternehmenspartner. Sie erwerben beziehungsweise vertiefen auf diese Weise wichtige fachliche, methodische sowie soziale Kompetenzen für den Berufseinstieg und knüpfen gleichzeitig enge Kontakte in die Wirtschaft.“

„Boat Bike Tours hat seine Rad- und Schiffsreisen bisher vor allem aktiven ‚Best Agern‘, der Zielgruppe ab etwa 50 Jahren, aus allen Teilen der Welt angeboten. Die Zusammenarbeit mit dem Frankfurt UAS-Team des dualen Studiengangs Tourismusmanagement war daher für uns eine sehr interessante Möglichkeit zu untersuchen, ob diese Art von Touren auch für eine deutlich jüngere Zielgruppe geeignet ist“, so Jan Timmermans, Director Boat Bike Tours. „Schon beim Kick-off des Projekts in Amsterdam wurde die große Begeisterung und Kreativität der Studierenden deutlich, aber das Endergebnis des Projekts übertraf unsere Erwartungen. Konsequent auf die Interessen, Budgets und Wünsche einer deutlich jüngeren Zielgruppe eingehend, konzipierte das Team eine wunderbare Rad-Schiffsreise als aktiven ‚Kurzurlaub‘, wobei Reiseprogramm, Marketing, Vertrieb, Verkauf und Durchführung auf diese junge Zielgruppe ausgerichtet wurden. Ein großes Kompliment an die Studierenden für dieses fantastische Ergebnis!“

Anhand der Befragung sogenannter Fokusgruppen kamen die Studierenden zu dem Ergebnis, dass die junge Zielgruppe vielfältige Urlaubsbedürfnisse hat, jedoch durch Massentourismus und die hohen CO₂-Emissionen von Schiffsreisen eher abgeschreckt ist. Radreisen gegenüber sind die jungen Menschen hingegen positiv eingestellt. Gleichzeitig gaben sie an, sich eine Kombination aus Erholungs- und Aktivurlaub in Form eines Kurzurlaubs zu wünschen, der gemeinsam mit Freundinnen und Freunden verbracht werden kann und ein Budget von 500 Euro nicht übersteigt. Zudem würden sie sich, so ein Ergebnis der Erhebung, am ehesten über digitale Plattformen über Urlaubsplanung und -buchung informieren. Eine genaue Beschreibung der mit der Reise verbundenen Aktivitäten, verschiedene Preispakete, der Direktvertrieb, Nachhaltigkeit sowie Online-Marketing via Social Media sind zudem wichtige Faktoren, die die Entscheidung von Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren für eine Reise begünstigen.

Basierend auf diesen Ergebnissen sowie einer vorangegangenen Recherche entwickelten die Studierenden das Programm „The Netherlands are calling“, ein Konzept für einen Kurzurlaub, bei dem junge Menschen niederländische Städte kennenlernen können sowie anschließend die Möglichkeit haben, ein Festival zu besuchen. Mit Start- und Endpunkt in Amsterdam machen die Reisenden mit dem Fahrrad Halt in Haarlem, Leiden und an weiteren Orten. Das Schiff, auf dem maximal 24 Passagierinnen und Passagiere Platz finden, ist gleichzeitig Versorgungsstation und Unterkunft für die Fahrradfahrenden. Mit einer Kostenkalkulation von 350 bis 450 Euro könnten zudem bereits alle Fixkosten, darunter Bootspersonal (ohne Koch), Marketing, Vertrieb, Wartung sowie Anlegegebühren und Spritkosten des Boots abgedeckt werden. Variable Kosten wie Lebensmittel oder Workshop-Materialien werden ebenfalls im Programm der Studierenden berücksichtigt. Parallel hierzu entwickelten die Studierenden eine Übersicht zu Restaurants, Museen und Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Reiseziele, die einfach über einen QR-Code abgerufen werden können.

Die Studierenden schlagen zudem neue Vertriebswege für den niederländischen Reiseveranstalter vor. So könnte Boat Bike Tours seine Präsenz auf Online-Portalen, Kooperationen mit Spezialreiseveranstaltern oder in den sozialen Medien weiter ausbauen. Gleichzeitig empfehlen die Studierenden, die Zusammenarbeit mit bestehenden Kooperationspartnern weiterzuführen und den Fokus auf den digitalen Vertrieb inklusive der Anpassung der eigenen Webseite – etwa durch die Erstellung einer Unterseite für „junges Reisen“ – zu legen. Zusätzlich könnte die Social Media-Präsenz des Reiseveranstalters aus Sicht der Studierenden durch ein neues Layout, ein breiter gefasstes Themenspektrum, Kurzvideos, die Zusammenarbeit mit Content-Erstellern sowie Werbeanzeigen aufgewertet werden. Eine eigene Smartphone-App mit bspw. digitalen Schiffsrundgängen, Checklisten und digitalen Karten könnte die sogenannte Customer Journey, d. h. die Kundenerfahrung, deutlich verbessern.

Zum dualen Bachelor-Studiengang Tourismusmanagement: Der duale Bachelor-Studiengang Tourismusmanagement wird seit dem Wintersemester 2012/2013 am Fachbereich Wirtschaft und Recht der Frankfurt UAS angeboten. Er verknüpft das Hochschulstudium mit betrieblichen Abschnitten und wird mit kooperierenden Unternehmen der Tourismuswirtschaft durchgeführt; derzeit sind dies rund 25 Unternehmen, darunter DER Touristik GmbH, e-domizil sowie die Deutsche Zentrale für Tourismus. Voraussetzung für das Studium ist ein Studien-Ausbildungsvertrag mit einem der kooperierenden Unternehmen der Frankfurt UAS. Das Studium beinhaltet eine Ausbildungsvergütung für die Studierenden; einige der kooperierenden Firmen übernehmen zudem die Einschreibegebühren.

Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 3: Wirtschaft und Recht, Prof. Dr. Kerstin Wegener, E-Mail: kwegener(at)fb3.fra-uas.remove-this.de

Weitere Informationen zum Fachbereich Wirtschaft und Recht unter www.frankfurt-university.de/fb3; mehr zum dualen Bachelor-Studiengang Tourismusmanagement unter www.frankfurt-university.de/ba-touma.

 

 

Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS):

Die Frankfurt University of Applied Sciences zeichnet sich durch angewandte Wissenschaft, hohe Internationalität und gelebte Vielfalt aus. Fragen aus der Praxis erhalten wissenschaftlich fundierte Antworten, und Forschungsergebnisse finden einen direkten Weg in die Gesellschaft. Durch Partnerschaften mit weltweit rund 200 Hochschulen ist die Frankfurt UAS in einer globalen Bildungswelt gut vernetzt. Vier Fachbereiche bieten 72 Studiengänge mit technischer, wirtschaftlich-rechtlicher und sozialer Ausrichtung an. Ein vielfältiges Weiterbildungsprogramm ermöglicht auch Externen berufsbegleitendes, lebenslanges Lernen. Zudem wird anspruchsvolle, inter- und transdisziplinäre Forschung in außergewöhnlichen Fächerkombinationen betrieben. Im Dialog mit Partnern aus Wirtschaft, Verbänden und Institutionen ist die Frankfurt UAS innovative Entwicklungspartnerin, um gemeinsam zukunftsweisende Lösungen zu generieren. Die enge Verknüpfung von Forschung und Lehre mit der Praxis qualifiziert die Studierenden für einen erfolgreichen Einstieg in attraktive Berufsfelder und gewährleistet ihre Anschlussfähigkeit im Berufsalltag. Der Campus der 1971 als Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences gegründeten Hochschule liegt zentrumsnah im Herzen Frankfurts.

www.frankfurt-university.de

2021

Evaluation von hessischen Radrouten hinsichtlich ihrer Eignung für Pedelec-Nutzende in Kooperation mit dem ADAC Hessen- Thüringen e.V.

Die abgebildete Maßnahmen-Pyramide präsentiert die Kernthemen der Radwegeinfrastruktur mit besonderem Optimierungsbedarf. Auf Basis einer umfangreichen Analyse von acht ausgewählten hessischen Radwegen und qualitativen Experteninterviews wurden Vorschläge für die Verbesserung bestehender Defizite aufgezeigt und potentielle strategische Kooperationspartner eruiert. Die Ergebnisse wurden im eigens für den ADAC HTH konzipierten Maßnahmenplan ausführlich dargestellt und bieten umfängliche Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Attraktivität und Sicherheit der untersuchten Radrouten.

Radwegausbau: Ausbau der Anbindung an die Radwege, der Breite und Qualität der Radwege (Sicherheitsfaktor) und der touristischen Infrastruktur entlang der Radwege.

Ladesäulenausbau: Ausweitung des Ladesäulennetzes und Qualitätsverbesserung bestehender Ladesäulen.

Verbesserung der Informationsbereitstellung: Optimierung und Vereinheitlichung der Informationsbereitstellung sowie regelmäßige Prüfung veröffentlichter Informationen auf Aktualität und Korrektheit.

Ausbau des Aktivitätenangebots: Zur Verfügung stellen eines breitgefächerten Aktivitätenangebots entlang der Radrouten, wie bspw. geführte Pedelec-Touren und Fahrsicherheitstrainings.

Im Rahmen des Moduls „Touristisches Transport-Management“ haben wir, die dual Studierenden des 2. Semesters Tourismusmanagement an der Frankfurt University of Applied Sciences (UAS), im Sommersemester 2021 ein Gruppenprojekt in Kooperation mit dem ADAC Hessen-Thüringen e.V. (ADAC HTH) durchgeführt. Dieses erfolgte unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Wegener. Tim Büddicker, Tutor UAS, und Cornelius Blanke, Fachbereichsleiter Kommunikation ADAC HTH, Pedelec-Fahrtechniktrainer und Pedelec-Tour Guide, unterstützen uns fachlich und inhaltlich.
Das Projekt-Thema lautete „Evaluation von hessischen Radrouten hinsichtlich ihrer Eignung für Pedelec-Nutzende“. Untersucht wurde hierfür der Status quo und der Entwicklungsbedarf der Radweginfrastruktur, insbesondere für Pedelec-Fahrende, entlang ausgewählter Radwege in Hessen. Unser Ziel war es, einen konkreten Maßnahmenplan aufzustellen, welcher Vorschläge für die Verbesserung bestehender Defizite aufzeigt und potentielle strategische Kooperationspartner eruiert.
Der ADAC HTH, als einer der 18 Regionalclubs des ADAC, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen E-Mobilität und vor allem Pedelecs im Tourismus- und Verkehrssicherheitsbereich und gilt als Experte in diesem Gebiet. Dazu gehört bspw. das Angebot von Freizeitbroschüren, geführten Touren und Trainings für Fahrrad- und Pedelec-Nutzende in Hessen und Thüringen. In diesem Rahmen setzt sich der ADAC HTH bereits für eine kontinuierliche Verbesserung der Radweginfrastruktur ein. Durch den Boom im Pedelec-Segment in den vergangenen Jahren, der seit Frühjahr 2020 durch die anhaltende Corona-Pandemie nochmals verstärkt wird, ist der Verkauf von Pedelecs um ein Vielfaches gestiegen. Damit verknüpfte Themenfelder wie die Freizeit- und Urlaubsgestaltung mit dem Pedelec, die Akku-Ladesäulen-Infrastruktur und die Vereinbarkeit von Pedelec-Fahrenden und Fahrradfahrenden / Fußgängern, wurden dabei nicht angemessen weiterentwickelt und weisen starken Optimierungsbedarf auf. Die enorme Relevanz des von uns bearbeiteten Themas kristallisierte sich aus dem vorgelagerten Praxisfallprojekt der Luftverkehrsmanagement-Studierenden heraus, das die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Pedelec-Booms auf das Freizeit- und Alltagsverhalten analysierte und hierzu strategische Maßnahmen für den ADAC HTH entwickelte.
Um innerhalb unseres Projekts eine valide Bestandsaufnahme zur Pedelec-Infrastruktur zu gewährleisten, haben wir acht hessische Radrouten und einen Vergleichsradweg in den Niederlanden mit Hilfe eines eigens erstellten Kriterienbogens analysiert und bewertet. Dabei wurden wir vor allem hinsichtlich der Informationsbeschaffung und -bereitstellung vor Herausforderungen gestellt, deren Verbesserung eine der vier Maßnahmen unserer Maßnahmen-Pyramide darstellt. Im Rahmen der Primärerhebung führten wir mehrere Experteninterviews, z.B. mit ADAC Mitarbeitenden und touristischen Anbietern entlang der ausgewählten Radrouten etc., durch. Anhand zielgruppengerichteter Fragebögen konnten wir so das Stimmungsbild der Interviewpartner:innen bezüglich eigener Erfahrungen mit Pedelecs und Pedelec-Fahrenden und der Pedelec-Infrastruktur, vorrangig mit der Ladesäulen-Infrastruktur und -Nutzung, erfassen. An welchen Stellen besonderer Optimierungsbedarf herrscht und welche Institutionen bereit sind eine Kooperation mit dem ADAC HTH einzugehen, wurde auf Grundlage der Analyse der Radwege und der Interviews im Maßnahmenplan zusammengefasst und die Kernthemen anhand der Maßnahmen-Pyramide vereinfacht dargestellt. Neben der Verbesserung der Informationsbereitstellung haben sich der Radwegausbau, der Ladesäulenausbau und der Ausbau des Aktivitätenangebots als besonders relevant erwiesen. Dem ADAC HTH steht somit eine fundierte Analyse und ein breitgefächerter Katalog mit Handlungsempfehlungen zur Verfügung, um künftig den Anforderungen bedingt durch den Pedelec-Boom gerecht zu werden.
Die Arbeit an unserem ersten gemeinsamen Praxis-Projekt hat uns besonders viel Spaß bereitet und unsere Kompetenzen in den Bereichen Projektmanagement und Teamarbeit gestärkt, die wir in zukünftigen Modulen und dem Praxisfallprojekt im 5. Semester weiter vertiefen können. Wir sind begeistert von der gelungenen Zusammenarbeit mit dem ADAC HTH und sind dankbar für die Unterstützung und Hilfestellung. Abschließend haben wir uns sehr über das positive Feedback zu unserem semesterbegleitenden Projekt gefreut und wir sind zuversichtlich gestimmt, dass unsere Ideen und Empfehlungen das Pedelecfahren in Hessen attraktiver und sicherer zu gestalten durch den ADAC HTH und seine potenziellen Kooperationspartner umgesetzt werden.

Veranstaltungskonzept „studis@CMT“ auf Millenials fokussiert Studierende der Frankfurt UAS entwickeln zielgruppenspezifisches Konzept für weltweit größte Publikumsmesse für Freizeit und Touristik

Im Rahmen des Moduls „Business Travel-, Event- und MICE-Management“ haben wir, das sechste Semester des dualen Studiengangs Tourismusmanagement an der Frankfurt University of Applied Sciences, unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Wegener, ein Veranstaltungskonzept für die CMT Stuttgart entworfen. Dieses soll vor allem Auszubildende und Studierende der Branche ansprechen.

Die CMT Stuttgart ist die weltweit größte Publikumsmesse für Caravaning, Mobile Freizeit und Touristik. Das Durchschnittsalter der Besucher*innen liegt zwischen 40 und 50 Jahren. Mit dem Konzept „studis@CMT“ möchten wir eine jüngere Zielgruppe stärker in die Messe einbinden. Unter dem Motto „Vielfalt im Tourismus – Reisen so individuell wie du!“ haben wir ein Programm für eine halbtätige Veranstaltung ausgearbeitet. Dieses umfasst eine interaktive Podiumsdiskussion, einen Projekt-Pitch sowie eine Auswahl an Workshops. Die Veranstaltung ist im Hybrid-Format geplant und soll Raum für die Interaktion mit Teilnehmenden, die sich von zuhause zuschalten, bieten. Die Umsetzung erfolgt in Form von Abstimmungen, Meinungsbildern und Q&A-Sessions mithilfe einer App. Als mögliche Themen für die Podiumsdiskussion sind ‚Caravaning im Wandel‘ und ‚Barrierefreies Reisen‘ in der Diskussion. Die geplanten Workshops decken eine breite Fläche aktueller, touristischer Themen ab, von LGBTQ-Reisen bis hin zum Pilgern auf dem Jakobsweg.

Der Projekt-Pitch stellt einen Wettbewerb zwischen verschiedenen studentischen Projekten dar. Dabei war uns wichtig, dass Praxisprojekte an Hochschulen nicht nur zum Bestehen einer Prüfungsleistung erarbeitet, sondern auch in der Praxis vorgestellt werden. So können Studienleistungen nochmal besonders wertgeschätzt werden.

Wir freuen uns sehr, dass die CMT plant, das Projekt im Jahr 2023 als Kick-Off-Veranstaltung in die Realität umzusetzen.

 

Autorin: Laura Menger

2020

„DB young“ – Studenten entwickeln neue Möglichkeiten für die Kundenbindung der DB Fernverkehr AG

 

Im Rahmen des Praxisfallprojekts im Wintersemester 2020/21 haben wir, 17 Studierende des dualen Studiengangs Tourismusmanagement an der Frankfurt University of Applied Sciences, unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Wegener, ein neues mögliches Kundenbindungsinstrument für die DB Fernverkehr AG entwickelt ‒ das „DB young“-Konzept. Wie der Name schon vermuten lässt, richtet sich dieses an eine junge Zielgruppe, welche 15-25-Jährige Young Professionals oder sich in Ausbildung befindliche Personen in Deutschland umfasst.

Um zunächst die Verhaltensweisen, Wünsche und Bedürfnisse unserer Zielgruppe herauszufinden, haben wir eine Befragung erstellt, die als Grundlage für unser neues Kundenbindungsinstrument dienen sollte. Nach einer Laufzeit von circa eineinhalb Wochen konnten wir die Ergebnisse von knapp 500 Teilnehmer*innen auswerten und daraus einen Handlungsbedarf sowie schließlich unsere neuen Konzepte ableiten:

Auf das Thema Nachhaltigkeit, für das die Zielgruppe ein großes Interesse zeigt, zielt das „#DBhilft“-Programm ab. Dieses beinhaltet, dass mit jedem gekauften Ticket der DB Fernverkehr eine zuvor festgelegte gemeinnützige Organisation unterstützt wird.

Im Bereich des BahnBonus-Programms, dem bestehenden Loyalitätsprogramm der DB, hat sich herausgestellt, dass neue, auf die junge Zielgruppe abgestimmte Prämien sowie neue Sammelmöglichkeiten für Bonuspunkte hinzukommen sollten. Auch hierzu haben wir uns daher Gedanken gemacht.

Das Programm „#DBfahren&sparen“ soll besonders die preisbewussten jungen Menschen ansprechen, denn mit der Teilnahme an diesem Programm erhält der Kunde nach vier getätigten Fahrten im Fernverkehr der DB einen Rabatt auf die nächste Fahrt. Somit wird die Zielgruppe nebenbei auch dazu angeregt, häufiger die DB als Verkehrsmittel zu nutzen.

Eine weitere Maßnahme ist die Teilnahme am Gewinnspiel „#DBwins“, bei dem jedes gebuchte Ticket ein Los im Lostopf mit der Gewinnchance auf Bahnprämien darstellt.

Alle diese ausgearbeiteten Möglichkeiten sollen unter dem Dach eines von uns konzipierten „DB young“-Bereichs in der DB Navigator-App und auf der Webseite der DB übersichtlich und gebündelt unter dem Slogan „DB young – Hier verstehst du mehr als nur Bahnhof.“ dargestellt und vermarktet werden. Auch eine zielgruppenspezifische Vermarktung des „DB young“-Bereichs haben wir ausgearbeitet.

Die Arbeit an diesem Projekt hat uns besonders viel Freude bereitet, da wir, als dual Studierende, selbst Teil der Zielgruppe des Projektes sind. Außerdem zu betonen ist die gelungene Zusammenarbeit mit der DB Fernverkehr AG, welche uns durch die wöchentlich stattfindenden Meetings einen engen Austausch ermöglichte.

Seitens der DB Fernverkehr AG ist das Projekt auf Begeisterung gestoßen, wie Sven Neweling verdeutlicht: „Ich bin begeistert von den spannenden und kreativen Lösungsansätzen für unser Kundenbindungsmanagement. Die lebendig und professionell präsentierte Projektarbeit gewährt uns wertvolle Insights in die jungen Zielgruppen, die wir bislang leider nur unzureichend erreichen.“

Abschließend lässt sich sagen, dass wir hoffen, der DB Fernverkehr AG mit unserem Projekt einige Ideenanstöße gegeben zu haben, damit sie in Zukunft die junge Zielgruppe noch genauer ansprechen kann.

 

Autoren: Bruns, Annika; Menger, Laura

2019

Rhön – Auf den Spuren nachhaltiger Fortbewegung

Im Rahmen unseres dualen Studiums Tourismusmanagement haben wir, das 2. Semester der Frankfurt University of Applied Sciences, unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Wegener, uns im Modul Transportmanagement in Kooperation mit dem RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund) und der Rhön GmbH (Tourismusverbund der Destination Rhön) mit der nachhaltigen Mobilität in der Reisebranche beschäftigt.

„Nachhaltige Mobilität in der Reisebranche“ hört sich zunächst unrealistisch an, wenn man an den CO2-Ausstoß eines Kreuzfahrtschiffes oder im Luftverkehr denkt. Im Hinblick auf den Urlaub in der beliebtesten Reisedestination der Deutschen – Deutschland - ist die Fortbewegung mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln gar nicht so abwegig.

Das Projekt unseres Kurses war die Entwicklung eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts für die Destination Rhön in Kooperation mit dem RMV. Jährlich besuchen 1,6 Millionen Reisende das Naturschutzgebiet zum Wandern, Radfahren oder Skifahren. Wie so oft stellen sich natürlich große Fragen zur Fortbewegung: Wie komme ich dorthin? Brauche ich ein Auto vor Ort oder gibt es andere Möglichkeiten mich während meines Aufenthaltes fortzubewegen?

Unser Entwurf der Gästekarte „Rhön-Card“
Unser Entwurf der Gästekarte „Rhön-Card“

Die beste Antwort: Ich brauche kein Auto, sondern kann mich schnell und bequem mit dem ÖPNV fortbewegen. Um diese Antwort zu erzielen, war das Ziel unseres Projektes die Verbesserung des ÖPNVs, der An- und Abreise sowie die Fortbewegung vor Ort -weitestgehend ohne Auto.

Um den IST–Stand in der Destination zu erforschen, begaben sich einige Studierende auf den Weg zur Erkundung der Rhön. Die Fortbewegung erfolgte natürlich nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Vor Ort haben wir verschiedene Interviews mit der Touristeninformation, Bahn- und Busfahrern geführt, um die Notwendigkeit des ÖPNV-Ausbaus zu ermitteln. Zu unserer Überraschung wurden wir mit offenen Armen empfangen. Der Bedarf nach einem besser ausgebauten Nahverkehr ist sehr hoch und alle Befragten waren begeistert von unseren Ideen.

Um ein nachhaltiges Mobilitätskonzept zu erstellen, orientierten wir uns zunächst an zwei Benchmark Regionen, dem Schwarzwald und der Seiser Alm in Südtirol. Diese Destinationen haben bereits ein funktionierendes, nachhaltiges Mobilitätskonzept und dienten wunderbar als Vorbild für die Rhön. Das Ergebnis unserer Projektarbeit wer der Entwurf einer „Rhön-Card“. Diese Karte soll Urlaubern eine kostenlose Nutzung des ÖPNV für die Zeit ihres Aufenthalts in der gesamten Rhön ermöglichen. Zudem erhalten die Reisenden Vergünstigungen bei Partnerunternehmen und Kulturangeboten sowie Sehenswürdigkeiten.

Mit dieser Karte sollen Urlauber motiviert werden das geliebte Auto auch mal zu Hause stehen zu lassen und entspannt und nachhaltig in den Urlaub zu starten!

Nachdem unser Projekt erfolgreich abgeschlossen war, erhielten wir eine Einladung der Rhön GmbH, zu einem Workshop. Die Rhön GmbH entwickelt momentan, unabhängig von unserem Projekt, ebenfalls ein nachhaltiges Mobilitätskonzept und möchte dieses in nicht allzu ferner Zukunft auch umsetzen. Wir wurden zu einem Workshop eingeladen, um das Projekt mit unserer Expertise und den gesammelten Erfahrungen zu unterstützen. Für alle Teilnehmer war es eine tolle Erfahrung zu sehen, dass all die Arbeit nicht „nur“ für ein Uni-Projekt war, sondern auch wirklich in der Praxis dazu beigetragen kann, das Konzept der Rhön GmbH einen Schritt nach vorne zu bringen. Und für uns selbst war es natürlich auch eine schöne Wertschätzung der Projektarbeit.

Das Projekt hat uns nicht nur gezeigt, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, sich einfach, schnell und nachhaltig fortzubewegen, sondern ermöglichte uns auch das Thema Projektmanagement in der Praxis anzuwenden. Ein zusätzlicher schöner Nebeneffekt: Die Verbesserung der Zusammenarbeit in der Gruppe und die Stärkung der Teamfähigkeit.

Autoren: Menger, Laura; Otto, Celine; Weber, Madeleine

Foto: Laura Menger

2017-2018

Imageanalyse des Reiselandes China in Deutschland


Gegenstand des Praxisfallprojektes war es, das Image des Reiselandes Chinas bei den Deutschen in Deutschland, als potenzielle Zielgruppe, zu untersuchen und daraus Handlungsempfehlungen zur Erweiterung und Optimierung des Produktportfolios von China Tours GmbH abzuleiten. Zudem sollten zielgruppengerechte Maßnahmen und Aktionen zur besseren Vermarktung des Reiselands China identifiziert werden.

Neben der Analyse des Portfolios von China Tours wurden Benchmarks sowie Alleinstellungsmerkmale für das Reiseland China identifiziert. Mithilfe einer Online-Befragung zum Image des Reiselandes China und ergänzenden Experteninterviews wurden Nicht-China-Reiseerfahrene und Reiseerfahrene (mit mindestens einem Aufenthalt in China) befragt.

Die Ergebnisse des Fragebogens ergaben, dass das Reiseland China in einem hohen Ausmaß mit kulturellen Sehenswürdigkeiten, Großstädten, Essen, Lärm und Smog verbunden wird. Im Vergleich verbindet kaum einer der Befragten negative kulturelle Eigenschaften oder Strandurlaub mit China. Die kaum vorhandenen Englischkenntnisse der Chinesen wurden negativ bewertet.

Diese Ergebnisse bieten eine geeignete Grundlage für China Tours, um die genannten Gründe gegen eine weitere Reise nach China positiv zu beeinflussen. Ganzheitlich betrachtet sollte das Produkt besonders für junge und preissensible Kunden optimiert, die Vielfalt Chinas entsprechend vermarktet und über die negativ wahrgenommenen kulturellen Unterschiede aufgeklärt werden.


Erarbeitung einer Erhebungsstrategie
SWOT / PEST – Analyse von China als Reiseland für den deutschen Quellmarkt und Benchmark zu Konkurrenzdestinationen.
Erarbeiten von Begeisterungsfaktoren und Reasons for losses der beiden Zielgruppen „China-Reisende“ und „(Noch-)Nicht-China-Reisende“.
Identifikation der beiden Zielgruppen.

Erarbeitung von zielgruppengerechten Maßnahmen und Aktionen zur besseren Vermarktung des Reiselands China für Kundenbindung bzw. -akquise.
Ableitung von Handlungsempfehlungen bezüglich der Weiterentwicklungen der aktuellen Reisen von China Tours und für neue Produktentwicklungen.


Analyse des Images des Reiselandes China bei „China-Reisenden“ und „(Noch)Nicht- China-Reisenden“.
Analyse der Entwicklung der touristischen Nachfrage der Deutschen nach China-Reisen und Fern-Reisen (Desk-Research).
Durchführung von Interviews (persönlich/schriftlich) von „China-Reisenden“ und „(Noch-)Nicht-China-Reisenden“.
Durchführung von Experteninterviews.


Das Reiseland China wird in einem hohen Ausmaß mit kulturellen Sehenswürdigkeiten, Großstädten, Essen, Lärm und Smog verbunden. Im Gegensatz dazu verbindet kaum jemand negativ kulturelle Eigenschaften oder Strandurlaub mit China. Besonders die kaum vorhandenen Englischkenntnisse der Chinesen werden als negativ bewertet.
Für eine erneute Chinareise lässt sich ein Großteil der Befragten (vor allem junge Menschen) begeistern. Allerdings sind negative kulturelle Aspekte wie Sprachbarrieren und fremde Esskulturen neben dem teilweise zu niedrigen Budget als Hindernisse anzusehen.
Zu den Handlungsempfehlungen für China Tours bieten sich vor allem Städte-, Natur- und Kulturreisen für die unterschiedlichsten Zielgruppen (junge preissensible Kunden, kleine Gruppen, Singles) und Kombi-Reisen als Stärkung des Produktportfolios an. Zu möglichen Marketingmaßnahmen für Kundenbindung und -akquise bieten sich eine erhöhte Medienpräsenz, zusätzliche Informationsabende und -materialien, Gewinnspiele und Rabatte für Stammkunden an.


Projektteam:

5. Fachsemester Tourismusmanagement (B.A.), Wintersemester 2017/2018

Kooperationspartner:

China Tours

2016

Höchst – Vom Industriestandort zum Städtereiseziel

15 Studierende des dualen Studiengangs Tourismusmanagement entwickelten im Wintersemester 2015/16 im Rahmen eines achtwöchigen Praxisfallprojekts erfolgreich Zielgruppen und Handlungsempfehlungen zur Optimierung des touristischen Marketings des Frankfurter Stadtteils Höchst.

Praxisfallprojekte zielen auf eine zielgerichtete Zusammenarbeit der Studierenden im Team ab, in dessen Verlauf sie ihre Handlungskompetenz stärken können. Zusätzlich sollen sie zu den Erfahrungen, die sie während der obligatorischen Praxisphasen ihres dualen Studiums erlangen, auch Einblicke außerhalb ihres eigenen Unternehmens erhalten. Der Fokus liegt neben der fachlichen Aufgabenstellung auf der Anwendung von Methoden aus dem Projektmanagement und dem wissenschaftlichen Arbeiten.

Dazu gehören Datenerhebungen, Dokumentation, Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen sowie schließlich die Präsentation der Ergebnisse im Unternehmen. Die Aufgabe der Studierenden bestand darin, eine Analyse des bestehenden touristischen Angebots des Stadtteils Höchst durchzuführen und Optimierungspotenziale offenzulegen, um daraus konkrete Verbesserungsvorschläge zur Gestaltung und Vermarktung eines attraktiven Angebots zu erarbeiten.

Dazu wurden zwei Gruppen gebildet, die ihre Schwerpunkte auf unterschiedliche Touristengruppen (in- und ausländische Touristen, Tagesausflügler aus dem Rhein-Main-Gebiet) legten. Nach einer intensiven Analyse des aktuellen touristischen Angebots wurde im Rahmen von Experteninterviews mit verschiedenen Organisationen, die am Tourismusmanagement von Höchst beteiligt sind, bisherige Erfahrungen zu Zielgruppen, Nachfrage nach verschiedenen Angeboten, Vermarktungsaktionen und städtebaulichen Gegebenheiten besprochen.

Basierend auf diesen Erkenntnissen konnte eine Befragung von Touristen konzipiert werden, mit deren Hilfe sich Rückschlüsse auf die Bekanntheit des Stadtteils, die Interessen der Touristen und die Beweggründe eines Besuchs von Höchst ziehen ließen. Daraus konnten anhand der gewonnenen Ergebnisse detaillierte Zielgruppen abgeleitet und im Zuge einer SWOT-Analyse konkrete Handlungsempfehlungen gegeben werden. Beide Gruppen entwickelten abschließend je ein Kampagnenkonzept, das mit überschaubarem Aufwand umgesetzt werden könnte. Das Projekt konnte sehr erfolgreich umgesetzt werden, das lag – neben dem großen Engagement der Studierenden - auch daran, dass die Zusammenarbeit zwischen den Praxispartnern, den Studierenden und Lehrenden der Frankfurt UAS sehr gut funktionierte.

Ebenso trug zum Projekterfolg bei, dass die Studierenden während der Projektarbeit Räume im House of Logistics & Mobility (HOLM) nutzen konnten, was eine intensive und sehr effektive Arbeit in den Gruppen und auch einen unkomplizierten Austausch unter den Gruppen ermöglichte. Die Erwartungen, die die Praxispartner an die Ergebnisse des Projekts gestellt haben, wurden so deutlich übertroffenen.

Kooperationspartner

NH ProjektStadt
Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main
Stadtplanungsamt Frankfurt am Main

Teilnehmerzahl

15 Studierende

Ansprechpartner

Prof. Dr. Kerstin Wegener

Zum Praxisfallprojekt sind in den lokalen Zeitungen verschiedene Berichte erschienen:

Kreisblatt Höchst

Studie zum Tourismus: Höchst mögen nur Höchster
Den Zeitungsartikel können Sie zudem hier als PDF abrufen.
(Quellenangabe zum PDF: Höchster Kreisblatt/Fotos Maik Reuß)

Frankfurter Rundschau

Stärken betonen

Quellenangaben zum Beitrag

Text: André Carstensen, Fotos: Prof. Dr. Kerstin Wegener, Sarah Menzebach

Webteam Fachbereich 3ID: 6214